2024-12-19T11:15:55.908Z

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Raphael Assibey-Mensah (rechts, neben Janek Ripplinger) ist einer der Gewinner beim TSV Schott.
Raphael Assibey-Mensah (rechts, neben Janek Ripplinger) ist einer der Gewinner beim TSV Schott. – Foto: hbz/Kristina Schäfer

Schott Mainz: Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte

Saisonbilanz: TSV stellt nach dem Regionalliga-Verbleib die Weichen für eine weitere Runde als Abstiegskandidat +++ Just und Fedl als Neuzugänge gehandelt

Mainz. Sascha Meeth spricht vom größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Der TSV Schott Mainz hat erstmals die Fußball-Regionalliga gehalten, und der Trainer ist zuversichtlich, im insgesamt dritten Jahr in der Viertklassigkeit zumindest genauso gut gerüstet zu sein. Fünf Mann sollen kommen. Je eine Soforthilfe im Tor, in der Defensive und im Angriff sowie zwei variable Talente für weiter vorne und weiter hinten. Obgleich der Kader größtenteils beisammen blieb, gilt es Lücken zu schließen, die die Abgänge von Raphael Assibey-Mensah, Giorgio Del Vecchio oder Tolga Demirbas sowie der Kreuzbandriss von Kennet Hanner-Lopez reißen.

Das Budget wird laut Till Pleuger vergleichbar sein mit dem der abgelaufenen Saison. „Wir liegen im Plan“, bilanziert der TSV-Manager, „die Sponsoren haben uns alle die Treue gehalten.“ Mit einem Klub-Partner-Konzept und der Chance auf Trikot-Rückenwerbung soll in Sachen Geldgeber noch mehr gehen, außerdem kämen ja auch die vor allem für das Emotionale wichtigen Zuschauer wieder. Der TSV ist, nachdem die beiden strukturell am ehesten vergleichbaren Mitbewerber Stadtallendorf und Alzenau abgestiegen sind, nicht nur für Meeth auf dem Papier Abstiegsfavorit Nummer eins. „Aber das ist ja jedes Jahr so.“

„Wenn wir nicht total fit sind, haben wir keine Chance“

Zwei Phasen, zum Saisonstart und im Frühjahr, geben Hoffnung auf den erneuten Klassenerhalt. „In normalen Zeiten waren wir sogar im Mittelfeld unterwegs“, blickt Pleuger auf die Tabelle, „je mehr Lockdown-Themen aufkamen, desto schwerer hatten wir es.“ Da schlug der Malus des Amateurvereins unter lauter (Halb-)Profis doppelt und dreifach durch. Etat-Schlusslicht wird der TSV sein, die Bedingungen aber, von der Betreuung durch Physios und Sportmediziner über klubeigenes Fitnessstudio und Videoanalyse bis hin zur hochgelobten Trainingsqualität als solcher, lassen einen neuerlichen Erfolg denkbar erscheinen. „Aber für uns muss alles top laufen“, betont Pleuger, „wenn wir nicht total fit sind, haben wir keine Chance.“

Auch wenn die Verkleinerung der Abstiegszone den Ausschlag gab – in den entscheidenden Spielen habe das Team Siegermentalität bewiesen, sagt Pleuger. „Wir waren im Vergleich zu unserer ersten Regionalliga-Saison gefestigt, ein vollwertigeres Ligamitglied“, bilanziert Meeth. Mit schlechten Phasen, aber auch mit Phasen, in denen der TSV über viele Wochen auf Augenhöhe agierte und gerade daheim dominieren konnte.

Daran gilt es nun, unter normaleren Umständen, anzuknüpfen. Wobei in Sachen Neuzugänge Geduld gefragt ist. Die Spieler pokern aktuell besonders geduldig, klagt Meeth, mancher werde vor dem Hintergrund der Corona-Folgen noch sein blaues Wunder erleben. Ob sich Traum-Transfers wie der von Jan Just (Waldhof) oder Jonas Fedl (05 II) realisieren lassen, steht in den Sternen.

Ein Musterbeispiel und vier weitere Gewinner

Bleibt die Frage nach den Gewinnern der Saison. Pleuger nennt – den Verein, genauer: „Unsere Ausbildungsphilosophie, getragen durch das Trainerteam, hervorstechend am Beispiel Raphael Assibey-Mensah, der, top ausgebildet bei Mainz 05, sich bei uns in einem familiären Umfeld unter professionellen Bedingungen seinen Profi-Traum erfüllen konnte.“ Meeth nennt den „enorm konstanten Leader“ Jonas Raltschitsch, natürlich Top-Scorer Assibey-Mensah sowie, in der Rubrik der weniger Routinierten ohne Profiträume, das Trio Jost Mairose („Konstant tolle Saison“), Lars Hermann („Kontinuierliche Entwicklung“) und Leon Kern („In der Hierarchie deutlich aufgestiegen“). Vier der fünf bleiben an Bord.



Aufrufe: 021.6.2021, 14:00 Uhr
Torben SchröderAutor