Rheinhessen. In der Bezirksliga Rheinhessen standen gleich zu Beginn der Restrückrunde am kommenden Wochenende packende sowie richtungsweisende Partien an. Schon am Freitag stieg der TSV Mommenheim als klarer Favorit erfolgreich gegen den Tabellenletzten aus Alzey in die Restrunde ein. Am Sonntag patzte der Zweitplatzierte SV Horchheim zur Mittagszeit beim Verbandsliga-Unterbau der TuS Marienborn.
Dieser Text wird euch kostenlos zur Verfügung gestellt von der Wormser Zeitung und der Allgemeinen Zeitung.
Nachdem die Mommenheimer die Hinrunde mit einer 1:3-Niederlage gegen den TuS Neuhausen beendeten, startete der TSV mit einem 4:0 Sieg gegen Tabellenschlusslicht SG RWO Alzey in die Rückrunde. Schon in der ersten Halbzeit konnte sich die Heimmannschaft von Trainer Sven Liebisch durch die Treffer von Steven Knoll (13.), Ricardo Böhringer (27.) und Amar Kurtagic (36.) in Siegesposition bringen. Den Schlusstreffer zum 4:0 Endstand besorgte Marko Pezic in der 80. Spielminute. Mit dem Sieg ziehen die Mommenheimer vorübergehend am SV Guntersblum vorbei. RWO-Coach Christoph Heinrich sprach von einem „verdienten Sieg für Mommenheim. In der zweiten Halbzeit waren wir besser im Spiel und haben es offener gestaltet“. Insgesamt also eine durchaus zufriedenstellende Leistung? „Naja, zufrieden ist man nicht, wenn man nicht gewinnt“, sagte Heinrich. „Aber mit unseren Voraussetzungen war es zumindest passabel – wenn man das Ergebnis ausblendet und rein die Leistung betrachtet.“
TSV-Trainer Sven Liebisch urteilte: „Eine sehr souveräne Leistung gegen einen Gegner, der nie aufgesteckt hat. Gegen kompakt stehende Alzeyer waren wir geduldig, haben uns immer wieder Chancen rausgespielt.“ Und wie stark war die Darbietung des neuen Mittelstürmers Marko Pezic in seinem ersten Pflichtspiel für den TSV? „Nach seiner Einwechslung hat man direkt seine Qualität im und um den 16er gesehen“, so Liebisch. „Direkt eine Hütte im ersten Spiel gemacht und ich bin mir sicher, dass noch einige folgen werden.“
Dämpfer für den SV Horchheim! Auswärts bei der Zweitvertretung des TuS Marienborn verlieren die Horchheimer knapp mit 0:1. Das goldene Tor für den TuS erzielte Kalon-Jamal Prator in der 50. Minute. Somit verpassen die Horchheimer vorübergehend wieder am TuS Neuhausen vorbeizuziehen und starten mit einer Niederlage in die Restrückrunde. Die Marienborner auf der anderen Seite holen den siebten Sieg in der laufenden Saison und verschaffen sich einen Anschluss an die oberen Plätze. „Bei einem Konter hatte sich Marienborns stürmischer Zugang Alex Markiefka zentral gegen zwei bis drei Gäste-Kicker durchgesetzt und die Kugel kurz vor dem 16er rechts auf Kalon gespielt“, erläuterte TuS-Co-Trainer Philip Spieckermann. „Der nimmt ihn an und haut ihn mit einem Strahl ins lange Eck.“ Spieckermann wörtlich: „Das Zauberwort war heute Disziplin. Wir wussten, was uns erwartet, haben uns darauf eingestellt und taktisch ausgerichtet. Hinzu kommt, dass wir nichts zu verlieren hatten – was am Ende der Schlüssel für den Erfolg war. Horchheim kam mit Wut im Bauch, aber auch mit einer Menge Druck – das hat man gemerkt.“ SVH-Coach Sascha Löcher: „Wir haben zu keinem Zeitpunkt zu unserem Spiel gefunden und alles vermissen lassen, was wir in der Vorbereitung gut gemacht haben. Es war sehr enttäuschend.“ Allein: „Im Titelrennen hat sich nichts entscheidend verändert, nur Nieder-Olm ist näher gekommen. Die sind nächste Woche bei uns zu Gast – da müssen wir eine Reaktion zeigen.“
Der FSV Nieder-Olm nutzt den Punktverlust des SV Horcheim aus und gewinnt zu Hause gegen SuK Ataspor Worms mit 3:1. Lange sieht es aber nach einem überraschenden Sieg für die Wormser aus, die in der 42. Minute durch Dennis Seyfert sogar in Führung gingen. Die Nieder-Olmer glichen in der 76. durch den eingewechselten Kai Oliver Becker und kamen durch einen Doppelschlag von Kevin Schumacher und Pascal Wycisk zum 3:1 Sieg. Durch den Sieg kommt der FSV bis auf vier Punkte zum SV Horchheim ran. Ataspor Worms verpasst einen überraschenden Befreiungsschlag und lässt vorerst nur den Tabellenletzten aus Alzey hinter sich. „Mit konsequenter Verteidigung gegen den Mann hat der Gast die Räume eng gemacht und sich aufs Kontern beschränkt. Am Ende hatte Ataspor aber nichts mehr zuzusetzen und wir haben das Spiel durch eine Willensleistung entschieden“, so FSV-Chef Christoph Loré.
