2025-04-17T06:28:18.539Z 1745333369483

Der Spieltag
Kevin Haug (Mitte) erzielte in der Nachspielzeit noch den Siegtreffer für den TSV Kottern. Zuvor hatten es die Nördlinger Jakob Mayer (links) und Jan Miehlich immer wieder geschafft, die Oberallgäuer zu stoppen.
Kevin Haug (Mitte) erzielte in der Nachspielzeit noch den Siegtreffer für den TSV Kottern. Zuvor hatten es die Nördlinger Jakob Mayer (links) und Jan Miehlich immer wieder geschafft, die Oberallgäuer zu stoppen. – Foto: Klaus Jais

Der TSV Kottern gewinnt ein „wildes Spiel“

Bayernligist erzielt in der Nachspielzeit das 3:2 gegen den TSV Nördlingen +++ Pipinsried rundet eine perfekte „englische Woche“ ab +++ Türkspor Augsburg kommt wieder unter die Räder

Groß war der Jubel beim TSV Kottern, denn die Oberallgäuer gewannen in der Bayernliga Süd buchstäblich in letzter Sekunde mit 3:2 gegen den TSV Nördlingen. Weniger spannend machte es der FC Pipinsried, dem nach dem 3:0-Erfolg gegen den TSV Grünwald nun sogar der direkte Aufstieg winkt. Die Anzeichen, dass es für den TSV Rain in die andere Richtung geht, verdichten sich nach der 1:2-Heimniederlage gegen den SV Kirchanschöring immer mehr. Und auch Türkspor Augsburg kommt nicht erst seit dem 1:7 beim SV Heimstetten immer mehr in die Bredouille.

„Es war ein wildes Spiel“, brachte Martin Dausch die Partie gegen den TSV Nördlingen auf den Punkt – und dabei freute sich der Spielertrainer des TSV Kottern über einen 3:2-Erfolg, den die Oberallgäuer auf den letzten Drücker eingefahren hatten.
„Zu Beginn hatten wir nicht den Zugriff, den wir gerne gehabt hätten“, räumte Dausch später ein. Das nutzten die Rieser zur Führung durch Mirko Puscher im Anschluss an eine Ecke. Nördlingen hatte auch Chancen zu erhöhen. „Nach einer Systemumstellung wurde es aber besser“, stellte Dausch fest und durfte sich noch vor dem Seitenwechsel über das 1:1 freuen. Nach der Ecke von Maximilian Bär traf Roland Fichtl zum Ausgleich.
Im zweiten Abschnitt gelang Joichiro Shibata das 2:1. Doch Nördlingen wollte nicht mit leeren Händen nach Hause fahren und bemühte sich um den Ausgleich. Nach einem Freistoß war es wieder Puscher, der das 2:2 erzielte. In der Schlussphase waren die Nordschwaben dem Siegtor näher, aber die beiden besten Chancen vereitelten erst Keeper Julian Methfessel, der gegen Jan Reicherzer zur Stelle war, und die Latte, die Jonathan Grimm anvisierte. Metzfessel war für den verletzten Antonio Mormone eingewechselt worden und durfte sich sogar noch über den Siegtreffer freuen. Als es nach Punkteteilung aussah, kam Nördlingens Paul Rauser ins Stolpern und brachte dabei Marco Schad ins Straucheln – Elfmeter. Kevin Haug übernahm die Verantwortung und traf zum 3:2. (beß, red)
Schiedsrichter: Xaver Fabisch (München) - Zuschauer: 390
Tore: 0:1 Mirko Puscher (35.), 1:1 Roland Fichtl (41.), 2:1 Joichiro Shibata (61.), 2:2 Mirko Puscher (69.), 3:2 Kevin Haug (90.+4/Foulelfmeter)

