Er ist als personifizierte Torgefahr auch heute noch gefürchtet in den gegnerischen Strafräumen: Lukas Kramp trifft und trifft und trifft. In der aktuellen Bezirksliga-Spielzeit hat der 30-jährige Knipser des Tabellen-Vierten SG Saartal Trassem bislang 21 Mal getroffen – und darüber hinaus zwölf Vorlagen beigesteuert. In der Vorsaison hatte sich Kramp 33 Mal in die Torschützenliste eingetragen. „Das krasseste Jahr meiner Laufbahn erlebte ich aber in der Aufstiegssaison 2015/16 in der Rheinlandliga, als mir 40 Treffer gelangen und ich damit Torschützenkönig wurde“, blickt der auch ein Jahr später noch 27 Tore markierende Vollblutstürmer auf zwei herausragende Jahre in der höchsten Verbandsspielklasse zurück.
Als er mit vier Jahren auf dem Irscher Bolzplatz kickte, war der junge ,Luki‘ für die Bambini noch zu jung. Sein erster Trainer dort war dann Zep Schreiner, sein erster Seniorentrainer – wie könnte es anders sein - Peter Schuh. Schuh ist es auch, der den ,Supertorjäger‘ der vergangenen zehn Jahre nach dem bevorstehenden Abschied von Heiko Niederweis auch künftig wieder coachen wird.
Durch Auftritte in der Rheinlandauswahl wurden auch die großen Vereine der Region auf den schnellen und wuseligen Dribbelkünstler aufmerksam. Als 18-Jähriger fuhr Kramp zum 1. FC Saarbrücken und absolvierte dort ein Probetraining. „Doch ich war noch in der Ausbildung und hätte alles hinwerfen müssen. Meine Ausbildung war für mich aber primär, so sagte ich in Saarbrücken ab“, sagt Kramp, der ein paar Jahre später auch Angebote der Luxemburger Clubs Swift Hesperingen und CS Grevenmacher bekam. „Im Training dort hat es mir damals nicht so gefallen, weil viele französisch-, portugiesisch- und jugoslawisch-sprechende Spieler im Team standen und man vieles nicht verstanden hat. Ich denke, dass ich dort nicht so glücklich geworden wäre“, erinnert er sich an die Offerten aus dem nahen Ausland.
Und Eintracht Trier? „Wir standen mal in Gesprächen, als die zweite Mannschaft noch in der Rheinlandliga gespielt hat. Doch man hat mir das Thema nicht so richtig schmackhaft gemacht. Ich blieb in Irsch und ging meinen Weg“, berichtet der in Saarburg geborene und in Irsch lebende Angreifer.
Derzeit erlebt der 30-Jährige, der im Beruf als Maschinenbauer arbeitet und in seiner Freizeit Ski und Snowboard fährt sowie Tennis spielt, seinen zweiten Frühling. „Mit den Jahren steigen die Ansprüche. Es ist fast normal, dass ich die Tore schieße. Im Schnitt habe ich stets 25 bis 30 Tore erzielt, doch die Doppelbelastung mit einem Hausbau in Irsch ist nicht so einfach, wie sich Außenstehende das vorstellen.“
Kramp weiß, dass er sich stets auf ein gut funktionierendes Team verlassen muss. Auf jemanden, der ihm auflegt und die Assists ermöglicht: „Ohne Vorlagengeber ist es schwierig, so viele Tore zu machen. Früher war es Keven Schuh, und heute versorgen mich Domme Lorth oder Nici Jakob mit Flanken und Vorlagen.“ Kramp weiter: „Oft gebe ich mit meinen Vorlagen das zurück, was ich selbst bekomme. So ziehe ich oft nach außen, um scharfe Bälle nach innen zu spielen, wo in der Regel Nici und jetzt auch wieder Domme stehen.“
Dennoch läuft es in dieser Saison nicht ganz so rund bei der SG Saartal. Nach fünf Siegen am Stück zu Beginn der Saison verletzte sich der so wichtige Co-Spielertrainer Christoph Anton schwer. „Seine Verletzung wog enorm. Es war bitter für das gesamte Team, auch, weil wir keinen richtigen Führungsspieler hatten und keiner auf dem Platz ist, der mal den Mund aufmacht. So haben wir früh einige Spiele unnötig verloren. Zudem haben sich Tobi Baier, Dominik Zwick und andere Leistungsträger verletzt. Drei Spieler wurden zudem Vater“, sagt der 30-Jährige.
Aktuell wollen sie in Schoden, Irsch, Ockfen und Trassem den vierten Platz zementieren, um die Saison versöhnlich abzuschließen. Lukas Kramp möchte noch „einige Jährchen kicken“ und seine Laufbahn bei der SG Saartal beenden: „Dann wäre ich auch bereit, im Vorstand mitzuarbeiten, doch einen Trainerjob schließe ich aus.“
Im Juni steht für ihn derweil ein privates Großereignis an: „Dann werde ich in Österreich heiraten, dafür habe ich eigens eine Almhütte gemietet. Das Beste daran: die gesamte Mannschaft ist eingeladen.“