Favoritenschreck, 15 Tore-Frau & Bayernliga-Träume
Zur Winterpause sind alle fünf Oberpfälzer Frauen-Topteams im Soll – oder sogar mehr als das
Weil sie oft zu kurz kommen, blicken wir heute auf das bisherige Abschneiden unserer Top-Frauenmannschaften. Das Oberpfälzer „Aushängeschild“ TSV Theuern wollte in der Bayernliga eine sorgenfreie Saison spielen. In der Landesliga Nord visierte Wiederaufsteiger SV Neusorg den frühzeitigen Klassenerhalt an. Gleiches galt für den SV Wilting in der Süd-Staffel. Wiltings Ligakonkurrenten SC Regensburg und SV Thenried dagegen erklärten vorm Saisonstart, dass sie oben mitspielen möchten. Welche Teams sind nach der ersten Saisonhälfte im Soll? Welche Ziele sind gegebenenfalls gefährdet?
Bayernliga
TSV Theuern (7. Platz, 18 Punkte, Bilanz 4/6/1)
Ein gesicherter Mittelfeldplatz ohne Abstiegssorgen sollte es werden. Nach der ersten Saisonhälfte sind die Vilspanther auf dem besten Weg dahin. Eine solche Ausbeute wie die aktuell 18 Punkte hatten die Theuerner Fußballerinnen in ihren bisher drei Bayernliga-Spielzeiten noch nie zu diesem Zeitpunkt. Ab dem 3. Spieltag musste man überhaupt keine Niederlage mehr einstecken. Beeindruckend! Als Trumpf darf die sattelfeste Defensive bezeichnet werden. Und: Immer wieder ärgerten die Mädels von Coach Simon Eisinger Favoriten. So konnte gegen alle drei Mannschaften aus den Top 3 gepunktet werden. Famos war der 1:0-Triumph auswärts bei Ligaprimus FC Ruderting. Einzig die vielen Unentschieden sind etwas ärgerlich. Lohn für den tollen Ungeschlagen-Lauf ist ein sattes 12 Punkte-Polster auf die Abstiegszone. Alles deutet darauf hin, dass die Fußballfrauen aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach auch nächste Saison in Liga 4 spielen dürfen.
Die Top-Torjägerinnen: Susanne Stich 5 Tore, u.a. Miriam Geitner und Nadja Helleder 2 Tore
Famos: Kapitänen Lena Götz (am Ball) und der TSV Theuern besiegten Anfang Oktober Bayernliga-Primus Ruderting. – Foto: Peter Solek
Landesliga Nord
SV Neusorg (6. Platz, 18 Punkte, Bilanz 5/3/3)
Auf eine erfolgreiche Hinrunde kann die höchst spielende Frauenmannschaft der Nordoberpfalz zurückblicken. Nach dem Wiederaufstieg fanden sich die Neusorgerinnen auf Anhieb wieder zurecht in der Landesliga Nord. Das Saisonziel „frühzeitiger Klassenerhalt“ ist zum Greifen nah. Umso höher sind die 18 eingefahrenen Punkte zu bewerten, wenn man bedenkt, dass sich im Team viele junge Spielerinnen tummeln, die erstmals in dieser Liga agieren. Doch die junge Generation fand sich schnell im höheren Terrain zurecht. Die offensive Ausbeute (10 Tore) ist zwar definitiv ausbaufähig, dafür machen die gleichmäßig verteilten Torschützen den SVN schwerer ausrechenbar. Ausruhen aufs Erreichte will und darf sich die Truppe von Chefanweiser Johannes Hasenfürter (zuvor Co-Trainer) aber nicht. Stattdessen wollen die Schwarz-Weißen auch im neuen Jahr viel Unbekümmertheit und Demut sowie taktische Disziplin in den Ring werfen – um das Saisonziel bald zu erreichen.
