Mika Hanraths, Stephané Mvibudulu, Mergim Fejzullahu, Leander Goralski, Marko Stojanovic, Jeffrey Obst, Malek Fakhro, Robert Tochukwu Nnaji, Gian-Luca Reck, Gino Windmüller, Isaak Simion Akritidis und Fabio-Daniel Simoes Ribeiro wechselten im Sommer an den Hünting. Doch wie erfolgreich waren die Transfers?
Was Trainer Marcus John in den vergangenen Monaten beim Regionalligisten 1. FC Bocholt geschafft hat, ist beeindruckend. Der 48-Jährige führte den Aufsteiger aus der Abstiegszone - und zwar mit attraktivem Offensivfußball. Ein Makel war die 2:8-Niederlage gegen den FC Schalke 04 II am vergangenen Samstag. Dennoch sind die "Schwatten" auf dem richtigen Weg. Die nächste Partie wartet am Samstag, 14 Uhr. Dann geht es auswärts gegen den 1. FC Kaan-Marienborn. Zuvor aber ziehen wir eine Transferbilanz.
Wie schaut es auf der Torwartposition aus? Als neue Nummer zwei wurde im Sommer Gian-Luca Reck vom SV Lippstadt verpflichtet. Für den 20-Jährigen aber gibt es kein Vorbeikommen an Stammkeeper Sebastian Wickl, der Regionalliga-Format hat. Der Routinier, der schon für den Wuppertaler SV in der Vierten Liga gespielt hat, ist ein sicherer Rückhalt für die Schwarz-Weißen.
Ist der 1. FC Bocholt in der Verteidigung gut aufgestellt? Für die defensive Viererkette wurden gleich vier Akteure verpflichtet. Gino Windmüller (VfR Aalen) fällt seit dem Saisonstart verletzt aus - ein herber Verlust. Jeffrey Obst (Rot-Weiß Oberhausen) überzeugt über die Außenbahn, im Zweikampf ist der 28-Jährige ein souveräner Faktor. Besonders stark ist Mika Hanraths eingeschlagen, der spät vom FC Schalke 04 II kam. Der 23-Jährige ist nicht nur im direkten Duell überzeugend unterwegs, Hanraths beteiligt sich auch am Spielaufbau. So könnte er mittelfristig zum Abwehrchef aufsteigen. Leander Goralski (Bonner SC) konnte bislang nicht restlos überzeugen. Die Neuzugänge dürften in den nächsten Wochen aber noch besonders gefordert sein, weil Kapitän und Innenverteidiger Tim Winking lange außen vor sein wird.
Konnte das Mittelfeld verstärkt werden? Ja. Wenn er nicht verletzt passen muss, gehört Fabio-Daniel Simoes Ribeiro (SV Straelen) zweifelsohne zu den stärksten Mittelfeldspielern der Regionalliga. Mergim Fejzullahu (Alemannia Aachen) konnte noch keinen Stammplatz unter Coach Marcus John erobern, offensiv aber kann er immer wieder Akzente setzen. Gleiches gilt für Marko Stojanovic (Rot-Weiß Koblenz), der noch Luft nach oben hat. Max Mahn, der aus der eigenen Nachwuchsabteilung stammt, ist ein Versprechen für die Zukunft.
Ist der Angriff gefährlich genug? Jaein. Wenn Marcel Platzek nicht ausfallen würde, wäre der 1. FC Bocholt in vorderster Front hochkarätig besetzt. So aber muss Malek Fakhro (VfB Lübeck) häufig den Alleinunterhalter spielen. Das macht der 24-Jährige allerdings sehr erfolgreich: In dieser Saison trug er sich bereits neun Mal in die Torschützenliste ein. Um Malek Fakhro herum aber wird es dünn. Der noch torlose Isaak Simion Akritidis, Leihgabe vom Wuppertaler SV, konnte Regionalliga-Qualitäten noch nicht nachhaltig unter Beweis stellen. Robert Tochukwu Nnaji (Sportfreunde Lotte) gilt als Edeljoker. Zwei Assists gelangen dem 26-Jährigen in dieser Saison, bislang aber noch kein Treffer. Stephané Mvibudulu (Chemie Leipzig) wurde spät verpflichtet, er muss am Hünting noch ankommen.
Wie stark ist der Bocholter Kader? Die Mannschaft ist zweifelsohne fähig genug besetzt, um den Regionalliga-Klassenerhalt zu schaffen. Würden Stürmer Marcel Platzek und Kapitän Tim Winking nicht ausfallen, hätte sich der Aufsteiger nun womöglich gar gen obere Tabellenregion orientieren können. Insbesondere im Angriff aber fehlen Coach Marcus John die Alternativen. Ansonsten hat der 48-Jährige als Kaderplaner jedoch ganze Arbeit verrichtet. Das Team ist in der Breite und in der Spitze mit namhaften Spielern besetzt.