2024-12-19T11:15:55.908Z

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Abschiedsstimmung im Helmut-Schön-Sportpark. Foto: Neumann
Abschiedsstimmung im Helmut-Schön-Sportpark. Foto: Neumann

SVW: Abschied erhobenen Hauptes

Wehmut zum Ende der Hessenliga-Ära +++ Neustart 2016/17 in der Gruppenliga +++ 1:2 gegen Flieden bedeutungslos +++ Kapitän Kopilas zu RW Frankfurt

Wiesbaden. Als sich nach dem bedeutungslosen 1:2 gegen Buchonia Flieden alle zum Abschiedsfoto zusammenstellten, kam nach vier Jahren mit Höhen und Tiefen Wehmut auf. Es herrschte Abschiedsstimmung im Lager der SVW-Fußballer. Statt wie angestrebt in den semiprofessionellen Bereich vorzudringen, endet das Kapitel unter Hauptsponsor Andreas Reich, der sein Engagement auf weit kleinerer Flamme in der Nachwuchsabteilung des Sportvereins fortsetzen wird, mit dem einstimmig im Vorstand beschlossenen freiwilligen Rückzug in die Gruppenliga.

„Unser Dank gilt vor allem Herrn Reich. Ohne ihn wäre der Aufschwung der vergangenen Jahre undenkbar gewesen. Er war stets loyal und zuverlässig“, strich Präsident Rainer Zebre bei seiner Ansprache heraus und lobte auch die Mannschaft: „Alle haben gutes Geld verdient, dafür gute Leistungen und Charakterstärke gezeigt. Wir verlassen die Hessenliga mit erhobenem Kopf. Respekt für das Engagement in schwierigen Zeiten.“ Auch das Trainerteam und die unentbehrlichen ehrenamtlichen Helfer bezog Zerbe lobend mit ein. Und nicht zuletzt seine Vorstands-Crew: „Mit Herzblut, Kompetenz und hohem zeitlichen Einsatz wurde alles getan, was möglich war, um den Verein für die Zukunft zu wappnen. Wir wissen, dass die Gruppenliga sportlich wie finanziell anspruchsvoll ist und können künftig jedwede Hilfe gebrauchen.“

Alexander Seitz: Es war nicht alles sinnlos

Auch der frühere Geschäftsführer Alexander Seitz zog Bilanz: „Vor vier Jahren hatte der Verein Schulden und stand vor dem Abstieg in die Gruppenliga. Danach hat sich der SVW hessenweit ordentlich präsentiert. Das führte immerhin dazu, dass sich der SV Wehen Wiesbaden als Drittligist mit uns über eine möglich Allianz unterhalten hat. Es war nicht alles sinnlos und der SVW steht keineswegs schlechter da als vorher.“

Axel Sohn: Auf Jugend setzen und in Geduld üben

Axel Sohn (wird am Montag 57), seit 50 Jahren Mitglied und früher über 25 Jahre im Gesamtvorstand tätig, schlug die Brücke in die Zukunft: „Jugendarbeit ist jetzt immens wichtig. Und was die erste Mannschaft betrifft, müssen wir Geduld haben und dürfen keinen Druck aufbauen. Es wäre aber gut, wenn sich in zwei, drei Jahren wieder Perspektiven in Richtung Verbandsliga auftun würden. Und ich würde mich freuen, wenn die Verantwortlichen der Stadt den Helmut-Schön-Sportpark nicht total runterkommen lassen würden.“

Trainerteam und Mannschaft in alle Winde

Derweil zerstreuen sich Trainer-Combo und Team in alle Winde. Chefcoach Djuradj Vasic, Co-Trainer Ermin Melunovic und Torwarttrainer Frank Utsch suchen neue Herausforderungen. Kapitän Marko Kopilas hat bereits eine gefunden. Er wechselt zu Hessenliga-Vizemeister RW Frankfurt. Ferhat Gündüz („Schade, dass die Mannschaft komplett auseinanderfällt.“) folgt Rene Schwall und Bartosz Franke (inzwischen nach seinem Kreuzbandriss operiert) zum Rheinland-Pfalz-Landesligisten TuS Rüssingen, zollt mit in Zukunft nur noch zwei Trainingseinheiten pro Woche Familie und Beruf Tribut. Michael Seidelmann führt Gespräche mit Blickrichtung Hessen- oder Verbandsliga. „Das waren eigentlich vier sehr schöne Jahre mit einem guten Umfeld“, blickt er zurück.


SVW: Miletic – Baldes, Kopilas, Gündüz, Schwall – D. Ernst (56. Djordjevic), Muca, Reljic, Kawabata (56. Broghammer) – R .Hübner,Bahssou.
Tore: 0:1 Leibold (42), 0:2 Gaul (85.), 1:2 Bahssou (90.). – SR: Hartmann (Dreieich). – Zuschauer: 100. – Gelb-Rot: Osmann (64.), Kovacevic (78./beide Flieden).

Aufrufe: 022.5.2016, 11:04 Uhr
Stephan NeumannAutor