Das kommt wohl selten vor: Markus Köhler, Trainer des TSV Karlburg, hat Mitleid mit dem Gegner, weil Hof nur einen Punkt eintüten konnte - sein Team aber Zähler dringend nötig hat. Und dennoch war das Titelrennen in der Bayernliga Nord am 28. Spieltag interessanter als der Abstiegskampf in der Bayernliga Nord...
Sein Team ist besser als er selber erwartet: Eigentlich hätte Patrick Schönfeld nach dem Kornburg-Erfolg erwartet, dass seine junge Truppe Gegenbach vielleicht auf die leichte Schulter nimmt. Doch genau das Gegenteil war der Fall: "Auf schwierigem Geläuf haben wir erwachsen, reif und seriös gespielt", lobt der FCI-Trainer. Vor allem der dreifache Torschütze Luka Klanac konnte von sich reden machen. "Wir haben hinten wenig zugelassen und waren vorne zielstrebig. Der Sieg ist verdient - wenn wohl zu hoch."
Es sind die Spiele, die man gewinnen muss, wenn man bis zum Ende ganz oben mitmischen muss. "Ein verdienter, wenn auch knapper 1:0-Erfolg", resümiert Quecken-Coach Bernd Eigner. Sein Team hätte phasenweise gut verteidigt und auch starke Offensivaktionen gezeigt, aber auch immer wieder den Gegner aufgebaut. "Eigentlich müssen wir das zweite Tor machen", blickt der SCE-Trainer zurück.
Der Mittelweg im Meisterrennen ist Eichstätt. Der VfB meisterte seine Aufgabe nicht ganz so rauschend wie Ingolstadt, aber dann doch klarer als Eltersdorf. Die Oberbayern bleiben somit das Nonplusultra. Eichstätt-Coach Dominic Rühl zur Partie. "In der ersten Halbzeit waren wir in Ballbesitz sehr dominant, Würzburg hat sich zurückgezogen. Der letzte Punsh hat gefehlt, wir sind aber dennoch verdient in Führung gegangen. Der Ausgleich fiel aus dem Nichts - und dann hätten wir das Spiel früher entscheiden müssen. Absolut verdienter Sieg!"
Der TSV Karlburg hat es verpasst, den Sieg gegen Münchberg am vergangenen Wochenende zu vergolden. Gleichzeitig haben die Unterfranken diesen Punkt in Oberfranken gewonnen. "Mir tun die Hofer leid", wählt TSV-Trainer Markus Köhler Worte, die nicht so oft fallen. Was er damit meint: Die Bayern waren eigentlich spielbestimmend und "hätten den Deckel drauf machen müssen". Zudem verschossen die Gastgeber in der Nachspielzeit einen Elfmeter. "Ein Sieg von Hof wäre verdient gewesen", gibt Köhler zu. Deshalb nimmt Karlburg den einen Punkt gerne mit.
Es war, so TSV-Trainer Hendrik Baumgart, das erwartete Spiel: "Es ging nur mit langen Bällen und dem Kampf um die zweiten Bälle." Sein Team hätte in Durchgang 1 den dazu zurechtgelegten Plan besser umgesetzt. Nach der Pause waren die Gastgeber tonangebend. "Und dann liegt du nach zwei Traumtoren hinten, weist aber nicht, warum. Aber wenn du verlierst, hast du keine Argumente."
Die Serie von zwölf Spielen ohne Niederlage ist beendet: Der SSV Jahn Regensburg II verliert das Oberpfalz-Duell gegen Weiden. Der Sieg war aus Sicht von Gästetrainer Michael Riester ein hartes Stück: "Nach dem frühen Gegentreffer waren wir kurz aus dem Spiel und haben ein wenig den Plan verloren. Aber wir haben uns in diese Partie rein gearbeitet und ein kampfbetontes Spiel für uns entschieden."