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Ligabericht
Fabian Rengstl und der TSV Bad Abbach führen die Tabelle seit vergangenem Samstag allein an.
Fabian Rengstl und der TSV Bad Abbach führen die Tabelle seit vergangenem Samstag allein an. – Foto: Redaktion Regensburg

Bezirksliga Süd: Gewinner, Enttäuschte & Fans

Ein Blick auf das erste Saisondrittel in der Regensburger „Derby-Liga“

Allmählich neigt sich die Hinrunde in der Bezirksliga Süd schon wieder ihrem Ende entgegen. Die Trainer sind sich dahingehend einig, dass die Qualität der 16 Kader heuer nochmal enger zusammengerückt ist. Überraschungen an jedem Spieltag sowie viele enge Spiele bestätigen diesen Eindruck. Nichtsdestotrotz zeichnen sich inzwischen „oben“ wie „unten“ klare Tendenzen ab. Es gibt sowohl eine noch ungeschlagene als auch eine noch sieglose Mannschaft. Wir werfen einen Blick auf die bisherigen Gewinner und Verlierer der Spielzeit 24/25.

Gewinner

Eine junge, hungrige Truppe hat Trainer-Ikone Sepp Schuderer beim TSV Bad Abbach unter seiner Fuchtel. Spieler wie Trainer haben sich viel vorgenommen. Im dritten Jahr nach dem Abstieg will der ehemalige Landesliga-Dino ganz oben anklopfen. Nach zwei (unnötigen) Remis zu Saisonbeginn haben Legler, Bolfrey und Co. schließlich zu einer Serie angesetzt, die ihresgleichen sucht. So gewannen die Kicker von der Freizeitinsel die letzten sieben Spiele allesamt, sie bestechen mit Spielwitz und Teamspirit. Auch knappe Matches wie das in Regenstauf konnten auf die eigene Seite gezogen werden. Krönung des phantastischen ersten Saisondrittels war der Last-Minute-Sieg in Tegernheim am vergangenen Samstag. Als Lohn führt der immer noch unbesiegte TSV die Tabelle jetzt alleine an. Mit Bad Abbach ist bis zum Saisonschluss zu rechnen!

Beim FC Viehhausen hat der neue Übungsleiter Markus Kandsperger gemeinsam mit seinem spielenden „Co“ Andreas Birk offenbar an den richtigen Hebeln angesetzt. Dass die Mannen um Kapitän Florian Urmann nach elf Spieltagen von Tabellenplatz 3 (7/1/3) grüßen, damit war nicht unbedingt zu rechnen. In vielen engen Partien hatte der FC das bessere Ende für sich. Daran allein ist der starke Saisonstart jedoch nicht festzumachen. Die Sommerneuzugänge haben sich gut eingefügt in eine homogene Truppe. Ohnehin ist die mannschaftliche Geschlossenheit so ein Trumpf der Viehhausener, die bei Heimspielen nach wie vor auf die Unterstützung vieler Fans vertrauen können.


Viehhausen (in Blau) und Breitenbrunn (Rot) können ein positives Zwischenfazit ziehen.
Viehhausen (in Blau) und Breitenbrunn (Rot) können ein positives Zwischenfazit ziehen. – Foto: Redaktion Regensburg


Zwölf Jahre hat es gedauert, ehe der SV Breitenbrunn wieder auf Bezirksebene in Erscheinung tritt. Und bis jetzt gibt der amtierende Meister der Kreisliga 2 eine Etage höher eine richtig gute Figur ab. Platz 8 mit 16 Punkten aus 11 Spielen (4/4/3) können sich sehen lassen. Über schnelles Umschalten nach Ballgewinn sollen Torchancen und Tore kreiert werden. Dass rein spielerisch andere Mannschaften der Liga mehr im Köcher haben, ist den Altmühltälern bewusst. Dafür weisen sie einen starken Teamgeist und Kollektiv als Steckenpferde auf. Mit diesen Attributen wollen sie jedem Gegner das Leben schwer machen – was bisher gut gelingt. Einen kleinen Negativlauf konnte die Crew von Trainer Christian Scheuerer am Wochenende mit dem 3:1-Auswärtssieg in Wenzenbach beenden. Macht man so weiter und wird in Sachen Chancenverwertung vielleicht noch einen Ticken effizienter, hat Breitenbrunn alle Möglichkeiten, hinter dem großen Ziel „Klassenerhalt“ vorzeitig einen Haken zu machen.


