2024-12-19T11:15:55.908Z

Ligabericht
Eine "richtig starke Leistung" attestierte Ali Cakici seinem Kapitän Dennis Ritz auf der ungewohnten Halbposition im Mittelfeld. Archivfoto: Dinger
Eine "richtig starke Leistung" attestierte Ali Cakici seinem Kapitän Dennis Ritz auf der ungewohnten Halbposition im Mittelfeld. Archivfoto: Dinger

Wie Barcelona auf dem Hartplatz

TuS Marienborn erarbeitet sich einen 2:1-Sieg beim kampfstarken Letzten Hauenstein +++ Kern und Harden treffen +++ Doppeltes Alu-Pech

Retro ist in. Insofern liegt das Fußballerlebnis, das sich Verbandsligist TuS Marienborn bei Schlusslicht SC Hauenstein bot, am Puls der Zeit. Holpriger Rasen, Manndeckung, kernige Zweikämpfe – „das war wieder so wie früher, zu alten Hartplatz-Zeiten“, sagt TuS-Trainer Ali Cakici, „und es ist doch genial, wenn sich eine Mannschaft mir vier Punkten so wehrt“. In der letzten Aktion des Spiels war Hauensteins Keeper Kevin Jung nach vorne geeilt, die Mainzer eroberten den Ball, Jonas Hofmann spurtete nach vorn und legte quer auf Lirion Aliu. „Doch der Torwart sprintet zurück wie ein Idiot und kann den Ball noch abwehren“, zollt Cakici Respekt.

Aufopferungsvoller Einsatz bis zum Letzten und doch vergebens – das passt aus Sicht der Pfälzer auch zum Spiel, das die TuS 2:1 (0:0) gewann. Viele lange Bälle der Platzherren zwangen zu reichlich Laufarbeit, worunter das Fußballerische litt. Chancen gab es erst kaum – und dann, nach dem Seitenwechsel, umso mehr. Dennis Ritz, der im ungewohnten, FC-Barcelona-typischen 4-1-2-3 auf der Halbposition ein Sonderlob einheimste, nagelte die Kugel nach einer Art Halbschussflanke von Patrick Huth aus zwei Metern drüber. Jannik Kern traf ebenso den Querbalken wie Huth per Eckball, Aliu lief allein aufs Tor zu – um das 1:0 herum hagelte es Gelegenheiten. Ritz und Etienne Portmann hatten mit einem doppelten Doppelpass vorgelegt, Kern netzte per Flachschuss ein (54.).

Als Lukas Harden schließlich doch das 2:0 machte, indem er den Ball von der Strafraumkante mit prima Schusstechnik ein paar Zentimeter über den Rasen schnellen ließ (75.), schien die Messe gelesen. Doch Hauenstein haute sich rein, Christof Seibel verwertete einen langen, verlängerten Ball (79.), der Tabellenletzte warf nach einer Ampelkarte auch in Unterzahl alles nach vorne. „Das war wirklich Arbeit“, sagt Cakici, der Fußballästhet – und klingt dabei richtig zufrieden.

TuS Marienborn: Melchior – Letz, Hofmann, Hellmann, Harden – Trapp – Portmann (90. Klüber), D. Ritz (78. Hoti) – Huth, Aliu, Kern (87. Fakovic).

Aufrufe: 023.3.2019, 19:22 Uhr
Torben SchröderAutor