Das Isarduell Ost (Ismaning) gegen West (Garching) hat in den vergangenen Jahren stetig an Bedeutung gewonnen. Wenn sich die beiden Nachbarn zum Lokalderby an diesem Samstag in Ismaning (14 Uhr, Kunstrasen im Sportpark) treffen, dann kommt die sportliche Brisanz dazu. Beide Vereine sind jeweils zwei Plätze vom Strich über der Relegationszone entfernt.
Die Ismaninger sind platzmäßig nur zwei Ränge von der Relegation entfernt, haben aber auch ein kleines Punktepolster. Mit dem Kader ist der FCI quantitativ wie qualitativ zu gut für Abstiegskampf. Mit einem Sieg gegen Garching könnte man sich gut absetzen. Garching dagegen müsste mehr als zehn Punkte aufholen, um sich die Relegation zu ersparen. Im vergangenen Jahr gelang das mit dem Schlussspurt, aber heuer ist das nicht sehr wahrscheinlich.
Ismaning hat zweimal unentschieden gespielt (0:0 gegen Dachau, 1:1 in Deisenhofen) und war zweimal die bessere Mannschaft. Die Form ist besser als die Punktausbeute. Garching hat erst einmal gespielt, verloren und dabei keinen allzu guten Eindruck hinterlassen. Nach den ersten Punktspieleindrücken spricht viel für Ismaning.
Beide Clubs haben das gleiche Problem: Das Runde will nicht ins Eckige. Ismaning hat ein Tor in zwei Spielen geschossen, Garching null Tore in einem Spiel. Aber es gibt einen erheblichen Unterschied. Der VfR hat offensiv personelle Probleme und kreiert zu wenige Chancen. Der FC Ismaning dagegen hatte immer genug Möglichkeiten und würde mit mehr Effizienz sicher auf einem einstelligen Platz stehen. Bei Garching fehlen Mark Zettl und Marc Perkuhn, sodass andere Offensivkräfte eine Chance bekommen.
Garchings Yazid Tambo hatte zuletzt eine Bombenchance gegen Erlbach, die er sich alleine gegen alle organisieren musste. Ismanings Topstürmer Daniel Gaedke ist ein Kuriosum. Diese Ein-Mann-Büffelherde hat in 23 Spielen zwölf Tore geschossen und sieben als Einwechselspieler. Elfmal wurde er eingewechselt und in fünf dieser Partien traf der Joker, zuletzt auch in Deisenhofen. Ismanings Nummer neun brauchte auf dem Platz 120 Sekunden für den Ausgleich. Statistisch gesehen sollte Trainer Mijo Stijepic davon Abstand nehmen, ihn in die Startelf zu stellen.
Lange hatten die Vereine nichts miteinander zu tun, sodass ein Derby wachsen muss. In Ligaspielen gab es einen Garchinger Sieg, drei Unentschieden und drei Ismaninger Erfolge. Im Vorjahr holte Garching vier Punkte in zwei Spielen. Heuer in der Vorrunde gewann Ismaning in Garching mit 1:0 in einem aberwitzigen Duell. 90 Minuten spielte Garching und einmal schoss Yasin Yilmaz aufs Tor. Solche Spiele und Aufreger lassen einen Derbycharakter wachsen. Mittlerweile ist das Spiel beiden Fanlagern immer wichtiger geworden.
Der FCI muss wieder auf dem künstlichen Grün im Sportpark spielen, was kein besonderer Faktor ist. Beide Vereine haben Kunstrasen und so auch diese Woche trainiert. (NICO BAUER)
Voraussichtliche Aufstellungen:
FC Ismaning: Becherer - Kubina, Weber, Krizanac - Hofmann, Yilmaz, Bux, Nishikawa, Mittermaier - Kollmann (Gaedke), Schädler (Davydov).
VfR Garching: Retzer - Kehl (Reich), Hofmaier, Djeukam, Ljubicic - Basta, Niebauer, Vochatzer, Rohrhirsch (Sochi) - Tambo, Thoss (Gertsmann).
Warum der Ismaninger Daniel Gaedke besser nicht in der Startelf stehen sollte