2024-12-19T11:15:55.908Z

Ligabericht
Der TSV Kümmersbruck (in Schwarz) steckt nach einer Verletzungsmisere auch in dieser Saison wieder im Abstiegskampf.
Der TSV Kümmersbruck (in Schwarz) steckt nach einer Verletzungsmisere auch in dieser Saison wieder im Abstiegskampf. – Foto: Lukas Scherr

Ammerthaler Bayernligareserve formuliert Saisonziel neu

Rückblick Kreisklasse Süd: Ursprünglich hatte man bei der DJK dem Klassenerhalt oberste Priorität gegeben, nun will man unter die ersten Fünf

Rückschau auf die Südstaffel der Kreisklasse im Spielkreis AM/WEN Teil 2: Nach dem Aufstieg 2022 in die zweithöchste Liga des Kreises hatte der Unterbau des Bayernligisten DJK Ammerthal (6./28) in seiner ersten Saison eine Etage höher Platz 9 erreicht. Vor dieser Spielzeit hatten sich die Verantwortlichen bei der Formulierung des Saisonziel auch erst einmal „defensiv“ verhalten, der Klassenerhalt sollte in erster Linie in trockene Tücher gelegt werden. Die Situation aktuell allerdings ist so erfreulich, dass man die Ziele höher stecken durfte. Auf Platz 6 mit einem Spiel in Rückstand möchte man bis Mitte Mai auf der Tabellenleiter noch die ein oder andere Stufe hochklettern.

Zu dem aus vier Mannschaften bestehenden Tabellenmittelfeld, also dem Bereich im ruhigen Fahrwasser des Klassements, gehören auch die zweite Garnitur des SV Raigering (7./25), der SVL Traßlberg (8./23) und schließlich der SV Michaelpoppenricht (9./20), der ja bekanntlich mit seinem Tabellennachbarn ab der kommenden Saison eine Spielgemeinschaft eingeht. Für diese Teams gilt es im Schwerpunkt, in den restlichen Matches der Runde den doch komfortablen Abstand zur Abstiegszone zu halten und noch so viele Punkte zu sammeln, um den ein oder anderen Platz vielleicht noch gut zu machen.


DJK Ammerthal II (6. Platz, 28 Punkte, 9/1/6, 31:30 Tore)

Zwei Siege und zwei Niederlagen lautete die Bilanz der DJK nach vier absolvierten Spielen in der Frühphase der Saison, wobei das 2:1 beim SV Etzelwang sicherlich besondere Erwähnung verdient. Drei volle Erträge in Folge (davon einer am „Grünen Tisch“) ließen den Blick zunächst nach oben richten, ehe zwei Einbußen die Gottfried-Elf wieder abbremsten. In der Folge wechselten sich die Ergebnisse immer wieder ab. Auffällig dabei, dass sich die DJK gegen die Spitzenteams sehr gut aus der Affäre zog, gegen Kontrahenten aus den hinteren Tabellengefilden allerdings immer wieder Punkte liegen ließ. Das 1:2 zum Jahresabschluß in Traßlberg verhinderte, dass die Bayernligareserve vielleicht sogar noch in den Kampf um Platz 2 hätte eingreifen können.

DJK-Coach Jörg Gottfried (seit 2021 auf der Kommandobrücke) ist vor Beginn der Restrückrunde entschlossen, mit den Seinen am Ende unter den Top Fünf zu landen: „Mit dem Saisonverlauf sind wir bisher zufrieden. Da einige Spieler nicht mehr zur Verfügung standen, war unser Ziel möglichst schnell 25 Punkte zu erreichen. Das haben wir bereits geschafft. Es fehlt uns noch die Konstanz. Bis auf Upo, konnten wir gegen alle Spitzenmannschaften punkten, allerdings haben wir dann gegen Mannschaften, die hinter uns platziert sind, den einen oder anderen Punkt liegen lassen. Da wir unser ursprüngliches Ziel Klassenerhalt fast erreicht haben, haben wir uns jetzt vorgenommen, dass wir am Ende der Saison unter den ersten 5 landen wollen“, so der 52-Jährige, der in den 90er Jahren das Trikot des Bayernligisten FC Amberg trug.


SV Raigering (7. Platz, 25 Punkte, 8/1/9, 25 Punkte, 39:39 Tore)

Heftig drehte sich das Personalkarussell bei den Panduren im Sommer 2023, insgesamt 14 neue Gesichter - darunter überwiegend ganz junge Talente - veränderten auch das Gesicht der zweiten Mannschaft erheblich. Auch wenn es erst einmal galt, die Neuzugänge zu integrieren und eine schlagkräftige Mannschaft zu formen, traute man der neuformierten Truppe ohne weiteres zu, am Ende einen Mittelfeldplatz zu belegen. Und dort hält sich der SVR auch auf, mit 25 erreichten Punkten nach 18 Partien ist man bei den Verantwortlichen sicherlich zufrieden.

