Wiesbaden. Volle Halle, gute Stimmung, spannende Spiele. Der Wiesbadener Liliencup, der in diesem Jahr das 30-jähirge Jubiläum feierte, kann im Nachgang betrachtet als voller Erfolg gewertet werden. Eine Mannschaft wird das Turnier sicherlich ganz besonders in Erinnerung behalten: Der 1. FSV Mainz 05. Nach starker Gruppenphase setzten sich die "Nullfünfer" im Halbfinale zunächst knapp gegen den FC Schalke 04 durch. Im Finale konnten sich die Mainzer gegen den SV Wehen Wiesbaden durchsetzen.
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"Du spielst in dem Altersbereich nicht mehr so viele Hallenturniere. Das sind dann nur noch ausgewählte und besondere Turniere. Der Liliencup gehört definitiv dazu und deswegen ist es cool, dass wir gewonnen haben. Für die Jungs ein ganz besonderes Erlebnis", sagte Marc Heidenmann, Trainer der Mainzer U17, im Nachgang der Siegerehrung. Zuvor konnte das Finale aus Sicht seines Teams ungünstiger nicht beginnen. Der SV Wehen Wiesbaden ging nach schöner Kombination durch Efrem Abraham (1.) in Führung.
Das Muster, wie die Taunussteiner den Führungstreffer herausspielten, war ein Spiegelbild der Spielweise über das gesamte Turnier. Mit dem spielstarkem Torhüter Lewin Heinz versuchte der SVWW immer wieder die gegnerische Mannorientierung mit einer Überzahl auszuspielen. Sehr riskant, wenn man den Ball verliert - auf der anderen Seite eine hochkarätige Torchance, sofern das Pressing überspielt wird. Eine Herangehensweise, die nicht jedem Zuschauer in der Halle gefallen hat. "Wir wollten das nicht mitspielen. Wir haben das - um ehrlich zu sein - gar nicht so verfolgt über die zwei Tage. Im Halbfinale gegen Heidenheim ist das dann für uns aufgeploppt. Das war schon sehr extrem", sagte Heidenmann, der umso glücklicher darüber war, wie gut seine Mannen den "mutigen" Ansatz gegen den Finalgegner in kurzer Zeit umsetzten.
Auch weil der FSV nach dem frühen Rückstand immer stärker wurde und durch Fynn Hillbrunner (6./9.) innerhalb von drei Minuten das Spiel drehte. Nach Zeitstrafe gegen Wehen-Kapitän Mohamed Felder setzte die 05-Auswahl mit dem 3:1 durch Chris Rosenberger (10.) den Schlusspunkt. Im Anschluss war Feiern angesagt - immerhin ist es der bereits fünfte Erfolg des 1. FSV Mainz 05 beim prestigeträchtigen Hallenturnier.
Bei der Siegerehrung konnten die Mainzer neben dem Turniersieg auch Mitspieler Jay Debrah bejubeln, der zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde. "Er schafft es Überzahlsituationen zu kreieren wie kaum jemand. Da waren aber einige dabei, die es verdient gehabt hätten", schreibt Heidenmann Debrah das Prädikat "Unterschiedsspieler" zu. "Was uns auch ausgezeichnet hat, ist, wie wir hier als Gruppe aufgetreten sind. Die Jungs haben einen Spirit - das ist echt besonders. Da wächst gerade ganz viel zusammen", unterstreicht Heidenmann.