Torgefährlicher Dauerläufer gibt Weg vor

Thorsten Tönnies, der seit diesem Sommer die Kapitänsbinde trägt und die Rolle vorbildlich ausfüllt, zögerte und entschied sich gegen eine größere Jubel-Arie nach dem 2:1 gegen Eintracht Braunschweigs U23.

"Einen schöneren Einstieg kann es nicht geben wir wollten erst die Humba anstimmen, doch vielleicht ist das nach einem Sieg noch zu früh. Wir konzentrieren uns voll auf die nächsten Aufgaben", sagt Tönnies, der in seiner VfB-Zeit meist als Außenverteidiger auflief, auf der linken offensiven Außenbahn nun aber vielleicht in der Form seines Lebens spielt.

"Ich habe die Position in der vergangenen Saison schon sechsmal gespielt und dabei drei Tore geschossen das macht schon Spaß", sagt der 24-Jährige, der 2012 mit der Empfehlung von zehn Treffern in 32 Saisonspielen von Ligarivale Rehden gekommen war. Beim VfB erzielte er bisher kaum Tore (2012/2013: 33 Partien, 0 Tore 2013/2014: 24, 1 2014/2015: 23, 3).

In diesem Sommer agierte der gebürtige Lohner, der im Nachwuchsbereich von Werder Bremen groß wurde, zunächst wieder als Rechtsverteidiger. Doch Trainer Predrag Uzelac fand in Dennis Engel (Tönnies: "Er macht das richtig gut.") einen passenden Ersatz und beorderte Tönnies in die offensive Mittelfeldreihe.

Nach vier Toren in den Testspielen erzielte der von Uzelac zum Kapitän der jungen Mannschaft ernannte 24-Jährige ("Das beflügelt mich.") am vergangenen Mittwoch im Landespokal beim 5:1 bei Oberligist Lingen den ersten Pflichtspiel-Treffer des VfB. "Es kann gerne so weitergehen", sagt Tönnies und ergänzt: "Ich fühle mich richtig fit es läuft gut."

Besser gesagt: Er läuft ganz gut. Der Dienstälteste im Kader reißt seine Teamkollegen mit einem unbändigen Einsatzwillen mit. "Ich bin viel unterwegs Kifu macht ganz vorne Meter ohne Ende Marius rennt und rennt Fica läuft bis er nicht mehr kann und durch Nille ersetzt wird, der dann auch alles gibt", sagt Tönnies zum laufintensiven VfB-Spiel gegen den Ball, mit dem er, Marius Winkelmann, Alessandro Ficara, Kifuta Kiala Makangu und der eingewechselte Nils Laabs Braunschweigs Defensive immer wieder unter Druck und in Verlegenheit gebracht hatten.

Die Tore von Ficara (13. Minute, Elfmeter, Foul an Kifuta) und Winkelmann (52., starke Vorarbeit von Tönnies), mit denen das frühe 0:1 von Gerrit Holtmann (3.) wettgemacht wurde, fielen zwangsläufig. "Wir haben gleich die richtige Antwort gegeben", sagt Tönnies, der sich unheimlich auf die nächsten Spiele und insbesondere das Pokalderby beim VfL am 12. August (Mittwoch, 19 Uhr, Stadion Alexanderstraße) freut. "Das wird ein geiles Spiel für die Fans", meint der torgefährliche Dauerläufer. Ein Sieg im Achtelfinale beim Oberligisten wäre sicherlich eine gute Gelegenheit, um die Humba anzustimmen.