Zwei Niederlagen zum Start wurden durch zwei aufeinanderfolgende Erfolge sofort korrigiert, vor allem mit dem 5:2 gegen die hochgehandelte DJK Ursensollen setzte die Schober-Elf ein erstes Ausrufezeichen. Es folgten eine Derbyniederlage in Paulsdorf, ein Dreier gegen Auerbach und dann zwei hohe Niederlagen gegen die Spitzenteams aus Kauerhof und „Upo“, ehe der SVR einen Zwischenspurt hinlegte. Dreizehn Zähler aus fünf Matches liessen die Panduren auf der Tabellenleiter einige Stufen nach oben klettern. Dass der verjüngten Truppe aber noch die Konstanz fehlt zeigten drei Niederlagen in Folge dann, die den „Aufzug nach oben“ stoppten. Gegen „Lieblingsgegner“ Ursensollen wurde die kleine Misserfolgsserie gestoppt, ehe man nach einer doch überraschend hohen Heimniederlage gegen den Nachbarrivalen aus Paulsdorf in die Spielpause ging. Am 24. März nun startet der SVR beim SV 08 Auerbach II in die Restrückrunde.


SVL Traßlberg (8. Platz, 23 Punkte, 6/5/5, 31:33 Tore)

Nach Platz 8 in der zurückliegenden Saison hatte man sich für die aktuelle Spielzeit vorgenommen, in der Endabrechnung besser abzuschneiden. Nach sechzehn absolvierten Matches ist das Erreichen dieses gesteckten Ziels drin, denn nur zwei Punkte trennen die Elf von Coach Alexander Heldrich von den davor platzierten Raigeringern.

Der Saisonauftakt verlief eher unbefriedigend. Wohl gewann man das erste Spiel in Gärbershof, es folgten allerdings ein Remis und dann drei Niederlagen. In Folge wechselten sich Erfolg und Misserfolg immer wieder ab. Besonders gegen die Teams aus dem oberen Tabellendrittel zog sich der SVL immer wieder bestens aus der Affäre, um gegen Mannschaften aus der „unangenehmen“ Region des Klassements Zählbares zu verschenken. Sechs Wochen ohne Niederlage, dabei zunächst drei Unentschieden und auf der Zielgeraden zur Winterpause dann drei Siege sorgten dafür, dass der Keil zur Gefahrenzone mit einer Dicke von elf Punkten doch beruhigend, aber nicht sorglos macht. Mit dem schweren Auswärtsspiel bei der Amberger Germania startet der SVL nun ins Sportjahr 2024, das wird die Frühform gleich auf eine große Probe gestellt werden.

SVL-Coach Alexander Heldrich blickt zurück und nach vorne: „Leider konnten wir, aufgrund unserer enormen personellen Probleme, die sich aus den unterschiedlichsten Gründen durch die gesamte Vorrunde zogen, keine konstant guten Ergebnisse abliefern. Allein die Tatsache, das wir im bisherigen Saisonverlauf vier verschiedene Torhüter einsetzen mussten - darunter in zwei Spielen einen eigentlich gelernten Feldspieler - spricht Bände. Teilweise stellte sich unsere Elf von selbst auf und wir mussten Woche für Woche durchgängig auf drei bis vier Positionen umstellen. Dennoch haben wir nach meiner Ansicht mindestens vier bis sechs Punkte zu wenig. Die Last-Minute-Gegentreffer gegen Etzelwang, Kümmersbruck und Ebermannsdorf trugen maßgeblich dazu bei, in der Tabelle nicht ein bis zwei Ränge weiter oben zu stehen und einen geringeren Abstand zu den Top Five der Tabelle vorzuweisen. Zu was die Mannschaft eigentlich in der Lage wäre zu leisten, zeigte sich in den Spielen gegen die Spitzenteams der Liga Upo, Etzelwang und Kauerhof. Für die Restrückrunde kann unser Ziel deswegen nur lauten, nochmals mit vollem Elan und mit mannschaftlicher Geschlossenheit so viele Punkte wie möglich zu ergattern, um am Ende wenigstens noch den ein oder anderen Platz in der Tabelle nach oben zu klettern.“


SV Michaelpoppenricht (9. Platz, 20 Punkte, 6/2/9, 36:37 Tore)

