„In den nächsten ein, zwei Jahren“ will die DJK Würmtal mit ihren Fußballerinnen zurück in den Regelspielbetrieb. Die Mädels-Jugend floriert.
Planegg – Ziemlich genau zwei Jahre ist es her, da hat die DJK Würmtal einen kleinen Rückschlag in Sachen Fußballangebot für Frauen hinnehmen müssen. Zur Saison 2022/23 hatte der Verein erstmals eine Damenmannschaft im regulären Spielbetrieb des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) angemeldet und war optimistisch gewesen, einen dauerhaften Betrieb aufbauen zu können wie etwa die Nachbarn vom TSV Neuried.
Doch im November 2022 musste die DJK ihr Team zurückziehen, nachdem es aus Spielerinnenmangel viermal nicht zu einem Spiel hatte antreten können. Damals war Fußballabteilungsleiter Lukas Gollong optimistisch gewesen, zeitnah wieder mit den Damen in den Spielbetrieb zurückzukehren. Zur Spielzeit 2023/24 gelang dies nicht, doch heuer stellt der Verein immerhin ein Team in der Kleinfeld-Freizeitliga. Und plant mehr. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in den nächsten ein, zwei Jahren in den regulären Damen-Spielbetrieb in der A-Klasse zurückkehren werden“, verkündet Gollong.
Mut macht dem Abteilungsleiter vor allem die florierende Jugendarbeit im weiblichen Bereich. Die DJK Würmtal geht sowohl in der C-Jugend als auch in der D-Jugend mit jeweils einer Mädelsmannschaft an den Start. Von mehr als 40 Spielerinnen bei den D-Juniorinnen berichtet Gollong. Die C-Juniorinnen, die er neben seinen diversen weiteren ehrenamtlichen Jobs im Verein auch noch hauptverantwortlich trainiert, zählen demnach immerhin einen Kader von 25 bis 30 jungen Fußballerinnen.
Doch nicht nur quantitativ, auch qualitativ scheint an der Georgenstraße etwas heranzuwachsen. Die weibliche D-Jugend gewann sieben ihrer bislang neun Spiele und mischt in ihrer U13-Gruppe bei den Topteams voll mit. Noch besser läuft es derzeit bei der U15: Acht Spiele, acht Siege, 28:1 Tore, Platz eins lautet die bisherige Bilanz von Gollongs C-Juniorinnen.
Dass es so erfolgreich läuft, hängt in erster Linie mit der guten Ausbildung zusammen. „Wir haben inzwischen einen sehr guten Trainerstamm“, sagt Würmtals Abteilungsleiter. Und auch innerhalb der Teams stimme es. „Es ist wieder eine Vereinsidentifikation da“, führt Gollong aus.
Dieser funktionierende Unterbau soll mittelfristig dafür sorgen, dass auch die Damen wieder in den regulären Spielbetrieb zurückkehren können, um die Neurieder Monopolstellung im Würmtal zu ergänzen. Aktuell stehen dem Damenbereich der DJK laut Lukas Gollong rund 15 Fußballerinnen zur Verfügung. „Für einen geordneten Spielbetrieb braucht es aber einen größeren Stamm“, sagt der 26-Jährige. Daher entschieden sich die Verantwortlichen im Sommer, nicht wieder dasselbe Risiko wie 2022 in Kauf zu nehmen, das Team gegebenenfalls im Herbst zurückziehen zu müssen.
Stattdessen nehmen die Planeggerinnen an der ebenfalls vom BFV organisierten Freizeitliga auf Kleinfeld teil. Und das durchaus erfolgreich. Zwar konnten wegen Spielverlegungen und Rückzügen anderer Mannschaften in der Hinrunde nur vier Partien stattfinden, dreimal aber verließen die DJK-Damen den Platz als Siegerinnen bei einem Unentschieden. Dabei fügten sie unter anderem Tabellenführer SV Riedmoos die einzige Niederlage zu. Somit kann der Tabellendritte aus dem Würmtal ungeschlagen Weihnachten feiern.
In der Rückrunde im Frühjahr soll das Team um Toptorschützin Marie Schmidt (sechs Tore) an diesen Leistungen anknüpfen. Eventuell schon im Sommer 2025, spätestens aber ein Jahr darauf soll es dann wieder aufs Großfeld und in den Ligaspielbetrieb mit Auf- und Abstiegen gehen. Dann mit Unterstützung der heranwachsenden, nachrückenden Jugendspielerinnen. Abteilungsleiter Gollong ist sich sicher, dass das Kapitel Fußball für Frauen und Mädchen bei der DJK Würmtal längst noch nicht abgeschlossen ist.
„Ich sehe ja die Motivation bei meinen C-Jugend-Mädels“, sagt der Spartenchef, der jüngst als einer von 22 Kreissiegern mit dem BFV-Ehrenamtspreis ausgezeichnet wurde (wir berichteten). Die Wiedereinführung einer Damenmannschaft war für die Jury einer der ausschlaggebenden Gründe dafür. Und für Lukas Gollong ein weiterer Antrieb im Ehrenamt.