Nach einem Jahr Pause ist er wieder da: Sebastian Heinzen hat zur neuen Saison die SG Prümer Land übernommen. Erfahrene Kräfte wie Robin Lender (zur SG Berndorf), Johannes Morgens (SG Daleiden) und etwa Dominik Monix (SG Kylltal-Birresborn) haben die Vereinigten aus Rommersheim, Wallersheim und Prüm verlassen. In jenen, die nachrücken, sieht der 36-Jährige, dessen Vater Guido einst bereits Trainer der SG war, indes jede Menge Potenzial. Die Noch-A-Jugendlichen Louis Gompelmann, Felix Kling, Jonathan Mans und Niko Nober sollen in dieser B13-Liga-Saison an den Seniorenfußball herangeführt werden. Nico Heinzen sowie Nico Nau sind seit einem Jahr der Jugend entwachsen und befinden sich nach Einschätzung ihres Coachs aktuell auf einem sehr guten Weg.
Die Begeisterung unter Sebastian Heinzens jungen Wilden ist groß, die Spielfreude enorm. Noch mangele es aber an Konstanz. Das hat der neue Trainer bereits in den ersten drei Pflichtspielen festgestellt. Im Kreispokal gab es nach einem engen, kampfbetonten Duell einen 2:1-Erfolg bei der ambitionierten SG Spangdahlem. Zum Ligastart wurde Aufsteiger SG Obere Kyll-Gönnersdorf mit 5:0 weggefegt. „Was die Jungs da an Tempo und Kombinationsfußball gezeigt haben, war klasse“ berichtet Heinzen. Das jüngste Auswärtsmatch bei der SG Lasel-Feuerscheid/Burbach/Schönecken ging dann aber mit 1:3 verloren – und die Leistung ließ zu wünschen übrig: „Bei einem keinesfalls überragend guten Gegner haben wir vieles von dem vermissen lassen, was uns zuvor noch ausgezeichnet hatte.“
Angesichts weiterer zu erwartender Leistungsschwankungen möchte Heinzen die Messlatte nicht allzu hoch legen: „Wir werden in dieser Saison noch ein paar Mal auf die Mütze bekommen, aber auch viele erfolgreiche Momente haben. Wenn es unterm Strich zu einem Mittelfeldplatz zwischen Rang sieben und neun reicht, wäre das okay.“
Sein Engagement im Prümer Land plant er zumindest über eine mittelfristige Distanz hinweg. Die Gabe, Spieler und damit Teams zu entwickeln, bewies der aus Schüller stammende und hier nach wie vor lebende Heinzen schon bei seinen früheren Stationen. Nach seiner Spielerzeit in der Bezirks- und A-Liga (SG Schneifel, SG Hillesheim, TuS Ahbach) stieg er bei den Ahbachern auch als Coach ein und übernahm hier die zweite Mannschaft (2014 – ’16). Es folgten drei Saisons bei der SG Bongard, ehe er 2021 in Esch und Feusdorf anheuerte. Aus einem Mittelfeldteam formte Heinzen einen Aufstiegskandidaten, wurde 2022/23 mit der SG in der damaligen Kreisliga B I Eifel Dritter.
Als die Spielgemeinschaft von der Oberen Kyll im Rahmen der Spielklassenreform in eine für sie sehr ungünstige Staffel eingeteilt wurde und zahlreiche Spieler mangels Attraktivität und Perspektive aufhörten, war auch für den ehrgeizigen Heinzen Schluss.
Nach der Pause hätten sich die Anfragen gehäuft. Die größte Lust verspürte der frühere Abwehrspezialist dann, die spannende Aufgabe im Prümer Land anzunehmen und dort als Dompteur der jungen Wilden“ zu agieren.
Nun hat Heinzen mit seinen überwiegend blutjungen Schützlingen (Durchschnittsalter des Kaders: 20,3 Jahres) das Heimspiel gegen die hochgehandelte SG Grenzland vor der Brust (Samstag, 19.15 Uhr, Rommersheim). „Mit Spielertrainer Manuel Mombach, Thomas Hunz (beide Ex-Prümer-Land-Akteure, d. Red.) und vielen anderen haben sie erfahrene Leute in ihren Reihen. Da brauchen wir schon einen guten Plan, um dagegenzuhalten“, weiß der Coach – und geht fest davon aus, „dass meine Jungs gerade in einem solchen Spiel wieder viel Bock auf Fußball haben“.