Im Sechs-Punkte-Spiel zwischen dem VfL Fontana Finthen und dem FSV Saulheim setzen sich die Saulheimer mit 2:1 durch und kommen bis auf einen Punkt an die Heimmannschaft ran. Die Finthener gingen in der 37. Minute mit 1:0 in Führung. Die Saulheimer drehten das Spiel mit Treffern in der 60. und 78. Minute und starten somit mit einem Auswärtserfolg. „Die erste Halbzeit verlief relativ ausgeglichen – mit den besseren Chancen auf Seiten der Fontana“, resümierte FSV-Co-Trainer Damian Szymkow. „Deswegen ging das 1:0 auch in Ordnung. Nach dem Wechsel haben wir mehr investiert und das Spiel ist auf unsere Seite gekippt. Aufgrund der zweiten Halbzeit geht der Sieg vollkommen in Ordnung.“ Rahul Saini, Sportlicher Leiter der Fontana resümierte: „Nach der Führung haben wir es versäumt, das 2:0 zu machen. In der zweiten Halbzeit hatte die Saulheimer mehr Spielanteile, die das Spiel gedreht haben.“
Der FC Aksu Diyar Mainz schafft den Befreiungsschlag. Mit einem 2:0 Heimsieg gegen Aufsteiger TSV Zornheim klettern die Mainzer auf Platz 13 in der Tabelle. Efe Kaan Mutlu brachte Aksu in der 10. Minute auf die Siegerstraße. Auf 2:0 erhöhte Kadir Aygurlu in der 30. Spielminute. Aus den letzten fünf Partien konnten die Zornheimer nur einen Sieg holen. Aksu beendete somit die Hinrunde mit einem Sieg und startet die Rückrunde ebenfalls mit einem Erfolg. „Wir haben noch viele Chancen liegen gelassen“, stellte Umut Can Sugecmez, Sportlicher Leiter von Aksu, klar. „Unsere Jungs haben bis zum letzten Atemzug gekämpft – und das trotz Fastenzeit. Das hat uns ausgezeichnet. Auch wenn wir den zweiten Sieg in Folge zu null geholt haben, muss man den Zornheimern ebenfalls ein Lob aussprechen.“
Mit einem Sieg hätten die Gäste aus Oppenheim am VfR Nierstein vorbeiziehen können. Doch die Niersteiner rund um Doppelpacker Micheal Steffens (2:0,28./3:0,64.) konnten dies mit einem 4:1 Heimsieg verhindern. Der VfF Nierstein konnte einen Anschluss an das Tabellenmittelfeld herstellen, die Oppenheimer bleiben durch die Niederlage weiterhin tief im Abstiegskampf. „Wir konnten uns glücklich schätzen, dass es da noch 0:0 steht“, befand VfR-Coach Nico Augustin. „Ab dem 1:0 haben wir uns diesen Sieg verdient, der sehr wichtig ist und uns sehr guttut – Kompliment an die Mannschaft.“
Zwar konnte der Tabellenführer aus Neuhausen den Vorsprung auf den SV Horchheim um einen Punkt ausbauen, dennoch spielen die Neuhausener auswärts beim Tabellenmittelfeld SV Guntersblum nur 2:2 Remis. Für die Guntersblumer ist das Unentschieden gegen den Tabellenführer ein Achtungserfolg. „Wir kommen richtig geil ins Spiel und machen früh das 1:0“, berichtete SVG-Coach Marian Saar. „Danach kämpfen wir uns in alles rein und führen völlig verdient zur Halbzeit. Das 2:0 tat uns gut, denn wir konnten durch Konter die Nadelstiche setzen, aber nach einer Chance von uns stehen wir einmal in der letzten Kette zu flach und kassieren den Anschluss. Neuhausen hat alles nach vorne geworfen, kam aber nie richtig gefährlich vors Tor, da wir es sehr gut verteidigt haben. Mit einer der letzten Aktionen schießt Neuhausen ein Traumtor zum Ausgleich.“ Fazit von Saar: „Der Punkt ist auf jeden Fall verdient. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft – ein sehr, sehr starkes Spiel von uns.“ Neuhausens Sportlicher Leiter Dennis Dell sprach von einem „glücklichen, aber nicht unverdienten Punkt. Spielerisch ging bei uns nicht viel und Guntersblum hat uns das Spiel machen lassen und wenig für das Spiel gemacht, immer wieder gekontert und sehr gute Chancen liegen gelassen. Unseren Jungs muss man kämpferisch ein Riesenkompliment aussprechen – sie haben sich nie hängen lassen und jederzeit an den Punkt geglaubt“.
Das Duell von Bretzenheim 46 II in Gundersheim wurde kurzfristig auf den 30. April verschoben. „Es finden aktuell Baumaßnahmen der Ortsgemeinde direkt angrenzend an das Spielfeld statt“, erläuterte VfL-Teammanager Simon Flörsch. „Dadurch ist gerade zum Beispiel auch kein Fangzaun vorhanden.“ Ob deshalb eventuell noch weitere Heimspiele verschoben werden müssen? „Ist mir nichts bekannt“, so Flörsch. „Wir haben jetzt erstmal zwei Auswärtsspiele.“