München - Die Frauen des FC Bayern München haben in dieser Saison einen fehlerfreien Start in die Saison 2020/21 hingelegt. Nach sieben Spielen sind sie noch ohne Gegentor und stehen mit insgesamt 23 erzielten Toren an der Spitze der Tabelle der Flyeralarm Frauen-Bundesliga. Selbst der klare Favorit aus Wolfsburg, der in vergangen vier Jahren den Titel geholt hat, die letzten drei Jahre sogar das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg, kann derzeit nicht mithalten.
Die Mannschaft von Stephan Lerch hat zwar auch 23 Treffer erzielt, aber bereits vier Gegentore hinnehmen müssen und einmal beim 1:1 gegen den SC Freiburg Punkte liegen gelassen. Dass diese Saison bisher perfekt läuft, hätte vor wenigen Wochen von den Verantwortlichen an der Säbener Straße wohl niemand geglaubt. Vor allem, nachdem die beiden Leistungsträgerinnen Jovana Damnjanovic und Giulia Gwinn beide mit einem Kreuzbandriss lange ausfallen und die Offensive der Münchnerinnen im Vorfeld der Saison stark geschwächt wurde.
Coach Jens Scheuer (seit 2019 im Amt) hat aus der Not eine Tugend gemacht und sein Team entscheidend umgestellt. Sydney Lohmann, eigentlich im defensiven Mittelfeld zu Hause, wurde in die Offensive beordert.
Die 20-jährige Mittelfeldspielerin lief in der vergangenen Saison noch an der Seite der damaligen Kapitänin Melanie Leupolz auf, die inzwischen beim FC Chelsea an der Stanford Bridge unter Vertrag steht.
Die Umstellung von der Defensive in die Offensive war ein gelungener Schachzug des Trainers. Lohmann traf in den ersten Spielen der Saison bereits sechs Mal ins Schwarze und hat damit eine bessere Torbilanz als Thomas Müller. Dieser liegt derzeit bei vier Toren in sechs Spielen. Aktuell hat die beim SC Fürstenfeldbruck ausgebildete Torjägerin vereinsintern nur im Vergleich mit Europas Fußballer des Jahres, Robert Lewandowski, das Nachsehen.
(Johanna Grimm)