Einst in der Bezirksoberliga waren die Fußballer des FC Unterföhring so etwas wie die feste Konstante.
Unterföhring – Dann folgten wilde Jahre mit dem steilen Aufstieg bis in die Regionalliga und zwei Abstiegen herunter in die Landesliga. Nach der Vollgas-Fahrt im Fahrstuhl möchte sich der Verein nun wieder zu einer festen Konstante entwickeln. Clubchef Zivan Zivanovic sieht den Verein gut aufgestellt, zumal die Jugend boomt und die Vereinsarbeit auf immer mehr Schultern verteilt wird.
In den vergangenen Jahren hat sich der 27 Jahre junge Zivan Zivanovic extrem für seinen Verein eingesetzt. Er begann als Sportlicher Leiter mit vollem Einsatz und wurde dann noch Vorsitzender des Gesamtvereins. Mittlerweile hat er die Sportleitung abgegeben an Miki Ziegler und Jerome Faye, der noch als Teilzeitstürmer in der ersten Mannschaft aktiv ist. „Ich kann mich jetzt auf die Aufgaben als Vereinsvorsitzender konzentrieren“, sagt Zivanovic. Die Sportliche Leitung war ebenso sein Wunsch wie die interne Lösung mit dem Trainer-Trio Sebastian Fritz, Tayfun Arkadas und Stefan Behr.
Aktuell läuft es rund bei den Unterföhringern, die einen relativ gut gesicherten Mittelplatz in der Tabelle belegen. Clubchef Zivanovic ist überzeugt, dass der Verein mit seinen überschaubaren Finanzmitteln dauerhaft Landesliga spielen kann. Man wolle mit dem Abstieg nichts zu tun haben und sich in der Tabelle dauerhaft nach oben orientieren. Sollte sich dann noch einmal die Tür zur Bayernliga öffnen, würde der FC Unterföhring diese sicher nicht zuschlagen, auch wenn es nicht geplant ist.
Zivan Zivanovic ist es wichtiger, dass die Mannschaft sich mit dem Verein und der Ortschaft identifiziert. So besuchten die Fußballer schon in Mannschaftsstärke das Unterföhringer Laientheater, repräsentierten den Verein bei Großveranstaltungen wie dem Christkindlmarkt oder halfen bei Vereinsveranstaltungen wie den Hallenturnieren der eigenen Jugend. Diese Identifikation ist dem Vorsitzenden wichtig, zumal die Mannschaft zusammengewachsen ist.
„Bei uns verlängern immer wieder Spieler, die bei anderen Vereinen sicher mehr Geld bekommen könnten“, sagt Zivan Zivanovic. Das offensiv vielseitige Fußballgenie Luis Fischer beispielsweise könnte vielen Landes- oder Bayernligisten weiterhelfen. Er hat ebenso verlängert wie die Bahadir-Brüder Sahin und Burhan, die beide als Führungsspieler in der Abwehr und im defensiven Mittelfeld unverzichtbar sind. Mit Marvin Kretzschmar, Mike Antonio, Tivadar Filotas oder Taha Bulut haben weitere Spieler verlängert. Der FC Unterföhring möchte den Kader nicht jährlich austauschen, sondern Konstanz in die Mannschaft zu bringen. „Wir sind auf einem guten Weg“, erklärt der junge Clubchef.
Den guten Weg beschreitet der Verein auch mit seinem enormen Boom im Nachwuchsbereich. Mittlerweile spielen in Unterföhring 25 Jugendmannschaften, damit hat sich die Anzahl der Talentteams in den vergangenen Jahren fast verdoppelt. Das Ziel ist es, in den verschiedenen Altersklassen sowohl auf Leistungsniveau als auch im Breitensport zu spielen. Sechs aktuelle U19-Spieler kicken diese Saison schon in der zweiten Mannschaft, mit der Trainer Marc Holweck in der kommenden Saison gerne von der Kreisklasse in die Kreisliga aufsteigen würde. Damit wäre die Lücke zur Ersten nicht mehr so groß. Ein Kompliment für die Jugendarbeit ist auch, dass regelmäßig Talente des FCU zum FC Bayern oder dem TSV 1860 abwandern.