2025-05-08T14:07:29.590Z 1746727812061

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Viele Plätze im Stadion müssen beim Derby zwischen dem MSV und RWO leer bleiben.
Viele Plätze im Stadion müssen beim Derby zwischen dem MSV und RWO leer bleiben. – Foto: Marcel Eichholz

Darum müssen beim "ausverkauften" Derby viele Plätze leer bleiben

Am 31. Januar empfängt der MSV Duisburg in der Regionalliga West Rot-Weiß Oberhausen. Offiziell ist die Partie ausverkauft, doch tausende Plätze bleiben leer. Das ist der Grund.

Vor mehr als zweieinhalb Jahren war das Duisburger Wedaustadion zuletzt ausverkauft. Damals besuchten mehr als 28.000 Zuschauer das Drittligaduell des MSV Duisburg gegen Rot-Weiss Essen. Die Wenigsten hätten wohl vor der Saison prognostiziert, dass auch nach dem Abstieg in die Regionalliga West die Bude voll wird. Doch genau so wird es am 31. Januar sein, wenn die Zebras im Derby Rot-Weiß Oberhausen empfangen. Einige Plätze müssen jedoch leer bleiben.

Würde wirklich jeder Platz im Stadion genutzt, fänden 31.418 Fans im Wedaustadion einen Ort zum sitzen oder stehen. Nun hat der Verein aber am Donnerstag mit 27.117 Zuschauern "ausverkauft" gemeldet. Drei im Sinn, zweimal an den Fingern abgezählt: Da stimmt doch was nicht. Eine satte Differenz von 4.301 Plätzen steht am Ende dieser mathematischen Subtraktion. Wie kann es also sein, das bei mehr als 4.000 theoretisch noch verfügbaren Sitzplätzen ein ausverkauftes Stadion vermeldet wird?

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Der Grund liegt vor allem in den Bauvorschriften, die sich seit Fertigstellung des Stadions im Jahr 2005 geändert haben. Damals war eine Ecke für Gäste vorgesehen, nämlich der Block Q im Unterrang als Stehplatzblock sowie die darüberliegenden Sitzplätze der Blöcke 19 und 20. Direkt daran anschließend, also ab Block 21 würden wieder Duisburger Fans Platz nehmen können, doch genau hier liegt das Problem. Zwischen Block 20 und 21 gibt es keine feste Fantrennung - mit den heutigen Sicherheitsvorschriften ist das nicht mehr vereinbar.

MSV in Gesprächen mit der Stadt

"Um das Tortenstück wieder vollständig für den Gästebereich zu öffnen und Heimfans in der Südkurve unterzubringen, müsste im Rahmen eines dafür erforderlichen Umbaus ein eigenständiger Versorgungszugang für Gästefans im Sitzplatzbereich (Blöcke 19 & 20) hergestellt werden. Außerdem muss eine Vermischung von Fanlagern ausgeschlossen werden. Bei allen Baumaßnahmen müssen zudem die Themen Entfluchtung und Räumung Berücksichtigung finden", erklärt der MSV. Weiter: "Solange diese Voraussetzungen nicht gegeben sind, steht bei Risikospielen - in Rücksprache mit der Polizei - die Südtribüne den Zebras nicht zur Verfügung."

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Damit diese Thematik zukünftig nicht mehr zum Problem wird, ist der MSV Duisburg als Hauptmieter des Stadions mit der Duisburger Stadionmanagement GmbH im engen Austausch. "Wir arbeiten auf Hochtouren an einer Lösung, damit demnächst wirklich jeder Platz besetzt wird", heißt es abschließend. Ob eine Lösung in der laufenden Saison möglich ist, erscheint zumindest fraglich. Wahrscheinlicher ist, dass auch die Risikospiele gegen den Wuppertaler SV und den KFC Uerdingen - sofern diese Partie nach dem Antrag auf Insolvenz überhaupt stattfindet - vor einem leeren Oberrang der Süd ausgetragen werden müssen.

Aufrufe: 016.1.2025, 18:30 Uhr
Marcel EichholzAutor