Enttäuschte

Durch den ungeplanten Liga-Wechsel betrat der SV Schwarzhofen ungewohntes Terrain. In der Bezirksliga Süd ist die Spielweise eine andere, darauf mussten sich Max Birners Schützlinge erst einstellen. Diese Umstellung scheint noch fortzudauern. Fußballerisch können Kapitän Bastian Graf und Konsorten mithalten, keine Frage. Wo der Schuh drückt, ist das Offensivspiel: Da agierte das Team schlicht noch nicht zielstrebig und konsequent genug. Erst zehn eigene Treffer – ligaweiter Negativwert – belegen das eindeutig. Die jüngste 0:4-Schlappe in Bach hat das Dilemma erneut aufgezeigt. Aktuell beträgt der Vorsprung auf die Gefahrenzone für den SVS als Rangelfter (3/3/5) lediglich zwei Punkte. Nichtsdestotrotz sind alle am Kaplanacker davon überzeugt, sich mit mehr offensiver Durchschlagskraft als bisher von unten rauszuspielen.


Allzu viele Tore durfte Schwarzhofen in dieser Spielzeit noch nicht feiern.
Allzu viele Tore durfte Schwarzhofen in dieser Spielzeit noch nicht feiern. – Foto: Dominik Adlhoch


Dass das zweite Jahre nach dem Aufstieg kein Selbstläufer werden würde, war dem FC Pielenhofen-Adlersberg bewusst. So kam es nach jetzigem Stand auch. Immer wieder gab die Truppe enge Spiele binnen kurzer Zeit aus der Hand und ging als Verlierer vom Platz. Nach neun Spielen und nur einem Sieg machte Trainer Andreas Miksch schließlich den Weg frei und gab sein Amt ab. Unter Miksch' Nachfolger Christian Allgeier stimmt die anfängliche Tendenz – mit einem Remis gegen Hainsacker und einem immens wichtigen 2:1-Sieg in Thalmassing. Der Anschluss an die Nichtabstiegsplätze ist wiederhergestellt und jetzt gilt es hart weiterzuarbeiten.

Nicht von der Hand zu weisende Anlaufschwierigkeiten hat der junge Landesliga-Unterbau des TSV Kareth-Lappersdorf in der Bezirksliga. Die Gründe dafür, dass der noch sieglose Liganeuling (0/2/9) bis dato kein Bein auf den Boden gebracht hat, sind vielschichtig. Vor allem die Anzahl der Gegentore (32) stimmt nachdenklich. Zurückzuführen sind sie auf viel zu viele individuelle Fehler. In den wichtigen Momenten im Spiel packte zumeist der Gegner zu, statt man selbst. Kämpferisch kann man Daniel Vöhringers junger Mannschaft allerdings seltenst einen Vorwurf machen. Und: Durch ein erstes Erfolgserlebnis könnte vieles etwas einfacher von der Hand gehen. Mitaufsteiger SV Schwandorf-Ettmannsdorf II, die zweite „Zweite“ im Klassement, weist klare Parallelen zu Kareth auf: Ein junges Team, das schon sehr viele Gegentreffer geschluckt hat und nach dem Aufstieg einen Fehlstart hingelegt hat. Ob der Knoten durch den gestrigen, famosen 7:0-Heimsieg gegen den selbst immer mehr abrutschenden SC Regensburg geplatzt ist?


Zuschauer

Der unumstrittene Zuschauer-Krösus kommt... aus Wenzenbach! Stolze 337 Fans hat der SV im Schnitt bei den ersten sieben Heimspielen am Jahnweg begrüßen dürfen. Zugleich bildeten die 612 Zuschauer beim Wenzenbacher 5:1 über Tegernheim am 2. Spieltag die bisher beste Kulisse der Saison. Auch die Spiele von Landesliga-Absteiger TB/ASV Regenstauf werden mit durchschnittlich 200 Besuchern gut angenommen. Im Ranking folgen Viehhausen (194), Tegernheim (174), Hainsacker (160) und Bad Abbach (157) auf den Plätzen. Unter hundert Zuschauern im Schnitt kamen bislang zu Heimspielen von Schwarzhofen, Ramspau und Ettmannsdorf II. Im Vergleich zur Vorsaison (146 pro Spiel) ist der Gesamt-Zuschauerschnitt etwas auf 155 gestiegen.

Aufrufe: 023.9.2024, 10:30 Uhr
Florian WürtheleAutor