2025-01-17T15:20:36.910Z

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Der mögliche Abstieg des KFC Uerdingen hätte womöglich auch Folgen für den 1. FC Kleve.
Der mögliche Abstieg des KFC Uerdingen hätte womöglich auch Folgen für den 1. FC Kleve. – Foto: Arno Wirths

Das sagt der 1. FC Kleve zur Lage beim KFC Uerdingen

Der Weg zum Ziel Klassenerhalt könnte für den Fußball-Oberligisten wegen der erneuten Probleme der Krefelder schwerer werden.

Der Weg zum Ziel Klassenerhalt in der Oberliga könnte für den 1. FC Kleve noch ein wenig beschwerlicher werden. Denn jetzt droht Realität zu werden, was die Klubs, die in der Oberliga im Abstiegskampf stecken, seit einiger Zeit befürchtet haben. Dem KFC Uerdingen, bei dem es seit einigen Wochen wieder einmal drunter und drüber geht, droht in der Regionalliga ein empfindlicher Punktabzug oder sogar das komplette Aus, weil der ehemalige Bundesliga-Verein erneut in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten steckt.

Direkte Folgen für die Oberliga

Jetzt haben zunächst das Finanzamt Krefeld und dann zwei Vorstandsmitglieder des KFC Uerdingen beim Amtsgericht einen Insolvenzantrag gestellt. Laut Vorstandsmitglied Dirk Röthig hat der Krefelder Klub aktuell 2 Millionen Euro Schulden, die bis zum Saisonende auf 20 Millionen erhöhen könnten. Ins diffuse Bild, das der KFC aktuell abgibt, passt, dass der Vorstandsvorsitzende Thomas Platzer nicht über das Vorgehen seiner Vorstandskollegen in Kenntnis gesetzt worden sein soll – die Mannschaft und Trainer René Lewejohann offenbar ebenfalls nicht. Sie muss jetzt darum bangen, dass sie um das Ergebnis ihrer bislang überraschend guten Leistungen in dieser Saison gebracht wird.

Und in der Oberliga droht eine höhere Abstiegsgefahr. Nach aktuellem Stand der Dinge müssten drei Teams aus der Klasse runter in die Landesliga, weil in der Regionalliga derzeit keine Mannschaft des Verbandes Niederrhein auf einem Abstiegsplatz steht. Das könnte sich jetzt ändern.

Denn dem KFC Uerdingen droht wegen des Insolvenzantrags zum einen der Abzug von neun Punkten, was den Neuling im Kampf um den Klassenerhalt erheblich zurückwerfen würde. Das Team, das mit fünf Punkten Vorsprung vor den Abstiegsrängen in die Winterpause gegangen ist, würde dann mit nur elf Zählern auf den vorletzten Platz zurückfallen. Und selbst ein vorzeitiger Rückzug des Teams aus der Liga scheint nicht ausgeschlossen zu sein, weil beim Traditionsklub wieder einmal nicht solide gewirtschaftet wurde.

Wie und wo geht es weiter für den KFC?

Die entscheidende Frage für die Oberliga-Klubs wäre dann, wo der KFC den bitter nötigen Neuanfang starten würde. Entscheidet sich der Verein, bei einem Abstieg oder Rückzug in der kommenden Saison in der Oberliga aufzulaufen, würde es einen Absteiger mehr aus dieser Klasse geben. Sollte der KFC dem Beispiel des ehemaligen Regionalligisten SV Straelen folgen, der nach der Insolvenz von Sponsor Hermann Tecklenburg vor einem Jahr jetzt in der Kreisliga A aufläuft, würde sich die Zahl der Absteiger aus der Oberliga dadurch nicht erhöhen.

Dem Fußball-Verband Niederrhein (FVN) sind beim Thema die Hände gebunden. Er kann dem KFC Uerdingen nicht vorschreiben, in welcher Klasse er aufzulaufen hat. „Wenn sich ein Verein an die Regeln hält, dann können wir ihn nicht aus einer Liga ausschließen“, sagt Wolfgang Jades, Vorsitzender des FVN-Fußballausschusses, auch mit Blick darauf, dass Stimmen lauter werden, dass ein Neuanfang ganz unten in der Kreisliga C wohl die beste Lösung für den KFC wäre.

Georg Mewes, Sportlicher Leiter des Oberligisten 1. FC Kleve, verfolgt den Trubel beim KFC Uerdingen schon seit einiger Zeit aufmerksam. Und das nicht nur, weil es für den 1. FC Kleve auch in dieser Saison um den Klassenerhalt geht. „Es ist einfach schade, wie die Entwicklung bei diesem Traditionsverein gelaufen ist. Der neue Trainer René Lewejohann spielt mit seiner Mannschaft eine so tolle Saison. Sie hätten es verdient, dass es beim KFC in der Regionalliga irgendwie weitergeht“, sagt Mewes. Auch Trainer Umut Akpinar zollt der sportlichen Leistung des Neulings Respekt. „Spieler und Trainer machen einen überragenden Job“, so Akpinar.

Der 1. FC Kleve hatte in seinen letzten drei Spielen vor der Winterpause sieben Punkte geholt und sich dadurch ein wenig von den aktuell drei Abstiegsplätzen abgesetzt. Die Mannschaft, die in der vergangenen Woche wieder mit dem Training begonnen hat, steht mit 19 Zählern auf Platz zwölf. Der Vorsprung vor dem Drittletzten Sportfreunde Niederwenigern beträgt vier Zähler, der Viertletzte Sportfreunde Baumberg hat zwei Zähler weniger als das Akpinar-Team auf dem Konto.

Aufrufe: 017.1.2025, 08:00 Uhr
Joachim SchwenkAutor