2024-05-23T12:47:39.813Z

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Schlägt Uerdingen Ratingen?
Schlägt Uerdingen Ratingen? – Foto: Jens Terhardt

Deftiger Rückschlag im Aufstiegsrennen für den KFC Uerdingen

Die 4:6-Niederlage in Essen war keineswegs unglücklich für den KFC. Vielmehr zeigen sich bedenkliche Muster.

Das 4:6 bei Schwarz-Weiß Essen war ein heftiger Nackenschlag für den KFC Uerdingen und dessen Aufstiegspläne. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Da wären zum einen sechs Gegentore, die im Aufstiegsrennen schon eine Hausnummer sind. KFC-Coach Levan Kenia erklärte im Anschluss: „Ich mag keine Ausreden, aber der Platz war richtig schlecht. Hier kannst du kein Fußballspielen.“

Zwar pflichtete ihm auch Essens Coach Damian Apfeld in der Einschätzung bei, allerdings sind ein halbes Dutzend Gegentreffer nur mit den Platzverhältnissen für einen Aufstiegsaspiranten schwer zu erklären. Denn hinzu kommt auch die mangelnde Intensität, die vor allem in der ersten Halbzeit und – wieder mal – zu Beginn der zweiten Hälfte zu beobachten war. Das Mittelfeld war lange Zeit abgemeldet und brachte wenig spielerische Impulse. Erst mit dem Ausgleich nach 25 Minuten ging so etwas wie ein Ruck durch die Mannschaft.

Selbst das wäre noch zu verschmerzen gewesen, denn immerhin war man mit dem 2:2 nach 45 Minuten weiter gut in der Partie. Dass die Phase nach der Halbzeit aber erneut verschlafen wurde, ist inzwischen ein Muster, was es schleunigst abzustellen gilt. Denn mit dem Essener Doppelschlag in der 48. und 50. Minute geriet der KFC mächtig ins Hintertreffen und stellte sich selbst vor eine beinahe unlösbare Aufgabe. Im Anschluss bewies die Mannschaft von Kenia große Moral und zeigte Kampfgeist. Das sie sich in der 90. Minute sogar mit dem Ausgleich belohnte, hätte für den Endspurt sehr viel wert sein können.

Doch in der Euphorie lief man den Schwarz-Weißen ins offene Messer und kassierte in der Nachspielzeit zwei weitere Tore. „Diesen Moment kannst du von außen nicht mehr steuern“, so Kenia. „Wir haben alles reingeworfen, hoch gepokert, die Jungs wollten gewinnen. Damit müssen wir jetzt leben.“ Am Ende konterte Essen die Blau-Roten nach allen Regeln der Kunst aus.

Jetzt muss der KFC wirklich abliefern

Anspruch und Wirklichkeit passen beim KFC daher aktuell nicht so recht zusammenpassen. Denn als Aufstiegsfavorit der Oberliga Niederrhein mit dem klaren Plan, nächste Saison viertklassig zu spielen, darf man sich in dieser Saisonphase in einem solch wichtigen Spiel niemals sechs Gegentore einschenken lassen, bei allem Respekt für den Gegner. Somit wird das Spiel in Ratingen am Sonntag gleich noch mal wichtiger. Denn mit einem Sieg in Essen wären es fünf Punkte Vorsprung auf den Rivalen gewesen, nun kann Ratingen den KFC mit einem Sieg aus eigener Kraft sogar wieder abfangen.

Es liegt jetzt am Trainerteam, die Köpfe der Akteure freizubekommen und den Fokus schnell auf das kommende Auswärtsspiel am Sonntag zu richten. Womöglich ist die englische Woche aus Uerdinger Sicht gar nicht verkehrt, denn so bleibt den Spielern gar nicht viel Zeit, über die Niederlage groß nachzudenken.

„Der Gegner hats am Ende gut gemacht, vier Treffer haben nicht gereicht. Damit müssen wir leben und weitermachen“, zollte Kenia den Essenern zum Abschluss Respekt. Der KFC aber muss sich gegen Ratingen deutlich steigern.

Aufrufe: 010.5.2024, 23:20 Uhr
RP / Marc FischerAutor