Der unmittelbare Saisonautakt ist dann wohl abgeschlossen. Mit der Nachholpartie des 3. Spieltages zwischen dem ATSV Erlangen und dem TSV Kornburg (2:0) sind am Dienstagabend vier Spieltage vollendet worden. Was ist bisher gut gelaufen? Was ist ausbaufähig? Und wie fällt eine erste kleine Zwischenbilanz aus? Jens Reitstetter, Mitglied im Verbands-Spielausschuss und sowas wie der BFV-Beauftragte für die Bayernliga Nord, hat sich dieser Fragen angenommen.
Jens, die Saison ist angelaufen. Am Dienstagabend sind vier Spieltage vollendet worden. Wie fällt Dein erstes Zwischenfazit der neuen Saison aus?
Es beginnt zumindest schon einmal sehr spannend an. Die Saison verspricht bis dato eine gewisse Ausgeglichenheit: Jeder kann jeden schlagen. Dazu kommt, dass sich auch die Aufsteiger gut präsentiert haben. Was mich aber besonders freut, ist die Tatsache, dass wir solch einen starken Zuschauerzuspruch haben.
Welche Teams sind heuer warum für Dich die Titelkandidaten?
Der letztjährige Zweit- und Drittplatzierte gehören für mich natürlich zu den Titelkandidaten. Aber der Kreis ist größer. Wie gesagt: Aktuell sieht es so aus, als würden da ein paar mehr Teams mitmischen. Noch aber ist es zu früh, hier was sagen zu können.
Besondes Schlagzeilen-trächtig war bis dato das Oberfranken-Derby zwischen Münchberg und Hof, das 3.100 Zuschauer besuchten. FC-Spieler Ferdinand Seifert sprach davon, dass diese Partie "uns über Jahre und Jahrzehnte prägen" wird. Siehst Du das ähnlich? Welchen Platz nimmt dieses Aufeinandertreffen in Deiner persönlichen Rangliste der Highlight-Spiele ein?
Die Partie war von Zuschaueraufkommen mit Sicherheit eines der Highlights: So eine Kulisse haben wir in der Bayernliga nicht oft. Wie eingangs erwähnt: Wir haben allerorts einen wirklich guten Zuspruch.
Es geht heuer ohne Umschweife Schlag auf Schlag. Gleich nach dem 2. Spieltag stehen - mit Pokal - drei Englische Wochen in Folge an, sodass Mitte August bereits sieben Spieltage absolviert sind. Warum wurde der Spielplan in dieser Spielzeit gleich nach Saisonstart so eng getaktet?
Da wir in der schönen Sommerzeit auch Spiele ohne Flutlicht um 18.30 Uhr ansetzten können, haben wir zeitnah im Sommer immer einige Englische Wochenspiele eingeplant. Wenn wir diese erst später ansetzten würden, müssten wir entsprechend früher beginnen, was eine frühere Anreise nach sich ziehen würde. Und ich bleibe dabei: Gerade jetzt haben wir diesen Zuschauerzuspruch!
Hatten die Verein in diesem Zusammenhang Mitsprache-Recht?
Wir haben den vorläufigen Rahmenspielplan bereits Anfang des Jahres an die Vereine verteilt und entsprechende Rückmeldungen auch eingearbeitet.
Ein weiteres Phänomen der Bayernliga Nord: Es wird deutlich mehr als im Süden witterungsbedingt abgesagt. Gerade vor und nach dem Winter kommt es nicht selten vor, dass komplette Spieltage wortwörtlich ins Wasser fallen. Oft wird aber, da lehnt man sich nicht zu weit aus dem Fenster, das Wetter als Absagegrund vorgeschoben, um beispielsweise Personalprobleme zu "überbrücken". Befürchtest Du auch heuer wieder eine entsprechende Absagenflut - fernab Deiner Qualitäten als Wettergott?
Bayern ist ein Flächenland, die witterungsbedingten Unterschiede sind gravierend, Prognosen abzugeben, ist daher nahezu unmöglich.
Wäre es nicht sinnvoller, dass eine übergeordnete Instanz - beispielsweise eben der BFV - über die Bespielbarkeit eines Platzes entscheidet und im Falle der Fälle von einem Heimrechttausch Gebrauch macht?
Das muss ein Zusammenspiel sein - zwischen Vereinen und Verband. Damit fahren wir bis dato auch gut. Wir haben entsprechende Mittel und setzen die auch dosiert ein.
Abschließend ein Sprung in den Sommer 2025: Was hat passieren müssen, damit Du auf eine gute Saison 2024/2025 zurückblickst...?
Wenn wir auf dem Platz gute Spiele sehen, viele Zuschauer kommen und mit hoffentlich wenig Absagen und damit wenigen Nachholterminen über die Runden kommen.
Vielen Dank. Auf eine spannende und vor allem verletzungsfreie Spielzeit!