Waldalgesheim. Fünftes Heimspiel, fünfter Sieg. Besser könnte die Bilanz von Verbandsligist Alemannia Waldalgesheim nicht sein. Gegen den zweite Mannschaft des FK Pirmasens gab es vor 143 Zuschauern ein hart erkämpftes, aber aufgrund der ersten Hälfte verdientes 2:0. Ganz wichtig war wie zuvor an der Waldstraße gegen Rüssingen, Pfeddersheim und Gau-Odernheim die konzentrierte Defensivleistung. Idealer hätten die Zeitpunkte für die Treffer diesmal nicht sein können: Schiedsrichter Marcel Bender pfiff gar nicht mehr an. Nach Nils Gräffs 1:0 bat er zur Pause, mit Pierre Merkels 2:0 war das Spiel beendet.
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Gegenüber dem 3:0-Erfolg gegen Gau-Odernheim musste Trainer Elvir Melunovic einmal wechseln. Für den am Oberschenkel verletzten Kapitän Daniel Braun kam David Shamshon in die Mannschaft. Joshua Iten rückte von der Sechs ins Abwehrzentrum, Konstantin Ludwig von der rechten Außenbahn ins Mittelfeld. In der Anfangsphase war von daraus möglicherweise entstehenden Problemen nichts zu spüren. Lediglich die Durchschlagskraft fehlte. Pierre Merkel (3., 14.) hatte zweimal die Führung auf dem Kopf, Ben Grünewald auf dem Fuß (13.). Mit schnellem Spiel über die Außen stellte die Alemannia die Gäste immer wieder vor Probleme.
Nach einer knappen halben Stunde verpuffte der Elan, die Gäste spielten zunehmend mit. Mit Einzelaktionen in Person von Gräff waren die Chancen dennoch beim Tabellenzweiten. Erst scheiterte der 24-Jährige aus der zweiten Reihe (34.), dann ließ er gleich fünf Gegenspieler stehen, blieb aber an Keeper Nico Jeckel hängen (38.). Ein schneller Angriff über Shamshon landete am Ende bei Gräff, der trocken von halblinks ins rechte Eck traf (45.+1). „In der ersten Halbzeit hätten wir das Spiel entscheiden müssen, da hätte es auch 6:2 für uns stehen können“, analysierte der Torschütze. Und weiter: „Nach dem Wechsel haben wir zu viel gestanden, da hat die Entlastung gefehlt. Insgesamt war heute bestimmt nicht unser bester Tag.“
Dass es das vom Sportlichen Leiter Jörg Schniering prognostizierte schwere Spiel werden würde, bewahrheitete sich in den zweiten 45 Minuten. „Aber da haben wir bewiesen, was uns schon gegen Gau-Odernheim ausgezeichnet hat; „eine brutal geschlossene Mannschaftsleistung.“ Die gab es vor allem in der Abwehr. Mehr als zwei Halbchancen gestattete die mit zunehmender Spieldauer immer tiefer stehende Alemannia den Gästen nicht. Einmal war Andrej Juric auf seinem Posten, einmal rettete Konstantin Ludwig vor der Linie.
Es dauerte bis zur 88. Minute, bis sich Nils Gräff wieder ein Herz fasste und nach 60 Meter-Sprint mit seinem Abschluss abermals an Jeckel hängen blieb. Die Entscheidung besorgte Merkel, der im zweiten Durchgang in der Spitze allein gelassen wurde. Nach einem Befreiungsschlag verpasste Jeckel den Ball, Merkel netzte locker aus 35 Metern ins verwaiste Gehäuse (90.+4).
„Das war unser schwierigster Sieg.“ Melunovic hatte vorher geahnt, dass die Pfälzer leidenschaftlich verteidigen und über Konter kommen würden. Wie Gegenüber Christopher Ludy wusste auch der 52-Jährige, „dass die Partie nicht immer schön anzusehen war.“ Dafür galt das einst von Huub Stevens auf Schalke ausgegebene Motto: Die Null sollte unbedingt stehen. Tore mussten sich dann zwangsläufig ergeben, wenn auch in den allerletzten Sekunden.
Alemannia: Juric – Shamshon (57. Pira), Haas, Iten, Lauterbach, Teixeira – Grünewald, Ludwig, Gelenbevi (73. Fakas) – Merkel, Gräff