2024-12-19T11:15:55.908Z

Spielbericht
Zehn Minuten als Versprechen: Der marokkanische Nationalspieler wurde in der 80. Minute eingewechselt.
Zehn Minuten als Versprechen: Der marokkanische Nationalspieler wurde in der 80. Minute eingewechselt. – Foto: IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMO

Adam Aznou könnte nach gelungenem Profi-Debüt ein Kandidat für die Davies-Nachfolge werden

Lob von Eberl und Kompany

Sechs Regionalliga-Einsätze hatte Adam Aznou in der laufenden Saison für den FC Bayern II. Nach seinem Profi-Debüt gibt es Lob von höchster Stelle.

München – Starallüren waren bei Adam Aznou nach seinem Bundesliga-Debüt gegen Union Berlin nicht zu beobachten – im Gegenteil. Statt mit Luxus-Kulturbeutel – ein beliebtes Statussymbol bei Jung-Profis – verließ das 18-jährige Bayern-Juwel die Katakomben der Allianz Arena mit seinen Fußballschuhen in der Hand. Auf dem Weg nach draußen berichtete er noch kurz von seinem ersten Liga-Auftritt: „Ich bin sehr zufrieden und stolz. Bayern ist eine der besten Mannschaften der Welt. Ich muss Geduld haben, weiterarbeiten und immer dranbleiben.“

Die Vorfreude war dem Youngster schon ins Gesicht geschrieben, als er sich an der Seitenlinie bereit machte, um in der 80. Minute für Alphonso Davies eingewechselt zu werden. Beim Abklatschen mit Davies konnte er sich ein breites Grinsen dann nicht mehr verkneifen. Bereits in der Sommervorbereitung hatte der Linksverteidiger, der im Mai einen Vertrag als Lizenzspieler beim deutschen Rekordmeister bis 2027 unterschrieben hatte, mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht.

„Jetzt hast du das Gefühl, du hast einen Extra-Spieler dabei.“

Vincent Kompany über Debütant Adam Aznou.

„Adam hat es sehr gut gemacht, im Training und auch bei der Nationalmannschaft“, lobte Chefcoach Vincent Kompany. Kurios: Bevor Aznou sein Bayern-Debüt feierte, absolvierte er im September bereits ein Länderspiel für die A-Nationalmannschaft Marokkos. Ein eher ungewöhnlicher Karriereverlauf. Nun ist der Linksfuß also auch beim FC Bayern München im obersten Leistungsniveau angekommen. „Jetzt hast du das Gefühl, du hast einen Extra-Spieler dabei“, sagte der Bayern-Coach.

Aznou wechselte im Jahr 2022 aus der berühmten Jugendakademie des FC Barcelona, La Masia, nach München. Aus dieser Zeit kennt er auch Barca-Überflieger Lamine Yamal bestens und ist mit ihm gut befreundet. Aktuell spielt Aznou für die zweite Mannschaft in der Regionalliga. Dazu lief er in dieser Saison dreimal für die U19 in der Youth League auf. „Wir halten sehr viel von Adam, er ist ein extrem großes Talent. Wir sind froh, dass er im Profibereich angekommen ist und jetzt sein erstes Spiel gemacht hat“, lobte Sportvorstand Max Eberl das FCB-Talent, das über ein „unglaublich großes Potenzial“ verfüge.

Adam Aznou könnte beim FC Bayern die Nachfolge von Alphonso Davies antreten

Das Talent hat sich in München einen Ruf als kreativer Außenbahnspieler mit viel Offensivdrang gemacht. Er ist flink, technisch versiert, spielstark und schlägt gute Flanken. Aznou ist also ein komplett anderer Spielertyp als Stamm-Linksverteidiger Davies, der vor allem über seine Geschwindigkeit kommt. Nicht ausgeschlossen, dass Aznou den Kanadier in naher Zukunft als Linksverteidiger beerbt. Kein Wunder, dass die Katalanen dem Spieler nachtrauern. Bei Barca wurde Aznou perspektivisch als Nachfolger von Jordi Alba gehandelt.

Die aktuelle sportliche Leitung des deutschen Rekordmeisters kann sich übrigens bei Ex-Sportvorstand Hasan Salihamidzic und seinem Technischen Direktor Marco Neppe bedanken, die ihn damals an die Säbener Straße lotsten. Jetzt soll der junge Mann ein Millionenpublikum begeistern – ein Anfang ist gemacht.

Aufrufe: 04.11.2024, 12:06 Uhr
Hanna Raif und Manuel BonkeAutor