2024-09-18T12:22:00.113Z

Allgemeines
Vor seinem Wechsel zu CD Atlético Baleares lief der Ex-Löwe Ulrich Taffertshofer mit dem VfR Lübeck in der 3. Liga auf.
Vor seinem Wechsel zu CD Atlético Baleares lief der Ex-Löwe Ulrich Taffertshofer mit dem VfR Lübeck in der 3. Liga auf. – Foto: IMAGO/Wolf Gebhardt

Ex-Löwe Taffertshofer lebt auf Mallorca den Traum jedes Amateurfußballers: „Ein kleines Abenteuer“

Spanien statt England

Der Oberbayer Ulrich Taffertshofer wechselte vom VfB Lübeck auf Spaniens beliebte Urlaubsinsel Mallorca. Karriere ausklingen lassen – nein danke!

Mallorca – Mitte Juli wurde Ulrich Taffertshofer beim CD Atlético Baleares offiziell vorgestellt. Der 32-Jährige, der in der Saison 2023/24 als Kapitän mit dem VfB Lübeck in der 3. Liga auflief, ist ein echter Oberbayer. Aus Obersöchering kommend, wo er beim ansässigen Verein und später in Murnau und Starnberg das Fußballspielen erlernte, wechselte er einst zum TSV 1860 München und später zur SpVgg Unterhaching. Seine Geschwister sind ebenso fußballbegeistert und begabt – Bruder Emanuel spielt derzeit für den SV Wehen Wiesbaden.

Nun zog es Ulrich Taffertshofer diesen Sommer dorthin, wo andere Urlaub machen und Fußballmannschaften ihre Meisterschaften feiern – nach Mallorca. Für den CD Atlético Baleares hat er bereits seine ersten Spiele bestritten.

Zunächst machte es den Anschein, dass der 32-Jährige dem Ende seiner Karriere entgegenblickt und diese auf Mallorca ausklingen lassen will. In einem Interview mit der Mallorca-Zeitung werden aber schnell Ambitionen des Ex-Profis klar. Der ehemalige Sechzger meint es ernst, auch wenn es „nur“ Spaniens 4. Liga ist. Mit Atlético Baleares will er, von den spanischen Kollegen „Ulritsch“ genannt, in dieser Saison den Sprung in die 3. Liga schaffen. Die Zeit und der mögliche Aufstieg seien für ihn „ein kleines Abenteuer“. Bislang läuft fast alles nach Plan – sein Klub steht nach drei Spieltagen auf dem zweiten Tabellenplatz.

Vertrag für ein Jahr – Wohnung noch in Lübeck

Um das zu schaffen, trainiert man auch in Spaniens 4. Liga mehrmals pro Tag. Für den Deutschen ist dabei das Klima eine Umstellung. Taffertshofer berichtete gegenüber der mallorquinischen Zeitung, dass er in der Früh und am Abend Training habe. Schon um 9 Uhr startet das Sommer-Training in der Früh, da es danach extrem heiß wird. „Die Trainingseinheiten waren hart. Da war ich froh, wenn ich mich in die Kabine retten konnte“, so Taffertshofer über die spanische Hitze. Abends trainiert das Team dann um 18:30 Uhr.

Der Vertrag des ehemaligen Spielers aus der 2. Bundesliga läuft erstmal für ein Jahr mit der Option auf Verlängerung. Ein Verbleib dürfte auch davon abhängen, wie sich der Wechsel nach Spanien für Taffertshofer mit der Familie vereinbaren lässt. Seine Tochter ist im Kindergarten-Alter. Bislang hat die Familie noch weiterhin eine Wohnung in Lübeck.

Video-Analysen auf Englisch

Bei CD Atlético Baleares ist Taffertshofer der einzige Deutsche im Kader. Statt Spanien wäre er eigentlich gerne nach England gewechselt. Von diesem Wechsel hatte er aufgrund des Brexits und der dadurch erschwerten Bedingungen für eine Arbeitserlaubnis dann aber abgesehen. Auch wenn er die spanische Sprache noch nicht so gut beherrsche und Atlético-Baleares-Trainer Jaume Mut „kaum Englisch spricht“, klappe es mit der Kommunikation ganz gut. Video-Analysen bekäme er alleine auf Englisch, welches die Co- und Athletik-Trainer sprechen. Sein eigenes Spanisch verbessere sich „poco a poco“.

Den spanischen Spielstil beschreibt Taffertshofer teilweise als härter als in Deutschland. Er selbst ist aber auch nicht zimperlich, sondern agiere stets nach dem Motto: „Hart, aber fair.“ Im zweiten Liga-Spiel traf er seinen Gegner im Gesicht und kassierte dafür die Rote Karte. Das sei aber der Tatsache geschuldet, dass er zu spät gekommen sei. Einen wesentlichen Unterschied stellte er im Training fest: „Bei Atlético Baleares haben wir in der Vorbereitung kaum Läufe ohne Ball gemacht.“ (sge)

Aufrufe: 019.9.2024, 15:00 Uhr
Sarah GeorgiAutor