Der "HSV der Bezirksliga" will hoch
SV Horchheim führt nach viel Drama wieder die Tabelle an +++ VRM übertragt Topspiel beim VfL Gundersheim live
Gundersheim. Als einer der besten Torhüter der Bezirksliga will Maximilian Schäfer an diesem Freitag (19.30 Uhr) wichtige Bälle für den SV Horchheim halten, wenn es zum heimstarken VfL Gundersheim geht und das Spiel von der VRM live im Stream übertragen wird. Geht es um die Aufstiegsversuche seines Teams, zieht der leidenschaftliche Fan von Schalke 04 Vergleiche zu einem anderen Zweitligisten. „Wir sind der Hamburger SV der Bezirksliga“, sagt er augenzwinkernd zu den knapp verpassten Aufstiegen der Horchheimer, die in den vergangenen Jahren viel Tragik erlebten.
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2023 scheiterten sie in den Aufstiegsspielen knapp an der TuS Knittelsheim. In diesem Sommer fehlte Horchheim am letzten Spieltag nur noch ein Sieg beim FC Aksu Mainz. Doch im dramatischen Schlussakt setzte es eine 2:3-Niederlage, wodurch Fortuna Mombach den Titel feierte, während die Horchheimer noch das Entscheidungsspiel um den zweiten Platz gegen Nieder-Olm verloren. Bitterer geht es nicht.
Stadtrivale Neuhausen sitzt im Nacken
Folgt in diesem Jahr der große Coup? Zumindest zeigt sich Horchheim als Tabellenführer unbeirrt von der Tragik, weiß aber den Stadtrivalen TuS Neuhausen in der Bezirksliga im Nacken und muss an diesem Freitag in Gundersheim antreten, das mit einem tiefen Rasen, einer Top-Heimbilanz und einem Lauf von fünf ungeschlagenen Partien in Folge aufwartet. Es wartet also ein echtes Topduell.
Zwei 5:0 bislang in Liga und Pokal
Eins, das mit einer kuriosen Vorgeschichte aufwartet. Denn beide Teams trafen in dieser Saison schon zweimal aufeinander. Im Verbandspokal fegte Gundersheim Horchheim 5:0 vom Platz - in der Bezirksliga-Hinrunde triumphierte dann Horchheim 5:0 gegen Gundersheim.
Der Ehrgeiz ist bei beiden Vereinen groß. Gundersheim setzt sich einen Top-5-Platz zum Ziel. Trainer Boos betont: „Wir wollen die letzte Saison bestätigen und damit die beste der Vereinsgeschichte.“ Obwohl der VfL zuletzt viele Ausfälle beklagte, kann er Horchheim mit einem Sieg dichter auf die Pelle rücken, auch wenn der Aufstieg (noch) kein Thema beim Verein ist, der sich kontinuierlich entwickelt und 2025 auch auf einen Kunstrasenplatz hofft. „Mir ist unfassbar wichtig, dass wir guten Fußball spielen“, sagt Boos, der damit auch die häufig geäußerte Kritik am Gundersheimer Rasen nicht als Erklärung für die Heimstärke gelten lässt.
Mit Kapitän Omran Chehab und dem torgefährlichen Sefkan Tas ist aber der Einsatz von wichtigen Spielern gefährdet. Bei Horchheim fällt dagegen Torjäger Lars Freese – Vereinsmitglied von Geburt an – aus. Und auch der starke Außenbahnspieler Dennis Renner dürfte in dem Duell in Gundersheim, das nur 15 Auto-Minuten entfernt liegt, fehlen. Vize-Kapitän Schäfer tritt die Reise aber zuversichtlich an: „Wir sind trotz des verpassten Aufstiegs nicht eingebrochen, haben Spaß am Fußball. Wir sind zwar ein Stadtverein, aber Dorf-like, mit vielen alten Horchheimern, die schon lange da sind.“ Und die als „HSV der Bezirksliga“ in dieser Saison dann dran sind mit dem Aufstieg? „Ich habe den Jungs gesagt, wir wollen nicht reden, sondern machen. Alles weitere kommt dann von alleine“, sagt Trainer Sascha Löcher vor dem Spiel, das die VRM überträgt.
Als Experte sitzt Sven Liebisch, Trainer vom Liga-Rivalen TSV Mommenheim, am Mikrofon.