Bis zum 17. Spieltag muss der Berlin-Ligist S.D. Croatia auf die Tabellenkrone warten. Nach dem 3:1-Heimspielsieg gegen Berlin Türkspor ist es so weit. Das Team von Trainer Ayhan Bilek hat den Gipfel erklommen. Im Pokal erwarten die Tempelhofer im Viertelfinale Regionalligist BFC Dynamo. Der ehemalige Zweitliga-Profi von Hertha BSC traut seinen Jungs und dem Verein einiges zu
Herbstmeister mit Ambitionen: S.D. Croatia Coach Ayhan Bilek im Interview:
Croatia hat mit dem 3:1-Sieg gegen Berlin Türkspor die Herbstmeisterschaft in der Berlin-Liga perfekt gemacht. Ein großer Schritt nach Platz zehn in der Vorsaison. Wie geht das?
Wir haben die Mannschaft gezielt verstärkt, und das zahlt sich aus. Spaß im Training und die Fähigkeit, enge Spiele zu gewinnen, machen den Unterschied.
Welche Erfahrungen aus deiner Trainerkarriere bei Schöneberg, Türkiyemspor und Preussen helfen dir jetzt?
Die Zeit bei Preußen, wo ich vom Co-Trainer bis zum Chefcoach in der Oberliga kam, war prägend. Bei Schöneberg gab es Höhen und Tiefen, aber ich habe viele Kontakte behalten. Auch die kurze Zeit bei Türkiyemspor hat meinen Blick auf professionelles Arbeiten geschärft. Jede Station hat mich vorangebracht.
Croatia spielte zuletzt 2001 in der Oberliga. Ist ein Wiederaufstieg das Ziel?
Der Verein hat das Potenzial für die Oberliga, und wir haben die Qualität dafür. Aber es ist kein Muss. Wir genießen den Moment und arbeiten Schritt für Schritt. „Igor Caktas ist der sportliche Leiter, der auch ein Gespür für gute Fußballer hat. Das alles ist sein Werk, mit vielen Namen und Helfern drumherum. Geschäftsführer Ivan Pelivan, auch als Betreuer zusammen mit Antonio Milinkovic, haben alles im Griff. Mein Co-Trainer Stipo Virdoljak und Paule Dittmann sind eine große Unterstützung mit Kompetenz. Der Verein kann die Oberliga stemmen. Wenn es kommt, nehmen wir den Aufstieg mit, aber als Ziel haben wir ihn uns nicht gesetzt. Meine Jungs und ich haben die Qualität dafür.“
Im Pokalviertelfinale trifft Croatia auf den Regionalligisten BFC Dynamo. Eine Neuauflage des Halbfinals von 2017, das mit 3:0 verloren ging. Wie stehen die Chancen?
Pokalspiele sind immer offen. Es steht 0:0, und wir wollen es Dynamo schwer machen. Unser Ziel: Revanche und die nächste Runde.
Was ist dir als Trainer besonders wichtig?
Ich will die 50-Prozent-Siegquote erreichen. Verlieren kann ich nicht, und Fußball macht nur Spaß, wenn man gewinnt.
Als Ex-Profi bei Hertha BSC: Warum läuft es bei der alten Dame nicht?
Der Fehler war, Pal Dardai zu entlassen. Die jungen Spieler machen es ordentlich, aber Hertha braucht Zeit und Mut, auf die eigene Akademie zu setzen – ergänzt durch ein paar Routiniers. Berlin braucht Hertha, und der Trainer sollte die Zeit bekommen, die er braucht.
Das Interview mit Ayhan Bilek führte die Redaktion von FuPa Berlin