Mit dem 0:0 gegen den FC Deisenhofen hat der FC Memmingen wieder Punkte liegen lassen. Für den Aufstiegskandidaten war es bereits das zwölfte Unentschieden in der laufenden Runde. Es hätte aber alles ganz anders kommen können, wenn Schiedsrichter Alexander Arnold in der 16. Minute nicht falsch gelegen hätte. David Remiger war durchgebrochen, legte sich den Ball vor und der herausgeeilte FCD-Keeper Maximilian Obermeier fuhr vor dem Strafraum die Hacken aus. Sehr zur Verwunderung des durchaus schuldbewussten Obermeier und zum Entsetzen der Hausherren gab es aber keine Rote Karte für den mutmaßlichen Sünder wegen der „Notbremse“, sondern Gelb für Remiger wegen angeblicher „Schwalbe“. Für FCM-Trainer Matthias Günes „eine ganz, ganz krasse Fehlentscheidung“.
Diese Schlüsselszene ausgenommen, sprachen hinterher beide Seiten „beim offenen Schlagabtausch“ übereinstimmend von einem „irgendwie gerechten Unentschieden“. Der FC Memmingen hatte insgesamt mehr Anteile und ein Mehr an Chancen über die ganze Spielzeit gesehen, der FC Deisenhofen anfangs und ganz am Ende vielleicht sogar die etwas besseren. Beispielsweise musste FCM-Abwehrchef David Bauer einen Seidl-Schuss nach einer Viertelstunde von der Linie kratzen. Auf der anderen Seite hätte Luis Vetter den Ball über die Linie drücken können, wurde aber entscheidend von zwei Gegenspielern beharkt. Günes hatte hier schon zum Torjubel angesetzt (27.).
Hüben wie drüben fand sich auch in der zweiten Halbzeit an diesem frühlingshaften Abend kein Verwerter. Die Erklärung, warum er die auf der Bank sitzenden Offensivkräfte Pascal Maier und David Spizert nicht gebracht hat, lieferte Günes hinterher: „Beide haben nach dem Aufwärmen abgewunken, dass es nicht geht“. Ansonsten bewertete der Coach die Torabschlüsse „entweder gut pariert, knapp daneben oder teilweise verhaspelt.“ (ass)
Schiedsrichter: Alexander Arnold (Waldberg) - Zuschauer: 574

In einem offenen und lange ausgeglichenen Duell musste der TSV Rain eine bittere 1:2-Heimniederlage gegen den SV Kirchanschöring hinnehmen. Trotz Feldvorteilen und zahlreichen hochkarätigen Torchancen fehlte den Blumenstädter die notwendige Effizienz vor dem gegnerischen Tor.
Dabei hatte Jannik Schuster die erste gefährliche Rainer Aktion noch zur Führung genutzt. Dann aber ließen Marc Sodji und Etienne Perfetto die große Chance zum 2:0 liegen (37.). Dies sollte sich rächen: Kurz vor dem Halbzeitpfiff erzielte Jonas Kronbichler mit der ersten Offensivaktion der der Oberbayern per Kopf das 1:1.
Im zweiten Abschnitt häuften sich die Zweikämpfe und kleineren Fouls. Mit Folgen für Rains Giovanni Pollio, der nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot sah. Die aus Sicht seines Trainers Sven Zurawka sehr hart war. In Unterzahl hatte Rain in der 80. Minute sogar die Riesenchance zur erneuten Führung: Paulo Sostaric scheiterte jedoch aus zehn Metern. Als alles auf eine Punkteteilung hindeutete, hebelte ein langer Ball die Rainer Defensive aus. Manuel Omelanowsky setzte sich im Laufduell durch und vollendete zum 1:2. Mit hängenden Köpfen verließen die Rainer Spieler den Platz – zu groß war die Enttäuschung über eine Niederlage, die angesichts der Spielanteile und des Chancenverhältnisses. (gj) Lokalsport RN
Schiedsrichter: Marcel Geuß (Haßfurt-Sylbach) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Jannik Schuster (19.), 1:1 Jonas Kronbichler (45.+1), 1:2 Manuel Omelanowsky (86.)
Gelb-Rot: Giovanni Pollio (71./TSV Rain/Lech)

Beim FC Pipinsried läuft es gerade ideal. Gegen den TSV Grünwald schlossen die Blau-Gelben die englische Woche mit einem 3:0-Sieg ab. Das macht in der Summe 9:0 Tore und neun Punkte binnen weniger Tage.
Der jüngste Erfolg über Grünwald wies nur einen kleinen Schönheitsfehler auf. Valdrin Konjuhi war nicht in der Lage, einen Foulelfmeter zu verwerten. Das wäre das 4:0 gewesen. Zuvor hatten bereits Mario Götzendörfer, der verletzt ausgewechselt werden musste, Alexander Lungwitz und Michael Bachhuber für klare Verhältnisse gesorgt. Trainer Sepp Steinberger zeigte sich angetan von der Vorstellung: „Die erste Halbzeit war sehr gut, die ersten 15 Minuten sogar herausragend gut. Die zweite Halbzeit haben wir das souverän runtergespielt.“ Zudem stand Torjäger Nico Karger nach seiner Verletzung erstmals wieder im Kader und konnte immerhin eingewechselt werden. (jeb) Lokalsport AN
Schiedsrichter: Maximilian Riedel (Horgau) - Zuschauer: 398
Tore: 1:0 Mario Götzendörfer (5.), 2:0 Alexander Lungwitz (9.), 3:0 Michael Bachhuber (45.)
Bes. Vorkommnis: Valdrin Konjuhi (FC Pipinsried) vreschießt Foulelfmeter (61.)

