Was für ein Halbfinale im Berliner Landespokal! Vor rund 800 Zuschauern auf dem Kunstrasenplatz in Mahlsdorf lieferten sich der BSV Eintracht Mahlsdorf und der BFC Preussen ein packendes Duell, das an Spannung kaum zu überbieten war. Am Ende setzte sich Mahlsdorf nach Verlängerung mit 4:2 durch und steht damit im Finale.
Die Partie begann mit einem Paukenschlag: Bereits in der 2. Minute brachte Fabio Engelhardt die Gäste aus Lankwitz in Führung. Preussen startete schwungvoll, vergab durch Daube (7.) und Engelhardt (16.) weitere Großchancen.
Auch Mahlsdorf kam nun besser ins Spiel – Zorn (14.) und Thiel (35.) scheiterten an der Preussen-Defensive oder am eigenen Abschluss. So ging es mit einer knappen Führung für die Gäste in die Pause.
Kurz nach Wiederanpfiff war es dann Nils Stettin, der per Kopf den Ausgleich für Mahlsdorf erzielte (51.). Die Freude währte nicht lange: Nur drei Minuten später stellte Nikolas Frank nach Vorarbeit von Magalhaes den alten Abstand wieder her (54.).
In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Preussen konterte gefährlich. Mahlsdorf verzweifelt des Öfteren an BFC Schlusslicht Habel. Was der da raus fischt ist unglaublich. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit wurde es dann dramatisch: Nach einem Foul von De Oliveira an Mätzke (sieht den Mahlsdorfer Spieler zu spät) entschied Schiedsrichter Wiethüchter auf Elfmeter – Jopek verwandelte sicher zum 2:2 (90.). Preussen meint nach Ansicht der eigenen TV-Bilder: Das war keiner!
In der Verlängerung hatte zunächst Mahlsdorf die besseren Chancen. Nach einem Kopfball von Köster nach Kanther-Flanke ging der Gastgeber erstmals in Führung (102.). Doch Preussen gab sich nicht geschlagen und drückte auf den Ausgleich. Und forderte vehement einen Handelfmeter. Köster solls gewesen sein mit einer unnatürlichen Handbewegung.
In der 113. Minute sorgte Justin Reichstein schließlich für die Entscheidung: Nach einem temporeichen Konter erzielte er das 4:2 – sein erstes Saisontor – und krönte damit einen leidenschaftlichen Auftritt seines Teams. Trotz großer Chancen in der Schlussphase, unter anderem durch Breitkreuz (Latte!) und Lopes De Oliveira (alleinstehend), blieb Preussen ein weiterer Treffer verwehrt.
Kurz vor Schluss gibt es noch zwei rote Karten (Reichstein von Mahlsdorf, Toure von Preussen).
Ein packender Pokalfight mit allem, was das Fußballherz begehrt: Spannung, viele Tore, Verlängerung, Emotionen – und am Ende ein verdienter Sieger. Mahlsdorf zieht ins Pokalfinale ein, doch auch der BFC Preussen kann erhobenen Hauptes vom Platz gehen. Beide Teams haben Werbung für den Berliner Fußball gemacht.
Im zweiten Halbfinale erwartet der BFC Dynamo VSG Altglienicke. Hier geht es zum Liveticker: