Trotz zahlreicher Widrigkeiten gewinnt der TSV 1860 München gegen die SpVgg Unterhaching. Besonders jubeln durfte U19-Nationalspieler Lukas Reich.
München – Rückstand, umstrittene rote Karte und ein Böllerwurf auf Marco Hiller: All das konnte den TSV 1860 München im Grünwalder Stadion nicht stoppen, um endlich wieder gegen die SpVgg Unterhaching zu gewinnen. Im Fokus: Löwen-Youngster Lukas Reich, dessen Tor Patrick Glöckner besonders freute. Der 18-Jährige gab im Anschluss zu, dass der Treffer nicht ganz geplant war. Die Stimmen zum Spiel bei Magenta.
Patrick Glöckner, Trainer des TSV 1860 München, über den Sieg gegen Unterhaching: „Das war eine richtige Befreiung. In einem Stadtderby ist das natürlich doppelt schön. Wahnsinn. Wir verschießen einen Elfmeter, wir haben eine Rote Karte gegen uns. Dann kommen Feuerwerkskörper rein. Das musst du alles abschütteln. Die ersten 20 Minuten waren eine Katastrophe. Dann haben wir hochgefahren und gemerkt, dass es funktioniert.“
… über das Tor von Lukas Reich: „Wir haben uns das Glück erarbeitet. Für den jungen Burschen freut mich sein Tor extrem. Das hat er richtig geil gemacht. Wahnsinn. Top-Tor.“
… über die rote Karte gegen Maximilian Wolfram. „Echt unverständlich. Das war niemals eine Rote Karte gegen Maximilian Wolfram. Das ist noch nicht mal eine Gelbe Karte. Dafür Rot zu geben, ist ein absoluter Witz. Er gibt ihm einen kleinen Gehfehler mit, nicht mehr.“
Heiko Herrlich, Trainer SpVgg Unterhaching, nach der Derbyniederlage bei Magenta: „Wir hatten nach der Führung keinen Mut mehr, bauen Schritt für Schritt ab und kommen dann in Rückstand. Das ist bitter, weil wir die Löwen und das Publikum Schritt für Schritt aufgebaut haben. In der Phase, wo wir 1:0 geführt haben, müssen wir den Sack zu machen. Die standen brutal unter Druck, gerade als sie im Rückstand waren. Deshalb ist es einfach schade. Wir wollten hier für unsere Fans den ersten Auswärtssieg schaffen. Die Möglichkeiten waren da. Wir müssen den Mund abputzen und nächste Woche ist ein ganz wichtiges Spiel in Bamberg, damit wir nächstes Jahr im DFB-Pokal dabei sind.“
Johannes Geis, SpVgg Unterhaching, bei Magenta über die Niederlage gegen 1860 München: „Wir sind sehr gut in die Partie gekommen, haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben und einen Elfmeter pariert. Dann sagst du dir eigentlich: Wir gehen hier nicht als Verlierer vom Platz. Dann haben wir einfach zu wenig gemacht. Nach der roten Karte haben wir nochmal alles probiert, aber ich denke, wir haben verdient verloren. Wir müssen klarer vors Tor kommen und viel mehr Chancen kreieren. Das haben wir die ganze Saison nicht geschafft. Deshalb stehen wir verdient da unten. Die Derbyniederlage ist absolut bitter für uns und tut sehr weh. Das haben die Fans und die Mannschaft nicht verdient, aber wenn du nach 29 Spielen unten drin stehst, ist es auch nicht nur Pech.“
… über den Glauben an Klassenerhalt in der 3. Liga: „Im Moment ist es schwierig, aber wir werden es wieder probieren im nächsten Spiel. Jetzt steht ein wichtiges Spiel im Pokal für den Verein an, um sich für den DFB-Pokal zu qualifizieren. In der Liga müssen wir aus Respekt vor den anderen Mannschaften weiter alles reinwerfen.“
Lukas Reich, Spieler des TSV 1860 München, bei Magenta nach seinem ersten Tor in der 3. Liga: „Das Derby hat richtig Spaß gemacht. Die drei Punkte sind wichtig für den Abstand nach unten. Ich weiß selber nicht genau, wie ich das 1:1 gemacht habe. Ich nehme den Ball an und seh, dass keiner frei ist. Da dachte ich: Hau’ einfach drauf. Dass ich ihn so treffe, war eigentlich nicht geplant. Umso schöner, dass er reingeht. Ich hab ihn einfach mit der Spitze getroffen und der Ball segelt dann hinten rein. Ich weiß auch nicht, genau wie, aber ich freue mich auf jeden Fall. Ich denke, dass mir viele Verwandte und Freunde schreiben werden. Es gab einige Rückschläge für uns in dem Spiel. Umso höher ist der Sieg im Derby zu bewerten. Das ist extrem wichtig und beflügelnd für die weiteren Spiele.“