2024-12-19T11:15:55.908Z

Allgemeines
Beide Seiten leisteten sich einen aufopferungsvollen Kampf.
Beide Seiten leisteten sich einen aufopferungsvollen Kampf. – Foto: Markus Becker

Eine heiß geführte Partie – auf und neben dem Platz

Am Ende einer wilden Partie trennen sich der DV Solingen und der VfR Krefeld-Fischeln mit einem 1:1.

Für den DV Solingen steht nach Abschluss einer hitzigen Partie mit dem VfR Krefeld-Fischeln der erste Punkt der laufenden Saison zu Buche. Die Solinger Gastgeber hatten in der Gesamtbetrachtung wohl die besseren Chancen, doch agierten ähnlich wie der VfR über den Spielverlauf auch zu fehlerbehaftet. Nach der Partie drohte die Stimmung kurzzeitig überzukochen.

Solingen startet schwungvoll

Solingen sah man den bisherigen Fehlstart zunächst gar nicht an. Der DV spielte zielstrebig in Richtung des Tor Fischelner Tor und hätte nach einer Flanke von Tarkan Türkmen auf den zweiten Pfosten zu Blerton Muharremi in Führung gehen können, doch der Abschluss des Defensivspezialisten wurde noch auf der Linie geklärt (2.). Die Hausherren waren am Drücker, doch belohnten sich nicht – eine Beobachtung, die sich phasenweise auch schon durch die vergangenen Wochen zog. Tuncay Altuntas tankte sich kurz vor der Strafraumgrenze an drei Gegenspielern vorbei, doch hatte mit seinem Abschluss nicht genügend Pfiff um Keeper Leon Buschen gefährlich zu werden (5.).

Nach den Anfangsminuten meldete sich auch Krefeld-Fischeln wieder an und verzeichnete umgehend die Riesenchance zum Führungstreffer: Solingens Keeper Danylo Zenikov ließ eine Hereingabe nur nach vorne abprallen, das Spielgerät hoppelte direkt vor die Füße von Fynn Ziemes, der bei seiner Direktabnahme neben das Leder trat (11.). Nur wenige Minuten später wurde es wiederum an der gegenüberliegenden Spielfeldseite wieder heiß. Die Krefelder vertändelten nach einem Freistoß in der eigenen Hälfte den Ball, woraufhin Solingen das Spiel schnell machte. Altuntas fand in der Mitte Türkmen, der mit einem Drehschuss die Kugel unter das Gebälk hämmert (14.).

Doch der Führungstreffer erlaubte dem DV nicht einmal kurz durch zu schnaufen. Erst setzte Ziemes seinen Distanzschuss an den Querbalken (16.), ehe Solingen einen gefährlichen Einwurf im eigenen Sechzehner nicht bereinigen konnte. Am Ende lenkte Jannick Geraets den Ball über den Schlussmann ins Netz (18.). Nach den ersten 20 Minuten geizte die chaotische Partie mit weiteren gefährlichen Torraumszenen. Das Aufbauspiel beider Seiten war dazu auch zu fehlerbehaftet, um für größere Gefahr zu sorgen. Erst kurz vor Halbzeitpfiff konnte Türkmen nach einem gefährlichen Abpraller von Schlussmann Buschen aus kurzer Distanz die neuerliche Führung erzielen, doch wurde im entscheidenden Moment vom Fischelner Gegenspieler gestört (41.).

Jannick Geraets erzielte den Ausgleichstreffer.
Jannick Geraets erzielte den Ausgleichstreffer. – Foto: Markus Becker

DV glücklos vor dem gegnerischen Kasten

Nach dem Seitenwechsel hatte die Partie auch weitere Highlights anzubieten: Ein Flachschuss aus der Distanz vom bemühten Ahmet Gülmez küsste nur den Außenpfosten (46.). Auf der anderen Seite schaute der Abschluss von Marc Knops schon ins Tor, doch wurde auf der Linie von einem Solinger Abwehrspieler geblockt (48.). Beiden Teams fehlte an diesem Abend viel zu oft das letzte Quäntchen im Torabschluss. So auch als Solingens Außenverteidiger Emin Safikhanov das Leder dynamisch bis zur Grundlinie vorantrieb, doch mit seiner Hereingabe die Fußspitze von Salim El Fahmi nur haarscharf verfehlte (51.).

Der Stürmer musste wenig später aus kurzer Distanz den Führungstreffer erzielen, doch scheiterte an Buschen (54.). Daraufhin nahm die Partie einen ähnlichen Verlauf wie im ersten Durchgang: Das Offensivspiel wurde immer fahriger. Dabei sah man beiden Mannschaften an, dass sie an diesem Mittwochabend unbedingt drei Punkten mitnehmen wollten, nicht zuletzt untermalt durch die zunehmend lautstarken Kommentare der Auswechselbänke, die in Teilen selbst bei vermeintlich lapidaren Entscheidungen des Schiedsrichters verbal explodierten.

