2024-11-11T09:02:23.060Z

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Der FC Bayern muss Nachzahlungen in Höhe von knapp einer Viertelmillion tätigen. Der Grund: Unregelmäßigkeiten am Campus.
Der FC Bayern muss Nachzahlungen in Höhe von knapp einer Viertelmillion tätigen. Der Grund: Unregelmäßigkeiten am Campus. – Foto: IMAGO / Sports Press Photo

Ärger mit dem Zoll: FC Bayern muss empfindliche Summe nachzahlen

Was lief da am Campus?

Der FC Bayern muss Nachzahlungen in Höhe von knapp einer Viertelmillion tätigen. Der Grund: Unregelmäßigkeiten am Campus.

München – Das Thema ist seit eineinhalb Jahren bekannt, es betrifft mehrere Bundesliga-Klubs. Im Fall des FC Bayern aber ist es nun abgeschlossen!

Zoll-Ärger beim FC Bayern: Rekordmeister muss Nachzahlungen tätigen

Wie das Hauptzollamt München am Donnerstag mitteilte, hat es im Zuge des Ermittlungsverfahrens aufgrund von Verstößen gegen das Mindestlohngesetz einen Einziehungsbescheid in Höhe von rund 200.000 Euro gegen den deutschen Rekordmeister erlassen.

Zusätzlich dazu wurden die hinterzogenen Sozialversicherungsbeiträge und Säumniszuschläge in Höhe von rund 45.500 Euro nachgefordert, die für Beschäftigte am FC Bayern Campus im Zeitraum zwischen November 2016 bis November 2021 nicht vollständig und korrekt bezahlt wurden.

„Fall für uns abgeschlossen“: FC Bayern regelt Zoll-Ärger

„Der Verein hat mit uns kooperiert, das Verfahren ist abgeschlossen“, sagte Pressesprecher Thomas Meister vom Hauptzollamt München. Und auch der FC Bayern ließ in einer Mitteilung verlauten, dass das im November 2021 eingeleitete Ordnungswidrigkeitsverfahren „rechtskräftig abgeschlossen“ sei. Bei den Ermittlungen, in denen laut Zollamt „eine Vielzahl von Zeugen vernommen und Sachbeweise ausgewertet“ wurden, hat der FC Bayern mit den Behörden zusammengearbeitet. Bei den nun zu entrichtenden Summen handelt es sich um Nachzahlungen – und keine Strafzahlungen.

Dass das Thema vom Tisch ist, sorgte am Campus wie an der Säbener Straße für Erleichterung. Zumal strukturelle Vorkehrungen, um Mindestlohnunterschreitungen in Zukunft zu vermeiden, bereits im Herbst 2020, also mehr als ein Jahr vor Eröffnung der jetzt abgeschlossenen Untersuchung, getroffen wurden.

Seit Juli 2021 gibt es beim FC Bayern keine geringfügig Beschäftigte mehr

„Hierzu gehören etwa die Anpassungen der Stundenlöhne, entsprechende umfassende Handlungsanweisungen an die jeweils Verantwortlichen, sowie die Einführung eines engmaschigen Monitorings zur Beibehaltung der strukturellen Vorkehrungen“, hieß es. Seit Juli 2021 gibt es im Mannschaftsbereich am Campus keine geringfügig Beschäftigte mehr.

Bis 2021 allerdings, so das Zollamt, habe der Klub „Arbeitskräfte auf 450-Euro-Basis beschäftigt und entlohnt, obwohl deren tatsächlicher Beschäftigungsumfang bei Weitem höher war“. Auslöser für die Ermittlungen war die mehrfache Berichterstattung von Sport Inside zu mutmaßlichen Mindestlohn-Vergehen in den Nachwuchsleistungszentren von Fußball-Bundesligisten.

Nach Mindestlohn-Ärger: Gute Nachrichten vom Campus – Sauer vor Verlängerung

Jugendtrainer hatten darin detailliert über die Bezahlpraktiken, nicht bezahlte Mehrarbeit und angeblich auf Anweisung gefälschte Stundenzettel, gesprochen. Vor allem die Entlohnung in Rahmen von Spielen wurde mehrfach thematisiert. Gezahlt wurde angeblich nur die Spielzeit – während Anreise, Übernachtung und Aufsicht unentlohnt blieben.

Mit der Nachzahlung darf der Blick jetzt nach vorne gehen. Und dort gibt es durchaus positive Nachrichten vom Campus. Wie die tz erfuhr, steht Nachwuchs-Boss Jochen Sauer in Gesprächen über eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrags. Der 50-Jährige soll im Idealfall weitere drei Jahre bleiben. Hanna Raif, Philipp Kessler, Florian Schimak

Aufrufe: 016.6.2023, 14:25 Uhr
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