2024-12-19T11:15:55.908Z

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Angefressen hoch zehn: SVW-Coach Djuradj Vasic hat am 2:3 in Lohfelden zu knabbern. Archivfoto: Jörg Schulz
Angefressen hoch zehn: SVW-Coach Djuradj Vasic hat am 2:3 in Lohfelden zu knabbern. Archivfoto: Jörg Schulz

SVW verzockt Sieg: 2:1 geführt, 2:3 verloren

Bittere Endphase in Lohfelden +++ Vasic sauer +++ Samstag gegen Watzenborn letzte Chance für Vorstoß in Richtung der Topränge

Lohfelden. Der sechste Dreier im zehnten Auswärtsspiel schien bereits eingetütet. 2:1 führten die Hessenliga-Fußballer des SV Wiesbaden im Verfolgerduell beim FSC Lohfelden, bevor die letzten zehn Minuten anbrachen. Es wurde aus Sicht der Landeshauptstädter ein Finish der verhängnisvollen Art. Gegen den frei vor ihm auftauchenden Rene Huneck konnte SVW-Keeper Nico Adami noch großartig klären (85.), gegen den Kopfball von Serdar Bayrak in der 88. Minute war er aber machtlos. Genauso wie in der zweiten Minute der Nachspielzeit, als Roy Keßebohm zum nicht mehr erwarteten 3:2-Siegtor für die Nordhessen traf. Aus Sicht der Wiesbadener ein später Ko. wie ein Keulenschlag. Eine Niederlage – unabhängig vom beabsichtigten freiwilligen Abstieg in die Gruppenliga – die einfach nur wehtat.

Vasic ziemlich angefressen

„Das ist wirklich enttäuschend. Ich hatte die Mannschaft gewarnt, dass er nur klappt, wenn wir bereit sind, vom Kämpferischen über 90 Minuten alles zu investieren. Doch wir haben mit den falschen Mitteln dagegengehalten, uns zu sehr auf das Spielerische verlassen und dafür die Quittung bekommen“, zeigte sich SVW-Coach Djuradj Vasic nach dem bitteren Schlussakkord auf dem Lohfelender Kunstrasen ziemlich angefressen.
Schließlich hatte seine Mannschaft eine Art Matchball leichtfertig vergeben. Nämlich die Chance, mit einem Sieg Anschluss an die Topteams zu halten und gleichzeitig Werbung für das Heimspiel gegen den Zweiten Teutonia Watzenborn/Steinberg (Sa., 15 Uhr) zu betreiben. Wobei anfangs alles auf eine Revanche für die 0:1-Hinspielpleite hindeutete. Bereits in der 13. Minute brachte Torjäger Younes Bahssou die Kugel im FSC-Kasten unter, doch der Referee erkannte zurecht auf Abseits. Beim 18-Meter-Schuss des aufgerückten Abwehrspielers Ferhat Gündüz gab es wenig später an der Gültigkeit des Treffers keine Zweifel mehr.

Elfmeter-Gegentor weggesteckt

Gündüz rückte in der 33. Minute beim Duell mit Lohfeldens Routinier Daniel Beyer im eigenen Strafraum erneut in den Blickpunkt. Der Unparteiische wertete sein Einsteigen als elfmeterwürdig und Bayrak versenkte prompt vom Punkt. „Ferhat hätte etwas vorsichtiger hingehen sollen“, meinte Vasic.
Die Gäste blieben freilich unbeeindruckt. Bahssou scheiterte an Schlussmann Andre Schreiber (65.) und beim Schubser gegen Rudi Hübner roch es nach Strafstoß (75.), ehe der Vorstoß von Bartosz Franke über die linke Seite zum Wegbereiter der von Rudi Hübner erzielten 2:1-Führung wurde (77.). Lohfelden setzte fortan alles auf eine Karte und wurde belohnt, weil der Sportverein die letzten Minuten quasi im Leerlauf absolvierte.

"Brauchen nur über uns zu rden"

„Wir haben bei allen drei Gegentoren schlecht reagiert und brauchen nur über uns zu reden. Gerade im Hinblick auf verlorene Zweikämpfe. Zwei so späte Tore sind einfach inakzeptabel. Unter normalen Umständen hätten wir dieses Spiel nicht verloren“, zürnte Vasic.
Gegen Watzenborn kann er wieder auf Toni Reljic zurückgreifen, der in Lohfelden eine noch aus dem vergangenen Jahr resultierende Gelb-Rot-Sperre absitzen musste. Davon abgesehen gehen hinter den Kulissen die Bemühungen weiter, neue Sponsoren zu gewinnen, um womöglich auf den letzten Drücker auch in Zukunft die Hessenliga finanzieren zu können.

SVW: Adami – Schwall, Kopilas, Gündüz, Seidelmann – Iten (70. Muca), C. Hübner, Pajic, Franke – R. Hübner, Bahssou (89. Broghammer).
Tore: 0:1 Gündüz (15.), 1:1 Bayrak (33./Elfmeter), 1:2 R. Hübner (77.), 2:2 Bayrak (88.), 3:2 Keßenbohm (90.+2). – SR: Simon Müller (Oberzell). – Zuschauer: 150.

Aufrufe: 06.3.2016, 09:32 Uhr
Stephan NeumannAutor