2025-04-29T16:05:39.695Z 1746454591931

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Der MSV war eine Nummer zu groß.
Der MSV war eine Nummer zu groß. – Foto: Arno Wirths

Das Erlebnis Duisburg endet mit hoher Pleite für Nettetal

Für Union Nettetal war es das größte Spiel der Vereinsgeschichte. Das Endergebnis war jedoch vor 10.700 Zuschauern ernüchternd: Die Partie beim Regionalliga-Spitzenreiter MSV Duisburg endete 0:7. Der Nettetaler Anhang feierte trotzdem. Torhüter Elvedin Kaltak zeichnete sich mehrfach aus.

MSV-Trainer Dietmar Hirsch wollte im Vorfeld nicht den geringsten Eindruck vermitteln, seine Mannschaft würde dieses Spiel unterschätzen. Also sagte er unter anderem, dass er sein Team für das Duell mit Union Nettetal wie „auf jedes andere Meisterschaftsspiel“ vorbereitet hätte. Und so verwunderte es ebenfalls nicht, dass Hirsch die Finger von der Rotationsmaschine ließ und das gleiche Aufgebot wie zuletzt in der Regionalliga gegen Schalke 04 II (4:0) aufbot. Die Angelegenheit wurde von Seiten des MSV also ernstgenommen.

Nettetal bekommt keinen Zugriff

Dass Nettetal in Bestbesetzung auflief, lag auf der Hand. Doch mit Anpfiff rannte der Oberligist zumeist hinterher. Elf Minuten waren am Samstagnachmittag im Niederrheinpokal-Halbfinale gespielt, da dröhnte bereits dreimal die Tor-Musik des MSV durch die Arena. Die Kulisse mit 10.700 Zuschauern, die Nervosität vor dem prominenten Gegner oder die frühe Erkenntnis, dass der Klassenunterschied deutlich war – womöglich war es ein Mix aus allem, der Union Nettetal zunächst überhaupt nicht ins Spiel finden ließ. Rund um den eigenen Sechzehner wackelte Nettetal gewaltig.

In der sechsten Minute drückte Thilo Töpken nach einer Ecke den Ball aus kurzer Distanz zum 1:0 für Duisburg über die Linie. Vier Minuten später erhöhte Jakob Bookjans bereits auf 2:0 – vorausgegangen war ein Kopfball von Max Dittgen, den Nettetals Torhüter Elvedin Kaltak erst parierte, beim zweiten Versuch von Bookjans jedoch machtlos war. Beim 3:0 in der elften Minute legte wiederum Bookjans für Dittgen auf, der den Ball im Sechzehner flach an Kaltak vorbeischoss.

Die Hoffnungen auf einen weiteren Pokal-Coup waren damit für Nettetal bereits beendet. In der Folge akklimatisierte sich die Mannschaft von Kemal Kuc jedoch mit den Bedingungen. Die beste Chance hatte Niklas Götte in der 23. Minute, als er erst per Kopf an MSV-Torhüter Maximilian Braune scheiterte und anschließend mit dem Nachschuss an zwei Verteidigern auf der Linie. Nettetal fand im Anschluss noch mehrere Male mit guten Aktionen den Weg in die Nähe des Sechszehner, bekam zwei Ecken, weitere Abschlüsse gab es indes nicht. Stattdessen diktierte Duisburg das Spieltempo, ohne zu brillieren. Bookjans verpasste in der 26. Minute knapp das 4:0. Vor allem mit vielen Bällen in die Tiefe hatte Nettetal immer wieder Probleme.

Nettetaler Fans feiern ihr Team

Mit Beginn der zweiten Halbzeit schaffte Duisburg endgültig klare Verhältnisse: Per Flachschuss ins linke Eck erhöhte Köpken mit seinem zweiten Treffer auf 4:0. Kurz danach prüfte Leonard Bajraktari MSV-Torhüter Braune mit einem Heber. Das war jedoch die letzte nennenswerte Offensivaktionen der Gäste. Die Angelegenheit zugunsten des MSV wurde immer deutlicher, Nettetal kam kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus. Mehrfach verpasste Duisburg den fünften Treffer – und mehrfach zeichnete sich dabei Nettetals Schlussmann Kaltak aus. Zunächst lenkte der Torhüter einen Kopfball von Töpken über die Latte (60. Minute), dann war Kaltak vor Moritz Montag am Ball (64.). In der 70. Minute setzte Steffen Meuer den Ball aus kurzer Distanz über das Nettetaler Tor.

Weitere Treffer für Duisburg sollten allerdings noch fallen. In der 74. Minute erzielte Meuer dann das 5:0, in der 77. Minute entscheid Schiedsrichter Kristijan Rajkovski nach Foul von Nico Zitzen an Can Coskun auf Elfmeter: Der gerade eingewechselte Jannik Zahmel traf nach langer Verletzungspause mit dem ersten Ballkontakt zum 6:0 (79.). Per direkt verwandeltem Freistoß stellte Coskun in der 85. Minute zudem sehenswert auf 7:0.

Das Endergebnis hätten sich die Verantwortlichen von Nettetal sicherlich anders gewünscht. Ein Erlebnis dürfte der Ausflug ins Wedaustadion trotzdem bleiben. Nach Schlusspfiff ließ sich die Mannschaft vom eigenen Anhang feiern - rund 1000 Nettetaler waren mit dem Team nach Duisburg gereist.

Aufrufe: 024.3.2025, 14:15 Uhr
Daniel BrickweddeAutor