Alzey-Worms. Zehn Spieltage vor Saisonschluss in der Bezirksliga Rheinhessen dominieren weiter zwei Wormser Mannschaften das Geschehen. TuS Neuhausen und SV Horchheim machen den Titel unter sich aus. Für Nieder-Olm dürfte es ganz schwer werden, noch einmal entscheidend ins Meisterschaftsrennen einzugreifen. Während RWO Alzey gegen die Marienborner Verbandsliga-Reserve eine fürchterliche Abreibung kassierte, rettete der Vorletzte Ataspor Worms gegen Fontana Finthen nach 2:4-Rückstand wenigstens noch einen Punkt.
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„Ein sehr intensives Spiel zweier starker Mannschaften mit einem am Ende verdientem Sieger“, resümierte 46-Teammanager Volker Müller. Den Siegtreffer für die 46er markierte der gerade eingewechselte Jonas Gangl, der trotz vier Monaten Pause nichts von seiner Torgefährlichkeit eingebüßt hat. Onur Sugecmez, Sportlicher Leiter beim TSV: „Wir wollten das Spiel in die Hand nehmen, was uns großenteils gelungen ist. Marko Pezic hatte drei super Chancen – aber TSG-Torwart Valentin van der Velden hatte einen Sahnetag. Wir sind sehr stolz auf dieses Team – am Ende haben wir unverdient verloren.“
Tore: 0:1 Marko Pezic (15.), 1:1 Sascha Schäfer (23.), 2:1 Jonas Gangl (83.).
„Wir sind wieder furios gestartet und in der ersten Minute nach einem Volley aus 16 Metern in Führung gegangen“, berichtete SVG-Coach Marian Saar. „Die ersten 35 Minuten haben nur uns gehört und wir konnten unser gewohntes Spiel aufziehen. Leider haben wir es verpasst, die Führung weiter auszubauen und Nierstein vor eine sehr schwierige Aufgabe zu stellen.“ Als SVG-Kapitän Rouven Schiedhelm in der 35. Minute mit einem Foulelfmeter an VfR-Torwächter Sebastian Neef („Für mich der beste Torwart der Liga“) scheiterte, sei das Spiel mental komplett gekippt. „Der Ball muss auf jeden Fall rein, dann ist das Spiel tot. Nierstein wäre niemals mehr zurückgekommen.“ Neef habe auch in der 90. Minute „noch einmal eine unfassbare Parade rausgeholt – den Ball hält wahrscheinlich kein anderer Torwart der Liga.“ Fazit von Saar: „Wir trauern unseren Chancen nach. Die Niederlage haben wir uns selbst zuzuschreiben.“
Torfolge: 1:0 Felix Köhler (1.), 1:1 Dominik Takken (59.), 1:2 Tweety Nkwane (79.).
„Das war ein Spiel, wo es spitz auf Knopf stand“, resümierte Horchheims Coach Sascha Löcher. „Man hat gemerkt, dass es um viel ging. Die Nieder-Olmer haben sich reingeworfen in alles – aber wir genauso.“ In der ersten Halbzeit besaß Horchheim ein Chancenplus, nach dem Wechsel die Gäste. „Das entscheidende Tor haben wir so ein bisschen zu einem Zeitpunkt gesetzt, wo es sich nicht mehr angedeutet hatte“, so Löcher. Torschütze vor 150 Fans war Domenico Gagliardi (73.). „Anschließend hat Nieder-Olm mehr probiert – und wir haben unsere Konterräume nicht genutzt.“ Der FSV habe im Finish jedoch keine zwingenden Chancen mehr gehabt.
Bis zur Pause hielten die Platzherren ziemlich gut mit. Doch nach dem Wechsel kassierte der frühere Oberligist binnen 15 Minuten fünf Gegentreffer. „Diese Torabfolge war zu schnell hintereinander“, sagte RWO-Trainer Christoph Heinrich. „Beim zweiten Gegentreffer war unsere linke Seite komplett blank. Vorher hatten wir ein bis zwei Szenen, die wir nicht sauber ausgespielt haben. In der zweiten Halbzeit haben wir alles vermissen lassen, was unsere Einstellung betrifft und was unseren Charakter betrifft. Da gingen die Köpfe sehr schnell nach unten und es war kein Aufbäumen mehr.“ Für die Marienborner trugen sich Tobias Schuh (22., 65., 68.), Pero Filtzinger (57.), Stephan Oppng Baah (59.), Robin Lampert (72.), Myungjin Song (85.), Marcel Baron (88.) und Armin Paulus (89.) in die Torschützenliste ein. In der 20. Minute hatte RWO-Keeper Kevin-Kai Storck noch einen Foulelfmeter pariert.
„Wichtige drei Punkte im Abstiegskampf in einem tollen Bezirksliga-Spiel“, meinte Mirco Streich, Sportlicher Leiter des TSV. „Trainer und Spieler sind sehr glücklich. Matchwinner war Kapitän Sky-Milton Bohne mit zwei Treffern (8. und 60., jeweils nach Zuspiel seines Bruders Bendit). Außerdem traf vor 100 Fans Luis Spang (89., Foulelfer nach Foul an Bastian Schmidt).
„Eine reife Leistung in einem hitzigen Spiel“, so Saulheims Co-Trainer Damian Szymkow. „Wir haben zu den richtigen Zeitpunkten die Tore gemacht und unter dem Strich verdient gewonnen.“
Tore: 1:0 Eljano Pergjegaj (30., Elfer), 1:1 Mimoun Boudilab (37.), 2:1 Sven Ludt (39.), 3:1 Pergjegaj (52.).
„Das war ein ungefährdeter und verdienter Heimsieg“, gab Dennis Dell, Sportlicher Leiter der Neuhausener, im Anschluss an ein einseitiges Duell zu Protokoll. „Von Anfang an war das eine sehr konzentrierte Leistung unserer Jungs, die den Dreier von Beginn an wollten. Nach 45 Minuten war das Ding entschieden.“ Im zweiten Spielabschnitt nahmen die Platzherren ein bisschen den Fuß vom Gaspedal. „Da haben wir es ruhiger, aber dennoch kontrolliert angehen lassen“, formulierte Dell.
Der Spielfilm: 1:0 Mikheili Kopaliani (6.), 2:0 Christopher Ludwig (13.), 3:0 Philip Bach (22.), 4:0 Jonas Frey (36.), 4:1 Piero Fragomeli (57.).
Ataspor-Vorsitzender Ali Bozkaya war mit der Schiedsrichterleistung überhaupt nicht einverstanden. „Der Schiri war eine Katastrophe“, schimpfte Bozkaya. „Beim 3:2 von Finthen stand der Gästespieler fünf Meter im Abseits und er hat es nicht gesehen. Wir haben nach 2:1-Führung und 2:4-Rückstand eine tolle Moral gezeigt und sind im Kampf gegen den Abstieg weiter voll motiviert.“ Dennoch sei man am Ende ein Stück weit enttäuscht. „Wir hätten dieses Spiel gewinnen müssen.“
Tore: 1:0 Hasan-Ali Serdar (2.), 1:1 Mohammad Khazaie (9.), 2:1 Igor Grosu (67.), 2:2 Maximilian Pflücke (78.), 2:3 Ahmet Kandemir (80.), 2:4 Pflücke (83.), 3:4 Grosu (87.), 4:4 Rico Renner (90.).