Er ist bereits Nummer drei innerhalb gut eines halben Jahres. Nach Alexander Salem und Ralf Schedlbauer hat nun Georg Münch das Sagen bei Grafing.
Als Spielertrainer soll der 33-Jährige den Ansprüchen – seinen eigenen und denen des Vorstandes – gerecht werden. Und die sind hoch angesetzt. „Da sind wir uns allerdings einig“, ließ Münch bei seiner Vorstellung im in Renovierung befindlichen Grafinger Stadionstüberl wissen. Nicht weniger als der Aufstieg soll es in seiner ersten Station als Trainer im Herrenbereich sein: „Grafing gehört in die Kreisliga, besser in die Bezirksliga.“
Die knapp 50 Spieler, die zum größten Teil erstmals mit dem neuen Coach zu tun bekamen, wurden gleich mit dem Leistungsgedanken Münchs konfrontiert, der Regionalliga- und Landesliga-Erfahrung aus Heimstettener und Kirchheimer Engagements mitbringt. Zuletzt spielte der Stürmer beim TSV Ebersberg, kämpfte sich aus einer schweren Knieverletzung zurück und coachte erfolgreich die A-Junioren der Kreisstadt.
„Wir haben mitbekommen, dass sich in Ebersberg etwas ändern wird“, so Quirin Kistler, Technischer Leiter der Grafinger Fußballer. Münch hege Abwanderungsgedanken. „Den müssen wir kontaktieren“, so Kistler. Dann sei alles sehr schnell gegangen, bestätigt Grafings neuer Coach, „trotz eines anderen vorliegenden Angebots“.
Das Gesamtpaket und die Nähe zu seinem Wohnort habe den Ausschlag gegeben, „zumal ich ja schon einmal in Grafing gespielt habe“, wie Münch betonte. „War ein geiles Jahr, damals in der C-Jugend“, schwärmt der 33-Jährige, der nichts mit den früher einmal vorhandenen Animositäten zwischen Kreis- und Bärenstädtern am Hut hat. Seine Erklärung, „ich mag Grafing, wie ich auch Ebersberg mag“, wurde noch von seinen neuen Schützlingen mit verhaltener Reaktion aufgenommen, mit der es allerdings vorbei war, als Münch nachlegte: „Ich mag Sechzig, wie ich auch Bayern mag“. Erst die Erklärung, „wenn sie guten, engagierten Fußball spielen“, beruhigte die Gemüter wieder.
„Wenn einer besser und intensiver als ich trainiert hat, spielt er auch.“
Der neue TSV Grafing-Trainer Georg Münch will nach dem Leistungsprinzip aufstellen.
Münch skizzierte kurz die Eckpunkte seiner Arbeitsmethodik. Er stelle nach Leistung auf, nicht nach bisherigem Standing. Was auch für ihn selber gelte. „Wenn einer besser und intensiver als ich trainiert hat, spielt er auch.“ Ihm zur Seite wird Chris Keller als (ebenfalls spielender) Co-Trainer stehen. Die Grafinger Zweite soll wie bislang unter Coach Peter Ühlein arbeiten.
Münch, der bis auf wenige Akteure seine Schützlinge erst kennenlernen muss, gab ihnen mit auf den Weg: „Gebt Gas, zeigt euch!“ Zum ersten Training erwartet er „mindestens 44 Leute, damit wir auf zwei Plätzen spielen können. Dabei werde ich mir eine halbe Stunde lang anschauen, wer wie spielt und spielen kann. Anschließend gehen wir es an.“ (hw)