2024-06-24T10:12:48.875Z

Interview
– Foto: Rebecca Lipp, Alexander Hoth

„Haben noch eine Rechnung offen“

Die Frauen des TSV Amicitia Viernheim starten am Sonntag in die neue Saison

Als Aufsteiger starten die Frauen des TSV Amicitia Viernheim am Sonntag in die neue Saison in der Oberliga Baden-Württemberg. Trainer Patrick Kloskalla spricht im Interview über die Entwicklung seines Teams, die Neuzugänge und die Saisonziele.

Hallo Patrick, der Saisonstart steht bevor, am Sonntag geht es um die ersten Punkte in der Oberliga Baden-Württemberg. Welche Gefühle begleiten dich auf dem Endspurt?

„Natürlich ist die Vorfreude groß, dass es endlich losgeht. Wir starten mit viel Optimismus, denn die Mannschaft hat sich in jeglicher Hinsicht weiterentwickelt. In der vergangenen Saison haben wir einen enormen Kampfgeist gezeigt, das können wir in der Oberliga auf jeden Fall gebrauchen. Außerdem bin ich mir sicher, dass wir spielerisch mittlerweile mit fast allen Teams mithalten können. Wir kennen die Liga und sind bereit. Trotzdem bleibt eine gewisse Unsicherheit, ob wir unser Potenzial schon in den ersten Spielen auf den Platz bringen können. Dabei wäre ein guter Start gerade für uns als Aufsteiger immens wichtig.“

Die Vorbereitung auf die Oberliga-Saison ist Anfang August gestartet, welche Schwerpunkte standen in den vergangenen Wochen im Training und in den Testspielen in Fokus?

„Wir haben vor allem versucht, unser Spiel nach vorne zu verbessern: kreativ zu sein, unsere Laufwege abzustimmen und feste Spielzüge zu automatisieren. Außerdem haben wir an unserem Teamgeist gefeilt. Zu Beginn der Vorbereitung waren wir beim Thai Boxen, am vergangenen Wochenende beim Outdoor Training. Diese Einheiten haben uns gezeigt, dass man noch über seine Grenzen hinausgehen kann, wenn die Mentalität stimmt.“

Du warst mit dem Verlauf der Vorbereitung also zufrieden?

„Ja und nein. Man spürt, dass wir aus der vergangenen Saison viel mitgenommen haben, auch Motivation und positive Energie. Viele Spielerinnen haben mit der Oberliga sozusagen noch eine Rechnung offen, sodass sie mit Biss und Ehrgeiz dabei sind. Allerdings hatten wir in der Vorbereitung nie den kompletten Kader zusammen. Aufgrund der vielen Urlauber, Angeschlagenen und Verletzten konnten wir uns noch nicht richtig einspielen.“

Wie haben sich die vier externen Neuzugänge präsentiert?

„Annike Müller hat sich richtig gut eingefügt, das haben wir aber auch so erwartet. Sie wird in dieser Saison eine echte Verstärkung für uns sein. Svenja Lüger hat ihre Qualitäten ebenfalls bereits gezeigt, war in der Vorbereitung aber leider immer wieder angeschlagen. Torhüterin Laura Ecker wird sich noch ein wenig Sicherheit holen müssen, wird aber an den anstehenden Aufgaben wachsen. Cassidy McGhee hat sich leider bereits zum Start schwer am Fuß verletzt und wird die gesamte Hinrunde ausfallen. Das tut uns richtig weh, denn wir haben auf ihre Qualitäten und ihre Erfahrung gesetzt. Sie hätte der Mannschaft gutgetan.“

Die bisherigen Erfahrungen in der Oberliga waren nicht besonders positiv. Mit welchen Zielen geht ihr in die Saison?

„Wir haben uns ausgerechnet, dass wir mindestens 27 Punkte holen müssen, um den Klassenerhalt fix zu machen. Das sind immerhin neun Siege. Wir wissen, dass jeder Punkt ein Punkt gegen den Abstieg sein wird. Wenn wir deutlich mehr holen als eingerechnet, dann beschweren wir uns auch nicht. Ich erwarte, dass die Oberliga sehr ausgeglichen sein wird und auch die Aufsteiger gut mitspielen können. Favorit auf die Meisterschaft ist der Karlsruher SC, Geheimfavorit ist für mich der TV Derendingen. Der VfL Sindelfingen ist wohl die größte Wundertüte.“

Was soll den TSV Amicitia Viernheim in der kommenden Saison auszeichnen? Mit welchen Qualitäten wollt ihr das Saisonziel erreichen?

„Wir wollen uns in der Oberliga nicht verstecken, sondern wollen offensiv und mit Leidenschaft spielen. Insbesondere vor heimischer Kulisse wollen wir mit viel Dampf nach vorne spielen und keine Zweifel aufkommen lassen, dass das unser Stadion ist und wir hier das bestimmende Team sind. Wir setzen auf unsere spielerische Klasse und wenn wir untergehen, dann mit wehenden Fahnen. Wenn wir ein Spiel nicht gewinnen, dann soll jeder Gegner zumindest sagen: Aber gut waren die Viernheimerinnen schon.“

Bestenfalls landen bereits am Sonntag (14 Uhr) gegen den FC Alemannia Freiburg-Zähringen die ersten Punkte auf dem Konto. Was erhoffst Du Dir vom Saisonstart?

„Sehr wichtig wird sein, dass wir vorne unsere Tore machen. Ohne Gegentor durch die Saison zu marschieren, ist nicht machbar. Wenn wir dann vorne immer nur eines oder keines schießen wird es schwer, Punkte zu holen. Wir gehen davon aus, dass wir nur wenige Chancen bekommen werden, die müssen dann eben sitzen.“

Aufrufe: 05.9.2019, 15:02 Uhr
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