2024-11-11T09:02:23.060Z

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Gefährlich: Christian Schiffbänkers (Nr. 20) Freistoß verfehlt nur knapp das kurze Kreuzeck des BSV-Tores.
Gefährlich: Christian Schiffbänkers (Nr. 20) Freistoß verfehlt nur knapp das kurze Kreuzeck des BSV-Tores. – Foto: Helmut Kemme

Wenn das Maximum nicht reicht

Spiel des Tages: BSV Holzhausen nach 1:3 gegen TSV Wallenhorst abgestiegen / Schiffbänker freut sich über Meilensteine

Die Fußballer des BSV Holzhausen sind abgestiegen – die Niedergeschlagenheit aber hielt sich in Grenzen, weil sich längst abgezeichnet hatte, dass in vier verbleibenden Partien der rettende fünftletzte Platz nicht mehr erreicht werden kann. „Es reicht einfach nicht bei unserem viel zu kleinen Kader, wobei ich den Jungs keinen Vorwurf mache – sie liefern das Maximum, was aktuell geht“, sagte BSV-Trainer Dennis Lauxtermann nach der 1:3-Niederlage am Sonntag gegen den TSV Wallenhorst.

Dieses Maximum war zumindest genug, um dem TSV über weiteste Strecken auf Augenhöhe zu begegnen: Mit gradlinigem Fußball – großer Einsatz, lange Bälle, aktives Suchen der Zweikämpfe – versuchte der BSV Unruhe in der Wallenhorster Defensive zu stiften und hatte damit vor allem kurz vor und nach der Pause Erfolg.

Hier fiel das zwischenzeitliche 1:1 durch einen sicher verwandelten Handelfmeter von Nils Janßen. Dazu musste sich TSV-Keeper Lennart Süllow richtig strecken bei einer verunglückten Flanke aufs lange Kreuzeck, einem Fernschuss von Tim Mentrup und nach gefährlichen Ecken von Fabian Golz – eine davon köpfte Jonas Diekmann knapp über die lange Ecke. „Wir müssen alle über den Punkt gehen!“, schrie Süllow in jener Phase noch mehr als sonst über den ganzen Platz – gemeint war wohl weniger der alte Joe-Enochs-Spruch („Über einen Punkt zu drei Punkten“), sondern eher die Aufforderung an die Vorderleute, sich mehr anzustrengen.

„Wir haben das zuletzt öfter, dass wir nach einer Führung etwas rausnehmen“, sagte TSV-Spielertrainer Christian Schiffbänker, der neben David Wilke im Spiel zweier kompakter Teams letztlich den Unterschied machte. Das 0:1 fiel nach einem langen Wilke-Ball auf Schiffbänker, der mit einem Haken zwei BSV-Verteidiger in die falsche Richtung schickte und trocken abschloss. Und beim 1:2 spielte Schiffbänker einen Abwehr-Querschläger aus der Luft mit links so gefühlvoll in die Spitze, dass sich Wilke die Ecke aussuchen konnte. Den Deckel drauf machte Maximilian Rust, als er nach einem schönen langen Ball von Jens Bauer in die Tiefe seine Schnelligkeitsvorteile ausspielen konnte.

„Insgesamt geht das Ergebnis in Ordnung, weil wir die klareren Chancen hatten“, sagte Schiffbänker nicht nur mit Blick auf einen weiteren Spielzug über ihn und Wilke, den Vincent Brüwer frei am langen Pfosten nicht verwerten konnte. „Für uns waren dieser Sieg und auch der am Dienstag in Belm Meilensteine. In beiden Spielen haben wir nicht immer gut ausgesehen, aber die Dinger gezogen, worüber ich sehr froh und stolz bin auf meine Mannschaft.“ Wallenhorst stand in der Tat unter Druck: Trotz nun positiver Bilanz (10 Siege, 7 Remis, 9 Pleiten) kann es sogar sein, dass nun geholte 37 Zähler immer noch nicht für den Klassenerhalt reichen, weil der SV Bad Laer auf dem ersten Abstiegsplatz nur sechs Punkte weniger hat.

Für den BSV kündigte Lauxtermann einen „Riesenumbruch“ an. „Einige Spieler werden uns verlassen, einige wie Abwehr-Routinier Michael Buhtz hören auf – wir ziehen zehn, zwölf Jungs aus der Zweiten hoch und greifen in der Kreisliga völlig neu an.“ Die schnelle Trendumkehr ist dem sympathischen Club zu wünschen nach einem entspannten wie sonnigen Fußballnachmittag, den Stadionsprecher Ludger Hellermann augenzwinkernd mit besten Wünschen für Süllows Stimmbänder beschloss.

Aufrufe: 09.5.2022, 11:00 Uhr
Benjamin KrausAutor