Nach dem Sprung in die Kreisklasse zum Ende der Spielzeit 2021/22 erreichte der SVM in der ersten Spielzeit in neuer Umgebung einen hervorragenden 4. Tabellenplatz. Grund genug, die Messlatte auch für die aktuelle Saison hoch zu legen, „oben mitspielen“ lautete der Plan der Verantwortlichen von „Mipo“. Nun, die Realität gestaltet sich anders, die Elf von Coach Donald Jakob (seit dem Aufstiegsjahr in der Verantwortung) bleibt doch - auch aus vom Trainer im Statement aufgeführten Gründen - hinter den Erwartungen zurück. Mit 20 Punkten auf der Habenseite herrscht wohl noch nicht Alarmstufe Rot, doch sind acht Punkte Abstand zum Relegationsplatz kein Polster, um sich schon endgültig in Sicherheit zu wähnen. Vor allem auf eigenem Geläuf (der SVM holte da erst sieben Zähler) gilt es, mehr Zählbares abzuschöpfen, um möglichst frühzeitig die Schäfchen in puncto Klassenerhalt ins Trockene zu bringen.

Spielertrainer Donald Jakob, der bekanntlich in der kommenden Saison beim Ligakonkurrenten SV Kauerhof anheuert, erklärt, warum man mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht wirklich zufrieden sein kann: „Wir hatten uns vorgenommen, im ersten Tabellendrittel zu überwintern, doch das gelang uns aufgrund der Verletzungen etlicher Stammspieler nicht. Zudem mussten wir die Hinrunde ohne einen echten Stürmer absolvieren, was sich natürlich enorm bemerkbar machte, es fehlte vorne einfach die Durchschlagskraft. Folglich hatten wir durch die fehlenden Spieler auch jedes Wochenende zu kämpfen, einen schlagkräftigen Kader zu stellen. An dieser Stelle muss ich aber die Spieler loben, die von der zweiten Mannschaft kamen und ausgeholfen haben. Sie haben ihre Sache gut gemacht und haben eine gute Entwicklung hingelegt. Das Ziel ist ganz klar, so schnell wie möglich noch den Klassenerhalt zu sichern und dabei insbesondere gegen die direkten Konkurrenten zu punkten“, so der 32-Jährige, der beim SVM seine erste Station als Coach wahrnimmt.


TSV Kümmersbruck (10. Platz, 17 Punkte, 5/2/11, 28:57 Tore)

Nach dem Aufstieg 2022 tat sich der TSV in neuer Umgebung schwer. Abstiegskampf war angesagt, Spannung bis zum letzten Spieltag. Sechs Runden vor dem Ende der Spielzeit übernahm Günter Grießhammer das Ruder und schaffte durch einen Sieg im letzten und entscheidenden Spiel gegen die SG Paulsdorf / Freudenberg III mit dem Aufsteiger schließlich den direkten Klassenerhalt. Im Sommer - das Personalkarussell drehte sich beim TSV heftig, acht Abgängen standen elf Neuzugänge gegenüber - war man sich im Kreise der Verantwortlichen einig, die neue Saison sollte nicht erneut bis zum Schluß gezittert werden, schon bis zur Winterpause sollte die Truppe in puncto Klassenerhalt Nägel mit Köpfen machen.

Nun, Sachstand jetzt, ist der Klassenerhalt noch lange nicht in trockenen Tüchern. Nur fünf Mal verließ der TSV das Spielfeld als Sieger, auffallend dabei, dass die Mannen um Kapitän Alex Schmid vor allem zuhause ihre Probleme hatten, gerade einmal zwei Dreier vor den eigenen Fans stehen zu Buche. Zudem hat man sich mit 57 Gegentreffern bislang hinter dem FSV Gärbershof die zweitmeisten der Liga eingefangen. Da gibt es also einiges zu verbessern ab dem 24, März, wenn es wieder los geht. Die ersten drei Gegner sind happig: Ammerthal, Germania und dann Ursensollen, ehe zwei sogenannte Sechs-Punkte-Spiele gegen Paulsdorf und Auerbach auf dem Plan stehen. Der nicht unbedingt komfortable Fünf-Punkte-Vorsprung zum aktuellen Releganten Gärbershof soll auf jeden Fall gehalten werden.

Coach Günter Grießhammer resümiert knapp das bisher Gezeigte und stellt dann die Wichtigkeit des Klassenerhalts in den Fokus: „Das Ziel in der Vorrunde, gesichert im Mittelfeld der Tabelle zu stehen, wurde verpasst. Zu viele Ausfälle und zu wenig Kontinuität ließen ein stabiles Spielsystem nicht zu. Es gilt nun, gut und diszipliniert aus der Vorbereitung in die Punkterunde starten, um nicht bis zum letzten Spiel den Blick auf das Ende der Tabelle richten zu müssen. Der Klassenerhalt ist ein wichtiger Baustein um die Jugendspieler einzubauen und ihnen eine vernünftige Perspektive zu bieten!“

Aufrufe: 013.3.2024, 15:45 Uhr
Werner SchaupertAutor