Borussia Mönchengladbach ist Deutscher Meister der U17, und das erst zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte nach 1981. Im Finale setzte sich das Team von Trainer Mihai Enache mit 3:1 gegen RB Leipzig durch, nach der Führung durch Wael Mohya sorgte Joker Can Armando Güner mit zwei späten Treffern für die Entscheidung.
Die Gladbacher, die mit der gleichen Startformation in die Partie gingen wir vor Wochenfrist im Halbfinale gegen die Bayern (3:1), übernahmen nach einer knapp fünfminütigen Phase des Abtastens das Kommando über die Partie. In der 6. Minute hatte Mika van Lipzig den ersten Abschluss der Partie, ehe es dann schon eine Minute später sehr viel gefährlicher wurde, als Wael Mohya bei seinem Abschluss aus rund acht Metern den Pfosten nur knapp verfehlte. Doch wenig später sollte er es besser machen. Der Zehner, der gegen die Bayern bereits doppelt getroffen hatte, setzte sich gegen Matthes Kutscher durch und ließ Leipzigs Keeper Franz Hantschmann mit seinem Abschluss keine Chance (9.). Danach wirkte RB durchaus eine ganze Weile ziemlich geschockt, die Borussen hätten durch van Lipzig, Ben Schiffer per Kopf nach einer Ecke (20.) oder auch Kevin Ahlberg (29.) durchaus nachlegen können, doch dem Angreifer fehlte nach einem langen Lauf im Abschluss ein wenig die Schärfe.
Nach etwa einer halben Stunde wachten die Leipziger dann wieder ein wenig auf – und kamen so zu zwei sehr gefährlichen Möglichkeiten, bei denen jeweils das Aluminium für die Borussen rettete. In der 33. Minute lenkte Gladbachs Keeper Marcello Trippel einen Abschluss von Mads Bröcker noch an den Querbalken, vier Minuten vor der Pause half dann bei einer Chance von Benno Kaltefleiter der Pfosten. Insgesamt war die Pausenführung aber nicht ganz unverdient, weil die Borussen nach vorne doch mehr gefährliche Szenen und mehr Aktivität vorzuweisen hatten.
Zu Beginn der zweiten Hälfte wollten die Leipziger sofort aktiv sein, hatten danach aber gleich Glück. Denn Gladbachs Rechtsverteidiger Yousef Bellahsen traf aus gut 20 Metern krachend den rechten Pfosten, da hätte Hantschmann keine Chance gehabt. Doch im Gegenzug bekamen die Leipziger eine Ecke, und die hatte Folgen. Der zur Pause eingewechselte Niko Tomasevic köpften den Ball so platziert auf das Borussen-Tor, dass selbst Trippel, der zuvor noch sehenswert zur Ecke gegen Toni Langsteiner pariert hatte, ohne Abwehrmöglichkeit war (52.). Ein wenig mussten sich danach auch die Borussen schütteln und eine weitere gute Möglichkeit durch Tomasevic überstehen (59.), ehe Mohya in guter Abschlussposition ein paar Zentimeter fehlten (62.). Danach verflachte die Partie dann ein wenig, vielleicht auch ein wenig deshalb, weil ja durchaus eine Verlängerung drohte. Bei den Borussen sollte letztlich ein Joker eine ganz tragende Rolle bekommen. Can Armando Güner, in der 80. Minute erst ins Spiel gekommen, nahm Güner sehenswert Maß und löste mit dem 2:1 kollektiven Jubel aus. Der wurde noch einmal deutlich lauter, als er vier Minuten später auch noch eine Hereingabe von der linken Seite zum 3:1 versenkte. Da hielt auch sein Trikot nicht mehr den Platz auf seinen Schultern. Bei dem Ergebnis blieb es auch nach fünf Minuten Nachspielzeit - und dann war nur noch Jubel!