Der FC Penzberg setzte sich am letzten Spieltag deutlich gegen Pasing durch und sicherte sich damit Platz drei in der Bezirksliga Süd.
Penzberg – Keiner hat den Fußball des FC Penzberg so sehr geprägt in den vergangenen Jahrzehnten – und das ließen ihn alle wissen. Der Tag der großen Gesten begann mit einer Video-Vorführung. Jeder einzelne Spieler des FC Penzberg hatte sich vor die Kamera gestellt und erzählt, was er mit dem Namen Sepp Siegert verbindet. „Da ist mir schon die Spucke weggeblieben“, so der Trainer.
Und das war noch lange nicht der Höhepunkt. Das 4:0 (2:0) über die DJK Pasing hakten die FCP-Kicker ebenfalls als Randnotiz ab. Mit ihrer Bestmarke von 57 Punkten schließen sie die Saison auf Rang drei ab. Das hätte ja niemand für möglich gehalten, als der Sepp im August 2023 einsprang.
Es kommt selten vor, dass sich eine Mannschaft in einen Trainer verliebt, aber genau das ist passiert beim FCP. Als launische Diva verschrien, wandelte sich Penzberg unter Josef Siegert, nahm dessen Charakter und seine Tugenden an. Mit 1:0-Siegen richtete er sie wieder auf, am Ende zauberten sie, wie man’s von ihnen erwartet. Allen voran natürlich Dominik Bacher. Einen besseren Offensivspieler gibt es in dieser Liga nicht. 40 Scorerpunkte und 28 Treffer in 28 Partien. Torschützenkönig mit großem Abstand. Und weil der Sindelsdorfer sich auf seine Instinkte verlassen kann, hatte er sich für das letzte Spiel unter Sepp Siegert etwas Einmaliges überlegt. Unter seinem Trikot versteckte er ein T-Shirt. Darauf stand geschrieben: „Danke Sepp“. Beim Torjubel – Bacher traf mal wieder doppelt – zog er sein Dress hoch und alle sahen die Liebesbekundung an seinen Trainer. „Das war beeindruckend und sehr emotional“, sagte Siegert.
Der sportliche Teil war relativ fix abgearbeitet. Die Penzberger wunderten sich ob der Pasinger Gleichgültigkeit. Obwohl sie doch mitbekamen, was nur zehn Kilometer weiter in Habach vonstatten ging. Am Ende des Nachmittags war die DJK abgestiegen. „Das war ein bisserl erschreckend für uns alle. Du hast nicht gemerkt, dass es für sie gegen den Abstieg geht“, so Siegert. Ihm war es wichtig, dass man seinem Team nichts nachsagen kann. Schließlich fahre man lieber zum Derby nach Habach, als in München vor 30 Zaungästen anzutreten
Nach dem Schlusspfiff, so Sepp Siegert, „sind Gefühlswelten ausgebrochen, mir sind die Tränen runtergelaufen“. Nicht einmal einen Spieler verabschiedete der Verein, was im Umkehrschluss heißt: Alle bleiben beim Verein. „Auch eine tolle Geschichte, das zeigt den Zusammenhalt.“ Siegert verteilte hinterher Präsente an seine Spieler und Trainerkollegen – unter anderem zeichnete er Marco Hiry als trainingsfleißigsten Spieler mit 100 Prozent Anwesenheitsquote aus. Er selbst bekam einen mächtigen Geschenkkorb. Jeder Penzberger hatte dazu eine Gabe hineingelegt. Vom Verein gab’s ein Wellnesswochenende für Siegert samt Frau. „Wirklich wow. Das brauche ich jetzt“, schwärmte Siegert. (am)
FC Penzberg 4
DJK Pasing 0
Tore: 1:0 (18.) Fischer, 2:0 (44.) Bacher, 3:0 (63.) Grgic, 4:0 (90.) Bacher (Elfmeter). Gelbe Karten: keine. Schiedsrichter: Martin Holzhauser. Zuschauer: 100.