Am Ende des Zwölf-Stunden-Tages saß Dennis Jerusalem mit seiner Mannschaft im Bus und zählte die Kilometer bis zur Rückkehr nach Aachen. Um 7.45 Uhr hatte sich die U17 von Alemannia Aachen auf den Weg nach Rheinhessen gemacht, zum Abschluss eines heißen Tages kehrten die B-Junioren mit einem 0:3 im Gepäck zurück vom Auswärtsspiel beim 1. FSV Mainz 05.
„Insgesamt war das ein sehr guter Auftritt“, fand Jerusalem um kurz vor 19 Uhr lobende Worte für sein junges Team. Da war die Rückfahrt noch nicht ganz geschafft, das Spiel am Mainzer Bruchweg war seit einigen Stunden abgepfiffen. Und der Aufsteiger aus Aachen hatte sich beim etablierten Bundesligisten aus Mainz teuer verkauft. „Wir haben sehr gut angefangen, die erste halbe Stunde hat mir sehr gut gefallen“, resümierte der Cheftrainer. Mainz 05 fand nicht ins Spiel, der Außenseiter hatte ein, zwei gute Chancen, um in Führung zu gehen.
Nach einer Ecke verfehlte der Kopfball von Alemannia-Kapitän Elias König das Mainzer Tor in der Anfangsphase nur knapp. In der 23. Minute hatte auch der FSV seinen ersten Abschluss. Nach einem Steckpass auf Chris Rosenberger scheiterte dieser aber per Lupfer an Aachens Keeper Neo Ruske. „Am Anfang hat es uns der Gegner sehr schwer gemacht, da ging es für uns erstmal darum, Steine zu klopfen“, sagte der Mainzer Cheftrainer Marc Heidenmann
Sein Gegenüber Dennis Jerusalem hatte angekündigt, dass die erste Saisonphase vor allem unter der Überschrift „Entwicklung“ stehen würde. Für den Großteil der Aachener B-Junioren ist die Nachwuchs-Bundesliga Neuland, an die Qualität der Gegner werde man sich erst gewöhnen müssen, hatte der Coach prophezeit. Und so erhielt die Alemannia in Mainz gleich die erste Lektion, dass der Gegner auch aus fast keiner Chance ein Tor machen kann. Die Nachspielzeit der ersten Hälfte war schon angebrochen, da erzielte Jeremiah Debrah das 1:0 für die 05er. Sein abgefälschter Schuss schlug unglücklich im kurzen Eck ein.
Auch zum Start des zweiten Durchgangs waren die Schwarz-Gelben gut drin im Spiel, um sich dann durch eine Unachtsamkeit selbst zu schwächen. Eine unnötige Grätsche der Aachener nahm Kim Burret dankend an, FSV-Kapitän Rosenberger verwandelte den fälligen Strafstoß souverän. Mitte der zweiten Halbzeit bot sich den Aachenern die Möglichkeit zum Anschlusstreffer. Nach einem Eckball musste die Mainzer Hintermannschaft um Torwart Daniel Posch zweimal eingreifen, bevor der Ball endgültig geklärt werden konnte. Auf der Gegenseite begünstigte eine Fehlerkette der Aachener das 3:0 durch den eingewechselten Benjamin Drakovac in der 83. Minute. Der Stürmer hatte den Ball selbst erobert und war von drei Gegenspielern nicht am Abschluss gehindert worden.
„Für uns war es heute wichtig, die anfängliche Nervosität abzulegen. Danach haben wir in unser Spiel gefunden und einen richtigen guten Job gemacht“, sagte der Mainzer Trainer. Die Aachener zeigten eine geschlossene Mannschaftsleistung. „Total stabil, intensiv und leidenschaftlich“, so bewertete Jerusalem den Auftritt seines Teams. Ans Spieltempo gewöhnen, aktiver und schneller Richtung gegnerisches Tor spielen und in der Defensive die Fehler abstellen – mit diesen Lehren traten die Aachener die Heimreise an. Am kommenden Sonntag (14.30 Uhr) wartet auf Alemannias U17 bereits die nächste schwere Prüfung. Dann ist der 1. FC Kaiserslauten zu Gast in Aachen.
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