Doch unabhängig vom Ergebnis kann Erwin Zimmermann auf eine sehr erfolgreiche Zeit beim FC Wernberg zurückblicken. „Die Krönung war natürlich der Bezirksliga-Aufstieg vor zwei Jahren sowie der Kreisklassen-Aufstieg unserer 2. Mannschaft in der vergangenen Saison. Dass wir jetzt zum zweiten Mal den Klassenerhalt in der Bezirksliga geschafft haben, macht uns alle sehr stolz“, so Erwin Zimmermann. Die Zeit in Wernberg beschreibt er als sehr schön und angenehm, denn er spürte zu jeder Zeit das Vertrauen und die Rückendeckung seitens der Vereinsführung. Zimmermann lobt generell die Vereinsphilosophie des FCW, denn der Verein lebt vom großen Zusammenhalt der Spieler und der weiteren Vereinsmitarbeiter – jeder bringe eine tolle Einstellung mit. „Toll war auch, dass viele junge Spieler aus der eigenen Jugend den Sprung in die 1. Mannschaft geschafft haben. Dazu sind Spieler von außen zu uns gestoßen, die menschlich und sportlich zu 100 Prozent zu uns passen. Da der Kader beieinander bleibt, läuft es beim FC hoffentlich auch weiterhin so gut“, wünscht der scheidende Coach „seinen Spielern“, dass sie den nächsten Schritt machen.
Nachfolger selbst vorgeschlagen
Erwin Zimmermann ist dabei sehr froh, dass Christian Most sein Nachfolger wird: „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass er sportlich und auch charakterlich super zum Verein passt und er seine Vorstellungen in aller Ruhe umsetzen kann.“ Etwas kurios war es, dass Zimmermann bei der Suche nach seinem Nachfolger selbst mitgesucht und Christian Most vorgeschlagen hat. „Diese Tatsache ist wohl ein Stück weit außergewöhnlich. Der erste Kontakt erfolgte tatsächlich mit Erwin, das erste Gespräch führten wir bei ihm zuhause“, sagte Christian Most schmunzelnd. Für ihn selbst war es auch ein wichtiger Beweggrund, dass es Erwin Zimmermann ist, der die Mannschaft bislang trainiert hat: „Dadurch weiß ich, dass die Truppe absolut intakt ist. Er hat dort in den letzten Jahren eine Top-Arbeit abgeliefert – in jeglicher Hinsicht“, lobt der neue Coach seinen Vorgänger.
Most selbst freut sich dabei sehr auf die neue Herausforderung, denn nachdem er zum Ende der vergangenen Saison seine Trainertätigkeit bei der SpVgg Pfreimd beendete, wollte er ein Jahr lang nur als Spieler aktiv sein. Nach diesem „Sabbat-Jahr“ verspürte er aber wieder den Reiz, ein ambitioniertes Team zu trainieren – „daher kam das Angebot des FC Wernberg gerade Recht“. Für Most sei es umso schöner, dass er weiter in der Bezirksliga tätig sein kann, die er seit Jahren bestens kennt. „Die Bezirksliga ist mittlerweile eine sehr attraktive Liga, die durch den Abstieg des 1. FC Schwarzenfeld und des SV Raigering sicherlich nicht schwächer wird“, kennt er die Qualität der Liga. Zudem hofft Most sicherlich auch, dass er in der nächsten Saison auf seinen langjährigen „Trainer-Partner“ Christian Zechmann trifft, der mit dem TSV Stulln in der Relegation um den Bezirksliga-Aufstieg spielt.
Sportliche Weiterentwicklung ist das Ziel
Einen konkreten Tabellenplatz will Most, der seit 2017 auch DFB-Stützpunkttrainer in Schwarzenfeld ist, nicht als Ziel ausgeben. „Für mich ist es in erster Linie wichtig, dass sich die junge Mannschaft sportlich weiterentwickelt. Aus meiner Sicht wird die Liga im nächsten Jahr – auch durch die starken Aufsteiger wie den FC OVI-Teunz – noch stärker. Deshalb habe ich großen Respekt vor der Aufgabe, aber keine Angst“, blickt der verheiratete Prozesstechniker schon einmal vorsichtig voraus. Positiv stimmt ihn, dass aus dem eigenen Nachwuchs wieder fünf bis sechs A-Jugendliche in den Herrenbereich aufrücken werden. „Den ein oder anderen von diesen Spielern werden wir sicherlich versuchen, an die 1. Mannschaft heranzuführen und einzubauen“, will er den Weg von Erwin Zimmermann weiterführen.
Vom Verletzungspech verfolgt
Zimmermann wünscht seinem Nachfolger vor allem, dass er nicht wieder mit derart vielen verletzungsbedingten Ausfällen zu kämpfen hat wie er selbst. „Teilweise war es schon eine Mammutaufgabe, bei sieben fehlenden Stammkräften eine schlagkräftige Truppe aufs Feld zu schicken.“ Gerade diese Tatsache ist für Christian Most umso bemerkenswerter, denn trotz der vielen Ausfälle lieferte der FC Wernberg gute Ergebnisse: „Das beweist die hervorragende Arbeit von Erwin. Ich hoffe, ich kann dies so fortführen.“
Vorerst kein neuer Trainerposten
Erwin Zimmermann selbst wird in der kommenden Saison voraussichtlich keinen neuen Verein übernehmen. „Ich freue mich nach fast fünf Jahren in Wernberg erst einmal auf eine Auszeit“, will er die künftigen Wochen erst einmal ruhiger angehen. Zudem arbeitete Zimmermann nicht erst seit fünf Jahren als Trainer, denn unmittelbar vorher trainierte er – ebenfalls sehr erfolgreich – die SpVgg Pfreimd und die damalige SpVgg Teunz. Eine neue Mannschaft könne er – Stand jetzt – auch nicht sofort trainieren: „Nach den intensiven Jahren in Wernberg würde mir das auch schwer fallen, den Hebel einfach umzulegen.“