Natürlich höre sich das Ergebnis heftig an, räumt Roland Pankratz ein. Für den Co-Trainer von Türkspor Augsburg und Cheftrainer Ajet Abazi stehen nach der Klatsche beim SV Heimstetten arbeitsreiche Tage bevor. Der SVH schoss Türkspor in einem turbulenten Spiel mit 7:1 aus dem Sportpark.
„Ich will gar nicht großartig auf jedes Tor eingehen. Wir haben absolut verdient verloren. Bei uns ist momentan einfach der Wurm drin“, sagt Pankratz. Ein Faktor für das Auseinanderbrechen der Augsburger war auch das Fehlen von Abwehrchef Emre Kurt. „Sicherlich fehlt er, Emre verleiht uns Stabilität“, erklärt der Co-Trainer, der hofft, dass der Kapitän beim nächsten Spiel wieder an Bord ist. Türkspor hat derweil noch kein Pflichtspiel im Jahr 2025 gewonnen. Pankratz ist dennoch optimistisch, dass man die nötigen Punkte einfährt, um die Klasse zu sichern. „Dafür haben wir die Qualität“, sagt er überzeugt. (fka)
Schiedsrichter: Marcel Klein (Eching) - Zuschauer: 125
Tore: 1:0 Lukas Riglewski (12.), 2:0 Jordi Woudstra (29.), 3:0 Pirmin Lindner (32.), 3:1 Mehmet Ali Fidan (34.), 4:1 Kubilay Celik (36.), 5:1 Jordi Woudstra (63.), 6:1 Filip Vnuk (68.), 7:1 Lukas Riglewski (69.)

Der 1. FC Sonthofen hat dem Spitzenreiter einen großen Kampf geliefert, hielten die Begegnung bei 1860 München II bis in die Schlussphase offen, am Ende waren die Jung-Löwen aber treffsicherer und setzte sich mit 2:0 durch.
Die technisch versierten Münchner zogen ihr Spiel auf, taten sich jedoch schwer gegen die gut gestaffelte Sonthofer Defensive Lösungen zu finden. Wenn die Löwen doch einmal durchkamen, hatte der FCS das Glück des Tüchtigen, denn ihre wenigen Abschlüsse waren zu ungenau.
1860-Coach Felix Hirschnagl wechselte zur Pause gleich vier Mal. Trotzdem hatte der FCS die erste gute Chance, als der starke Fabian Lutz seinen Meister in Löwen-Keeper Erion Avdija fand. Im Gegenzug machte es der Spitzenreiter besser und Moritz Rem sorgte für das 1:0. Es sprach für die Moral der Oberallgäuer, dass sie sich weiter wehrten. Erst scheiterte Kapitän Manuel Wiedemann in aussichtsreicher Position an Torwart Avdija. Beim Abschluss von Markus Notz brachte ein Abwehrspieler in höchster Not noch einen Fuß dazwischen, ein 22-Meter-Knaller von Armin Bechter wurde zur Beute des TSV-Keepers. Als die Münchner diese Phase überstanden hatten, nutzten sie den freien Raum und machten kurz vor Schluss den Deckel drauf. Der erste Schuss landete noch am Pfosten, den nächsten Versuch parierte FCS-Keeper Marco Zettler reaktionsschnell, doch der dritte Knaller von Mike Gevorgyan saß zum 2:0 Endstand. (dl)
Schiedsrichter: Patrick Krettek (Neuburg/Donau) - Zuschauer: 180
Tore: 1:0 Moritz Rem (57.), 2:0 Mike Gevorgyan (85.)

Aufrufe: 013.4.2025, 16:40 Uhr
Walter BruggerAutor