Die Top-Torjägerinnen: Julia Seifert 4 Tore, Patricia Schreml und Jule Bayer 2 Tore
Beim SV Neusorg (links) wurden die Erwartungen sogar übertreffen. Nur die Torausbeute ist noch ausbaufähig. – Foto: Günther Perzl
Landesliga Süd
SC Regensburg (1. Platz, 20 Punkte, Bilanz 6/2/2)
Beim ehemaligen Zweitligisten hatte man für die neue Spielzeit durchaus Ambitionen angemeldet. Vorne mitspielen wollten sie an der Alfons-Auer-Straße. Und das tun sie. Nach 10 von 20 Saisonspielen führt der Sportclub das Tableau der Landesliga Süd an und ist Herbstmeister. Wobei das Tabellenbild ein wenig schief ist. Im Spätherbst mussten die Regensburgerinnen zwei knappe 1:2-Niederlagen in Folge einstecken, das war ärgerlich. Weitere Niederlagen gab es nicht. Festzuhalten ist auch: Das neue Trainerduo Christian Biersack / Kristina Gruber hat gleich einen Draht zu den Spielerinnen gefunden. Auch ist es den Coaches gelungen, die vorrangig internen „Neuzugänge“ einzubauen. Weil die Mannschaften punktemäßig alle sehr eng beieinander liegen und die Verfolger teils auch noch Nachholspiele haben, ist allerdings noch nichts gewonnen.
Die Top-Torjägerinnen: Magdalena Biersack 7 Tore, Carla Hüttner 5 Tore, Miriam El Amouri 4 Tore
Auf eine erfolgreiche Hinserie blickt der Sportclub Regensburg zurück. – Foto: Redaktion Schwandorf
SV Thenried (3. Platz, 18 Punkte, Bilanz 5/3/1)
Beim Dorfklub aus dem Landkreis Cham verzichtete man im Sommer bewusst auf Neuzugänge von außen. Stattdessen sollen Talente aus der eigenen Jugend weiter gefördert werden und ihre Chance bekommen. Erneut visierte der SV einen Platz unter den Top 3 der Landesliga Süd an. Demzufolge ist man als Rangdritter im Soll. Gegenüber den besser platzierten Teams SC Regensburg (20) und Obereichstätt (19) hat Thenried (18) noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Was noch enorm wichtig werden könnte: Binnen 60 Sekunden drehten die Grün-Weißen das letzte Spiel des Jahres gegen besagtes Obereichstätt, feierten einen 2:1-Heimsieg. Fürs Frühjahr ist noch alles möglich und die Thenriederinnen werden alles dafür geben, um das Meisterrennen so lange wie möglich offen zu halten. Als Motivator fungiert Trainer Lukas Riedl. Der 30-jährige Bezirksliga-Torjäger findet nach wie vor Anklang bei den Fußballfrauen vom Nordhang.
Die Top-Torjägerinnen: Kristin Senft 8 Tore, Lisa Beer 5 Tore, Lucca Stadler 4 Tore
Trainer Lukas Riedl findet Anklang bei den Thenrieder Fußballerinnen. – Foto: Redaktion Schwandorf
SV Wilting (8. Platz, 14 Punkte, Bilanz 4/2/4)
Die Mission „dritter Klassenerhalt in Folge“ läuft vielversprechend für den SV Wilting. Zur Winterpause steht der achte Tabellenplatz mit 14 Zählern zu Buche. Dies ist der erste Nichtabstiegsplatz und den möchte man bis zum Saisonende auch halten. Grundlage für das bisher ordentliche Abschneiden ist die sehr solide Heimbilanz (3/1/1). Dafür ist auswärts noch Luft nach oben (1/1/3). Mit Toresschluss gelang in Buchenberg endlich der erste Auswärtsdreier der Saison. Einmal mehr ist Verena Graf Wiltings erfolgreichste Schützin und Lebensversicherung. 15 Einschüsse katapultieren die 25-Jährige erneut an die Spitze der Torjägerliste der Landesliga Süd. Wiltings Trainer Irek Kotula freut sich, dass mit drei Nachwuchsspielerinnen sowie Neuzugang Cristina Heigl weitere Kräfte in den Kader integriert werden konnten. Da es immer wieder Ausfälle gab, war man oft personell knapp besetzt, so dass sich Kotula mit dem Abschneiden zufrieden zeigt.
Die Top-Torjägerinnen: Verena Graf 15 Tore, u.a. Christina Schmid und Julia Zollner 1 Tor
Verena Graf, die Goalgetterin des SV Wilting, führt wie letzte Saison die Torjägerliste der Landesliga Süd an. – Foto: Tobias Schwarz