Hitzige Gemüter drohen nach Abpfiff kurzzeitig zu eskalieren

In der Schlussphase gewannen die Krefelder dann auch etwas Oberwasser, doch ohne sonderlich viel Gefahr zu versprühen. Die beste Chance hatte Jasin Saiti, der seinen Halbvolley nach einem Eckball nicht im Tor unterbringen konnte (79.). Beinahe mit dem Abschlusspfiff war die Partie noch für einen Aufreger gut. Der eingewechselter Hrustan Kadric ging seinen Solinger Gegenspieler ungeschickt von hinten an, dieser ging im Strafraum zu Boden, doch Schiedsrichter Selman Karatas verwehrte den Gastgebern den fälligen Strafstoß (95.). Solingens Coach Engin Kizilarslan suchte kurz nach Abpfiff den Dialog mit dem Unparteiischen: "Ich will keinem Menschen etwas vorwerfen, aber von der ersten Minute hat er die Kleinigkeiten eher für Fischeln gepfiffen. Und meines Erachtens ist das neunzig plus fünf ein ganz klarer Elfer. Und dann kann ich nicht die Aussage vom Schiri akzeptieren: 'Ihr müsst auf meine Statistiken schauen, dass ich immer eine gesunde Zweikampfhärte durchlaufen lasse' – Im Sechzehner gibt es keine gesunde Zweikampfhärte."

Mit aufgeheizten Gemütern ging es danach dann in Richtung Umkleidekabinen, wo sich die beiden Teams beinahe auch zu einem physischen Scharmützel mitreißen ließen. Im abgedunkelten Teilstück zwischen Vereinshaus und Spielfeld wurde es plötzlich sehr laut, vereinzelte Spieler musste von ihren Mitmännern zurückgehalten werden. Eine Person drohte gar lautstark die Polizei zu involvieren, ehe sich die Stimmung allmählich beruhigte. Trainer Kizilarslan agierte in dieser Situation deeskalierend: "Ich denke, dass aus den Emotionen untereinander ein paar Dinge gesagt wurden. Aber dann kennt man es ja, dass man im Temperament vielleicht etwas zu nah aneinander geraten ist. Aber alles cool, unsere Jungs wurden dann direkt reingeschickt. Fischeln ist noch ein bis zwei Minuten hier geblieben, um die Gemüter runterfahren zu lassen, damit das alles ein sportliches und positives Ende hat."

Daraufhin konnte der Übungsleiter auch wieder den Blick auf das Sportliche und den ersten Punkt der neuen Saison richten: "Ich denke mit heute ist der erste Schritt in die richtige Richtung getan. Ich muss ganz klar sagen: Das war mit Abstand die stärkste Leistung. Den Punkt haben wir ganz klar verdient. Mit ein bisschen Glück wären sogar drei Punkte möglich gewesen. Darauf können wir aufbauen und am Sonntag nach Dilkrath zu fahren." Auf dem Papier wird es nämlich ein echtes Kellerduell mit der bisher noch punktlosen DJK Fortuna Dilkrath (15. September, 15.30 Uhr). Mit einer besseren Chancenwertung dürfte sich der DV dann auch einiges ausrechnen.

DV Solingen – VfR Krefeld-Fischeln 1:1
DV Solingen: Danylo Zenikov, Blerton Muharremi, Emin Safikhanov, Kentaro Fukuta, Gustavo Henrique De Souza Alves Melchior, Ahmet Gülmez (76. Yoshiki Urata), Tuncay Muhammet Altuntas (76. Gabriel Binga Pemba), Mehmet Zeki Tunc (84. Nusret Yagmur), Ali Ahmad (90. Ilias El Joudi), Tarkan Türkmen, Salim El Fahmi - Trainer: Engin Kizilarslan
VfR Krefeld-Fischeln: Leon Buschen, Hope Noruwa Ogansuyi, Marc Jean Lacroix (30. Florian Leisten), Marc Knops, Jasin Saiti, Hun Brandon Danh Do (46. Mats Platen), Lars Marcel Werth-Jelitto, Fynn Ziemes (75. Hrustan Kadric), Jannick Geraets (67. Ylber Rrahmani), Andoni Sanchez Valverde Erice, Niklas Geraets - Trainer: Ronny Kockel
Schiedsrichter: Selman Karatas - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Tarkan Türkmen (14.), 1:1 Jannick Geraets (18.)

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Aufrufe: 012.9.2024, 09:40 Uhr
Markus BeckerAutor