Es hatte nicht viel für die absolute Pokal-Sensation gefehlt. Erst tief in der Nachspielzeit glich Regionalligist Wuppertaler SV gegen den zwei Klassen tiefer ansässigen DV Solingen aus. In der Nachspielzeit verließen den Außenseiter die Kräfte, am Ende setzte es ein 3:2 für den WSV.
Bis zur 83. Minute hielt Solingen gar noch den über den frühen Platzverweis von Keeper Krystian Wozniak begünstigten 2-Tore-Vorsprung. Mit fortschreitender Spieldauer wurde es jedoch offensichtlich, dass der WSV rein konditionell auf einem ganz anderen Level unterwegs ist, der DV war nur ums Verteidigen bemüht. Auf den Doppelschlag in der Schlussphase hatte der Außenseiter keine Antwort mehr.
Trotzdem kann Solingen viel Selbstvertrauen aus der hingabevollen Leistung für den Ligaalltag schöpfen: "Ich denke, dass das unsere Kräfte mobilisieren kann und wir sagen können, dass wir mit jedem Gegner mithalten können. Vor allem in unserer Liga. Daher können wir auf die Leistung stolz sein und weiter dran arbeiten, um dann in der Liga zukünftig das Matchglück auf unserer Seite zu haben", bilanzierte DV-Chefcoach Engin Kizilarslan nach der Partie.
Trotzdem lässt es sich besonders kurz nach dem Spiel nicht vermeiden, der verpassten Sensation hinterher zu trauern. Schließlich hätte Tarkan Türkmen nur wenige Minuten vor dem 1:2 Anschlusstreffer die Chance, seinen dritten Treffer des Tages verbuchen können, doch scheiterte an Keeper Ngema Luyimbula: "Du kannst mit dem 3:0 den Deckel draufmachen und dann kommt es, wie es nun mal so kommt: Wenn eine Mannschaft das Momentum auf ihre Seite bringt, fällt der Anschlusstreffer", schilderte Kizilarslan die Situation, wobei ihm daraufhin auch die Entscheidungsfindung umgehend vor dem Ausgleichstreffer missfiel: "Da verhalten wir uns leider sehr amateurhaft, da wir vor dem 2:2 kein Foul ziehen oder zur Eckfahne laufen. Stattdessen verlieren wir unnötig den Ball und sind dann mit drei, vier Mann vorgerückt."
Der Übungsleiter weiter: "Damit zieht es sich leider wie ein roter Faden durch unsere Saison: Wir belohnen uns nicht für diesen Aufwand, den wir betreiben."
Zeit zum Durchschnaufen gibt es nicht sonderlich. Als nächstes geht es in der Landesliga gegen einen der großen Meisterschaftsfavoriten, den VfL Jüchen-Garzweiler. Womöglich hat der DV inzwischen auch Gefallen an der Rolle des Underdogs gefunden.