2024-06-24T10:12:48.875Z

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Carsten Scheuer, Coach von Gensingen/Grolsheim.
Carsten Scheuer, Coach von Gensingen/Grolsheim. – Foto: fupa.net

Gensingen/Grolsheim: Jüngste Niederlage wurmt noch immer

SG Gensingen/Grolsheim will in Gau-Algesheim zurück in die A-Klassen-Spur finden

Gensingen. Eine ziemlich gute Rolle spielen die Fußballer der SG Gensingen/Grolsheim in dieser Runde in der A-Klasse Mainz-Bingen West. Doch zuletzt gab es gegen die SG Bingerbrück/Weiler Heimpleite, die nicht zwingend zu erwarten war – und die mögliche Tabellenführung war futsch. Vor dem Duell am Sonntag (15 Uhr) bei der SV Gau-Algesheim sprach die AZ mit Cheftrainer Carsten Scheuer (35), einem gebürtigen Wiesbadener, der seit 1991 in Gensingen wohnt und sein täglich Brot als Supply Chain Manager bei einem Wendelsheimer Diagnostikunternehmen verdient.

Herr Scheuer, wie sehr wurmt Sie die Pleite gegen Bingerbrück?

Ich habe die Niederlage noch nicht so ganz verkraftet, weil sie vermeidbar war. Wenn der Gegner wesentlich besser gewesen wäre, könnte man sich vielleicht damit arrangieren – aber wir haben zu wenig für einen Sieg getan. Und das ärgert mich.

Bitterböse Zungen behaupten, Sie haben in den ersten Spielen ein wenig über Ihre Verhältnisse gespielt und haben Ihr Pulver nun erstmal verschossen.

Das ist etwas voreilig. Warten wir unsere Reaktion ab. Da sind wir jetzt gefordert.

War das mit dem Negativerlebnis vielleicht auch eine psychologische Geschichte nach dem Motto „Wenn wir gewinnen, sind wir Tabellenführer“ – und ihre Jungs waren dem Druck mental nicht ganz gewachsen?

Definitiv nein. Die Tabellenführung war nie Thema vor dem Spiel. Generell hat sie zu so einem frühen Zeitpunkt kaum Aussagekraft. Es geht darum, in einen sauberen Rhythmus zu kommen.

Zuvor hatten Sie vier Siege in Serie gelandet. Wie viel Prozent ist die SGG in dieser Runde stärker als noch in der vergangenen Spielzeit – und wo liegen die Gründe?

Das ist schwer zu sagen. Es ist sicher von Vorteil, dass wir zusammengeblieben sind und keine Abgänge hatten. Gleichzeitig haben wir in jedem Mannschaftsteil starke Jungs dazubekommen. Wir haben einen großen Kader und die Konkurrenzsituation sorgt dafür, dass niemand in der Komfortzone verschwindet.

Mit dieser Mannschaft muss man nicht aufsteigen, kann man aber schon mal machen, stimmt´s?

Ich glaube, dass in der West-Staffel niemand über das Thema Aufstieg nachdenken brauch. Alle Wege führen über Budenheim.

Welche Taktik lassen Sie spielen?

Das hängt von mehreren Faktoren ab. Stärken des Gegners. Eigene Stärken. Äußere Einflüsse wie zum Beispiel die kleinen Plätze in Bingerbrück oder Dromersheim. Ich finde den Ansatz verkehrt, stur ein System durchzudrücken.

In Gau-Algesheim stehen Sie ja wieder gehörig unter Druck. Erstens wollen Sie sich für das 1:3 vom vergangenen Samstag rehabilitieren – und zweitens soll der Gegner nach vier Pleiten in Serie nicht ausgerechnet gegen Gensingen wieder in die Erfolgsspur finden, oder?

Ich denke, dass wir uns nach der Niederlage am vergangenen Wochenende erstmal nur auf unsere Situation konzentrieren sollten. Wir haben etwas gutzumachen.

Würden Sie denn sagen, dass Gau-Algesheim trotz des schlechten Starts ein Kontrahent auf absoluter Augenhöhe ist – oder haben Sie der SVGA inzwischen doch einiges voraus?

Unsere Liga ist deswegen so toll, weil tatsächlich jeder jeden schlagen kann. Häufig entscheiden Kleinigkeiten. Stadecken ist vielleicht als einzige Mannschaft hervorzuheben – aber dahinter entscheidet gerne auch mal die Tagesform. So auch am Sonntag in Gau-Algesheim.

Worauf wird es ankommen?

Die Gau-Algesheimer haben eine relativ junge Mannschaft. Wir müssen versuchen, ihnen den Spaß am Fußballspielen zu nehmen. Das funktioniert nur, wenn wir den Kampf annehmen. Darüber hinaus gilt es natürlich, ihre starke Offensive aus dem Spiel zu nehmen.

Können Sie denn in Bestbesetzung auflaufen?

Ja, das können wir.

Das Gespräch führte Michael Heinze.



Aufrufe: 024.9.2021, 08:00 Uhr
Michael HeinzeAutor