SV Istein zeigt Moral und erkämpft sich ein 3:2 gegen Efringen-Kirchen

Ein Aufschrei entfuhr Marc Haude in der 87. Minute. "Es geht doch!", brüllte der Isteiner Trainer und rannte zum Jubeln auf den Platz. Gerade hatte Steffen Lucaßen einen Konter wunderbar zu Ende gespielt und mit aller Wucht den Ball im Netz versenkt. Das Spiel war zur Überraschung aller Zuschauer doch noch gedreht worden. Sein Gegenüber Maik Hess stand mit versteinerter Miene am Spielfeldrand. Mit einer komfortablen 2:0 Führung im Rücken war seine Mannschaft in die zweiten 45 Minuten gegangen. Fehlende Cleverness war für ihn eine der Hauptursachen für die Niederlage. "Es ist genau wie letztes Jahr, da heben wir auch schon 2:0 geführt und dann in den Schlussminuten das 2:3 kassiert," so Hess weiter.

Efringen-Kirchen dominiert die erste Hälfte

Zwei völlig verschiedene Halbzeiten bekamen die Zuschauer geboten. In Hälfte eins war eigentlich nur eine Mannschaft am Spielen: der TuS Efringen-Kirchen II. Auf dem für die Efringer ungewohnten Hartplatz fanden die Gäste sofort ins Spiel, und erarbeiteten sich eine Vielzahl von Chancen. So verwunderte es auch nicht sonderlich, dass der TuS in der 27. Minute in Führung ging. Giuliano Bartolotta legte im Strafraum ab und Andreas Rügert zog aus ungefähr fünfzehn Metern ab. Nicht zu halten für Patrick Kurzbach im Istein Kasten. In der Folge ging es immer weiter in Richtung Isteiner Gehäuse, Kurzbach hatte mehrere brenzlige Szenen zu überstehen, war allerdings in der 37. Minute erneut machtlos. Er verließ die Linie, um den Ball weg zufausten, Bartolotta und der Isteiner Florian Hanke stiegen zum Kopfballduell hoch und der Ball war zum 0:2 drin. Hanke war der Unglücksrabe, der seinen eigenen Torhüter überwunden hatte. Zu diesem Zeitpunkt hätte wohl niemand mehr einen Pfifferling auf einen Isteiner Sieg gesetzt.

"Das war eine ganz schlechte erste Hälfte von uns, nicht nur spielerisch sondern im ganzen Verhalten auf dem Platz. Das war nicht der SV Istein, den ich kenne und den ich sehen will" äußerte sich Haude nach Spielschluss sehr kritisch zu einigen Situationen, in denen seine Spieler eher durch lautes Mundwerk und eine sehr ruppige Spielweise aufgefallen waren.

Istein dreht das Spiel nach der Pause

Doch nach der Pause kam eine gänzlich verwandelte Isteiner Mannschaft auf den Platz, die von Beginn an Leidenschaft, Einsatzwille und Kampf sehen lies. "Ich habe meine Mannschaft in der Pause gewarnt, die ersten zehn Minuten nach Wiederanpfiff müssen wir unbedingt überstehen, wenn wir gewinnen wollen, aber es kam ja leider anders". so TuS-Übungsleiter Hess. Gerade einmal drei Minuten war die zweite Hälfte alt, da klingelte es das erste Mal hinter Kai Krebs. Kapitän Marcel Ruch hatte nur noch ins leere Tor einschieben müssen, nach dem Fabian Elsner wunderbar quergelegt hatte.

Istein sah nun seine Chance gekommen, investierte mehr und drängte auf den Ausgleich, dadurch schufen sie dem TuS Räume zum Kontern. Es war erneut Marcel Ruch, der zum Ausgleich für die Hausherren einnetzte, er setzte sich schön allein im Strafraum durch und lies Krebs keinerlei Abwehrmöglichkeiten. Bereits zwei Minuten später hätte Ruch sogar sein Leistung krönen und einen Hattrick erzielen können, doch traf er völlig frei den Ball nicht richtig. Istein hatte nun die zweite Luft, Efringen-Kirchen hingegen war völlig von der Rolle und so war es eben Steffen Lucaßen, der zum 3:2 für den SVI traf und damit das Spiel drehte. Kapitän Ruch wäre es mit seiner letzten Aktion sogar beinahe noch gelungen, auf 4:2 zu erhöhen, allerdings prallte sein Ball vom Pfosten wieder zurück ins Feld.

SV Istein - TuS Efringen-Kirchen II 3:2 (0:2)
SV Istein: Kurzbach, Lucaßen, Ronny Diodene, Schneider, Meier, Dominik Diodene (75. Friebolin), Soder, Ruch (90.+2 Brändlin), Sprich, Elsner, Markus Hanke (21. Florian Hanke).
TuS Efringen-Kirchen II: Krebs, Henschke, Barschdorf, Große, Wöhrle, Fuhrmann (70. Vogt), Vogel, Littin, Rügert, Bartolotta (67. Dörpfeld), Grötz.
Tore: 0:1 Rügert, 0:2 F. Hanke (37. Eigentor), 1:2, 2:2 Ruch (48., 79.), 3:2 Lucaßen (87.). Schiedsrichter: Markus Eichinger (Grenzach-Wyhlen). Zuschauer: 100.