Im Halbfinale kommt es zum Spitzenspiel zwischen Lühe und O/O. Mario Scheffler, Toptorjäger im Wettbewerb, hat einen Traum. Doch der ist in Gefahr - aus nicht sportlichen Gründen.
Die SG Lühe spielt als Aufsteiger eine überragende Saison in der Kreisliga. Als Tabellenvierter hat die Mannschaft noch eine theoretische Aufstiegschance bei sieben ausstehenden Spielen.
Und das alles bei erschwerten Bedingungen. Die komplette Hinserie mussten die Altländer bekanntlich auswärts antreten, weil der eigene Platz für den Ligabetrieb gesperrt ist. Ein Anwohner hatte wegen Lärmbelästigung geklagt. Und weil der Platz ursprünglich nur für den Schulsport beantragt war, hatte die Klage Erfolg. Verein und Gemeinde arbeiten an einer Lösung.
Das gefährdet den Traum von Lühes Torgaranten Mario Scheffler, der das große Ziel der Mannschaft benennt. „Wir wollen den Pokal gewinnen und im nächsten Jahr den Finaltag als Pokalverteidiger ausrichten“, sagt er. Hofft er. Träumt er?
Die SG Lühe hat den Zuschlag für den Finaltag 2026 vom NFV-Kreis Stade. Eigentlich. „Ich poker noch etwa vier Wochen“, sagt Michael Koch, Vorsitzender des Kreisspielausschusses. So viel Zeit will er der SG Lühe und der Samtgemeinde lassen, um die Lösungen im Rechtsstreit zu finden. „Wir brauchen Planungssicherheit“, sagt Koch. Die Gefahr ist also groß, dass der SG Lühe der Finaltag entrissen wird.
Während der jetzigen Rückrunde empfängt die SG Lühe die Liga-Gegner in Hollern-Twielenfleth. Das sei aber alles andere als ein Heimvorteil, sagt Scheffler, da die Mannschaft auf dem holprigen Platz selbst Schwierigkeiten habe. Das mache sich vor allem bei leichten Abwehrfehlern bemerkbar. So wurde Bützfleth beispielsweise bei der letzten 1:3-Niederlage zum Toreschießen eingeladen.
Wenn die SG Lühe nun am Ostersamstag, 15 Uhr, den FC Oste/Oldendorf empfängt, treffen auch die beiden Toptorschützen der bisherigen Kreisligasaison aufeinander. Scheffler traf in 19 Spielen bisher 26 Mal und gab zudem 25 Vorlagen. FC-Torjäger Janosch Lüders traf in 20 Spielen schon 31 Mal und gab 10 Vorlagen.
Beide erwarten ein enges Duell, wie sie sagen. Das Hinspiel verlor Lühe mit 1:2. „Da haben wir beide nicht getroffen“, sagt Scheffler und lacht.
Der 32-jährige Scheffler, der in der vergangenen Saison mit 44 Treffern Torschützenkönig in der 1. Kreisklasse war, hat im Pokal schon sieben Mal getroffen. Jeweils zweimal gegen Harsefeld II und Wischhafen/Dornbusch sowie dreimal gegen Estebrügge. „Es läuft ganz gut“, sagt er.
„Ich scheine nicht so der Pokalschütze zu sein“, sagt der 24-jährige Lüders bezüglich seiner Ausbeute von zwei Treffern. Im Viertelfinale traf er im Elfmeterschießen, da hat der derzeitige Tabellendritte den Spitzenreiter A/O III ausgeschaltet. Für A/O besonders ärgerlich, da die Spielvereinigung in diesem Jahr den Finaltag ausrichtet.
„Wir sind alle mehr als heiß“, sagt Lüders. Der FC O/O träumt natürlich genauso wie Lühe vom Finale. Zudem hat der Absteiger die große Chance, auch den sofortigen Wiederaufstieg zu realisieren. „Wir wollen natürlich beides schaffen“, sagt Lüders, relativiert aber auch: „Wir sind eine sehr junge Truppe, deshalb fehlt es noch an der Erfahrung und dadurch sind die Leistungen schwankend.“ Das Potenzial der Mannschaft sei aber groß.
Lüders wird alles versuchen, um im Halbfinale aufzulaufen. Nach dem letzten Ligaspiel ist er angeschlagen. Hinter seinem Einsatz steht also ein Fragezeichen.
Scheffler wird versuchen, an seiner Trefferquote im Pokal zu schrauben. Damit der Traum der SG Lühe zumindest aus sportlicher Sicht weiter lebt.
Ebenso am Ostersamstag empfangen die VSV Hedendorf/Neukloster II den SSV Hagen (16 Uhr). Hagen setzte sich auf eigenem Platz im Viertelfinale gegen den Tabellenzweiten Bliedersdorf/Nottensdorf im Elfmeterschießen durch. In der Liga war kürzlich auch O/O in Hagen gestolpert.
Nun muss der SSV aber auswärts bestehen. Die Hedendorfer schalteten im Viertelfinale auswärts den favorisierten VfL Güldenstern Stade II, der noch 2022 und 2023 im Finale stand, aus.
Im Kreisplaketten-Wettbewerb stehen sich im Halbfinale ebenso beide Vereine gegenüber, wenn Hagen II die VSV III empfängt. Die Hedendorfer sind amtierender Plakettensieger. Im Finale besiegten sie Estebrügge III. Der ASC III hat nun auch wieder die Chance auf den Finaleinzug, empfängt im Halbfinale Immenbeck III (beide Spiele Sa., 16 Uhr).