„Ich habe noch kurz versucht eine Schlussbesprechung mit der Mannschaft zu machen, dann haben sie mich geschnappt. Ich hoffe, es war nur Wasser.“ Tja,so was kommt von so was: der TSV Weilimdorf hat den FC St. Pauli im Viertelfinale der Deutsche Futsalmeisterschaft kurz zuvor mit 7:2 besiegt. Und bis auf eine kleine Schwächephase am Anfang der zweiten Halbzeit haben die Weilimdorfer den Jungs mit der Totenkopfflagge das Fürchten gelehrt.
„Wir haben alles richtig gemacht“, meinte Trainer Ilija Simunovic. „Wir hätten es allerdings nicht so spannend machen müssen.“ Nach drei Blitzschlägen durch Josip Casic (1:0, 2. Minute), Marin Kurtin (2:0, 3. Minute) und ein Eigentor von Florian Ackermann nach Anspiel von wiederum Josip Casic (3:0, 6. Minute), hatten sich die Weilimdorfer unter dem Jubel von über 250 Zuschauern in der Sporthalle der Jörg-Ratgeb-Schule schnell einen komfortablen Vorsprung erspielt. Blitzblanke und blitzschnell herausgespielte Schnellangriffe, während die Nordlichter zumeist bereits vor der Kreislinie den Ball vertändelten oder in der gut postierten Weilimdorfer Abwehr hängenblieben. Doch ausruhen darf man sich eben auf so einer Führung nicht, vor allem, weil das Viertelfinalspiel gerade erst begonnen hatte. Die Quittung folgte prompt, zu Beginn der zweiten Hälfte. Eine schöne Kombination über das Spielfeld hinweg endete mit dem 3:1 in der 24. Minute durch Jurij Jeremejer. Plötzlich wurde das Spiel hektischer, die Spielweise nervöser, die Spieler selbst aggressiver.
Durch einen Tempogegenstoß nach einem ausgebliebenen Schiedsrichterpfiff – die Weilimdorfer hofften auf die Ahndung eines Fouls – markierte Hamburgs Nationalspieler Danijel Suntic in der 26. Minute den Anschlusstreffer. Nun waren es die Paulianer, die den Ball kontrollierten und ihre technische Überlegenheit im Umgang mit dem Spielgerät bewiesen. Nach acht Minuten gesteigertem Puls und zahlreichen wilden Zweikämpfen sorgte Samir Almalla für den 4:2-Zwischenstand. Kein Wunder, dass da die Schiedsrichter den Jubel auf der Weilimdorfer Bank im Zaume halten mussten. Zwei Minuten später, in der 36. Minute, folgte das 5:2: In nahezu aussichtsloser Lage, weil die Mauer beim Freistoß das Handball-Tor im Prinzip komplett abdeckt, legte Marin Kurtin halbrechts auf Josip Sesar vor, der kurz und knackig einlochte. Als die Paulianer gegen Ende mit fliegendem Torwart spielten, nutzte Josip Sesar (39. Minute) und Samir Almalla (40. Minute) die freie Bahn für schöne Distanz-Treffer.
Im Halbfinale treffen die Weilimdorfer am Samstag, 26. März (18 Uhr, Sporthalle Nord, Werner Siemens Schule) auf den FC Liria 1985 Berlin, die den TuS Kirchberg mit 7:3 bezwangen. „Wir werden einmal trainieren, mehr geht nicht. In so kurzer Zeit können wir uns gar nicht mehr speziell vorbereiten“, meinte Simunovic. Aber sicherlich wird er seinen Trainingsanzug trocknen, für den nächsten überschäumenden Jubel.
//FUTSAL DFB-Viertelfinale TSV Weilimdorf - FC St. Pauli - wir haben die Stimmen von TSV Weilimdorf Futsal und FC St. Pauli Futsal. #FuPaSTR
Posted by FuPa Stuttgart on Montag, 21. März 2016