2024-11-22T08:24:04.050Z

Analyse
Eine „Mauer“ in München aufgezogen: Coach Stefan Anderl (rechts) ließ seine FCG-Kicker nach einem Platzverweis ausnahmsweise streng defensiv agieren.
Eine „Mauer“ in München aufgezogen: Coach Stefan Anderl (rechts) ließ seine FCG-Kicker nach einem Platzverweis ausnahmsweise streng defensiv agieren. – Foto: Walter Brugger

Prinzipien über den Haufen geworfen

Beim Bayernliga-Spiel gegen die Münchner Löwen zeigt Gundelfingens Trainer Stefan Anderl Sinn für Pragmatismus

Entgegen der eigenen Überzeugung zu agieren, das fällt nicht einfach. Schon gar nicht, wenn man – wie Trainer Stefan Anderl beim FC Gundelfingen – seinen Spielern gerade aktive, offensive Spielweise verpassen will. Doch im Auswärtsspiel bei 1860 München II warf Anderl seine Prinzipien über den Haufen. Durchaus mit Bauchschmerzen, doch in dem Fall siegte einfach der Pragmatismus. Nach dem Platzverweis gegen Manuel Müller musste er einfach die Defensive stärken, 30 Meter vor dem eigenen Tor zogen die Grün-Weißen regelrecht eine „Mauer“ auf, an der die Löwen im zweiten Abschnitt abprallten. Echte Torchancen hatten die Münchner nicht mehr, so rettete der FCG das 0:0 über die Zeit.

Warum die Gundelfinger allerdings schon im zweiten Auswärtsspiel in Folge zu Beginn zu passiv agierten und sich selbst in die Bredouille brachten, bleibt ein Rätsel. Zumal ja zwischendurch ein 5:0-Sieg gegen Türkspor Augsburg lag, bei dem der FCG vor Spielfreude nur so sprühte. „Wir haben ähnlich wie in Nördlingen begonnen“, so Co-Spielertrainer René Schröder, doch im Gegensatz zur 1:3-Derbyniederlage in Ries holten die Gundelfinger gegen 1860 einen Punkt. „In Unterzahl ging es um keinen Schönheitspreis mehr, wir wollten nur noch den Münchner Spielfluss stören und haben uns für jede gelungene Aktion selbst gefeiert“, lautete Schröders Resümee.

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Aufrufe: 016.8.2022, 21:46 Uhr
Walter BruggerAutor