2024-09-23T08:25:24.421Z

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Der FC Wegberg-Beeck feierte einen wichtigen Sieg gegen den Siegburger SV.
Der FC Wegberg-Beeck feierte einen wichtigen Sieg gegen den Siegburger SV. – Foto: Michael Schnieders
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FC Wegberg-Beeck: Befreiungsschlag gegen den Tabellenführer

Der FC Wegberg-Beeck feiert mit 2:0 gegen den Siegburger SV den ersten Saisonsieg. Die Basis legen die Kleeblätter mit einer starken ersten Halbzeit, in der sie auch die Tore schießen. Die kritische Phase direkt nach der Pause überstehen die Gastgeber unbeschadet.

Den Sonntagmorgen verbrachte Mike Schmalenberg, ohne zu frühstücken. „Ich hatte keinen Hunger, dafür war ich einfach zu angespannt“, bekannte Beecks Coach mit Blick auf das so wichtige Spiel am Nachmittag gegen den als Tabellenführer angereisten und noch verlustpunktlosen Siegburger SV – umgekehrt hatte ­Beeck aus vier Spielen nur einen Punkt geholt, war damit auf den vorletzten Platz abgerutscht.

Beeck verpasst den Frühstart

Ein weiterer Appetithemmer ereignete sich dann nach gerade einmal 82 Sekunden im Spiel: Da ließ Alessio Tafa freistehend die große Chance zur ganz frühen Führung liegen – die bereits x-te vergebene Großchance in der noch jungen Saison. „Geht das denn jetzt schon wieder los?“, dürfte sich da auch Beecks Trainerduo Mike Schmalenberg/Stephan Houben gefragt haben.

Dass sich nach dem Spiel dann aber auch Schmalenberg das Schnitzel schmecken lassen konnte, lag am weiteren Spielverlauf: Beeck siegte nach einer starken ersten Halbzeit 2:0, fuhr damit den ersten Saisonsieg ein und kletterte auf Rang zwölf. „Endlich haben wir den Bock umgestoßen“, atmete Schmalenberg hörbar durch.

Beecks Trainerduo vertraute derselben Anfangself wie beim 1:2 in Hürth. Im Unterschied zur Vorwoche war diesmal aber die Auswechselbank prall gefüllt – später feierten so auch die Rekonvaleszenten Pablo Ramm und Paul Gelber ihren Punktspieleinstand im FC-Dress.

Von dieser vergebenen Großchance ließen sich die Hausherren danach aber nicht irritieren, bestimmten weiterhin eindeutig das Spiel, drückten auf die Tube. Nils Hühne per Kopf (11.) und erneut Tafa nach einem Solo (23.) hatten die nächsten nennenswerten Chancen, ehe die vierte Möglichkeit die Führung brachte: Auf engstem Raum tanzte Marc Kleefisch mehrere Gegenspieler aus, legte von der Grundlinie den Ball dann an vielen Beinen vorbei zurück an den Fünfmeterraum auf Timo Braun – der setzte den Ball in die Maschen (34.). Ob er Braun bei seinem Zuspiel wirklich gesehen habe? „Ja, Timo hatte ja auch gerufen. Neben Glück war da auch ein bisschen Können bei“, antwortete Kleefisch schelmisch grinsend.

Weniger spaßig war eine Szene sechs Minuten später: Nach einem leichtfertigen Ballverlust Merlin Schlossers sprintete Noah Tomson allein aufs FC-Gehäuse zu – mit vereinten Kräften, zuletzt Torwart Justin Strauch, konnte der Ausgleich aber verhindert werden (40.).

Stattdessen legte Beeck kurz darauf nach: Eine butterweiche Tafa-Flanke fand Adressat Mehmet Yilmaz am langen Pfosten. Der köpfte aus kurzer Distanz Keeper Michael Vogel an, doch den Nachschuss versenkte er zum 2:0 (43.).

„Beecks Sieg geht aufgrund der ersten Halbzeit absolut in Ordnung. Wir hatten vergeblich darauf gehofft, mit minus eins in die Pause zu kommen“, bekannte der äußerst aufgeräumte Gästecoach Alexander Otto. Dieses „minus eins“ lag dann in der Viertelstunde nach der Pause wiederholt in der Luft – da hatte der Gast, der wie verwandelt aus der Kabine kam, eben einige Chancen für den Anschlusstreffer.

Beeck bleibt standhaft

Diese kritische Phase überstand Beeck jedoch unbeschadet – auch dank Strauch, der stark gegen Tim Keil parierte (55.), und dank Paul Daniels sowie dem gegenüber den Vorwochen deutlich verbesserten Kapitän Yannik Leersmacher, die eine äußerst haarige Situation mit vereinten Kräften entschärften (56.). „Wenn uns in dieser Phase das 1:2 gelungen wäre, wäre es wohl richtig hitzig geworden“, stellte Otto unwidersprochen fest.

Danach fing sich Beeck jedoch wieder und verpasste seinerseits wiederholt das 3:0. Erst scheiterte Braun an Vogel (58.), ehe der eingewechselte Luca Barata nach einer Musterkombination aus bester Schussposition in die Wolken ballerte (70.). Die Partie mündete in eine offene Feldschlacht mit weiteren guten Chancen auf beiden Seiten. Leersmacher (81.) und Strauch (87.) retteten das zu Null, umgekehrt hatten in der Nachspielzeit Barata und Luca Bini noch jeweils das 3:0 auf dem Fuß.

„Wir müssen ja nicht gleich mit einem 5:0 anfangen“, kommentierte Kleefisch in der für ihn typischen Art die Fehlversuche – um dann aber ganz ernst zu bekennen: „Durch diesen Sieg fällt vieles von einem ab.“ Torschütze Braun bekannte: „Endlich haben wir uns mal für unseren Aufwand belohnt. Die Tore haben dabei viel Sicherheit gegeben.“ Daniels meinte: „Die erste Halbzeit war richtig gut, und danach haben wir auch mal das nötige Glück gehabt. Endlich hatte der da oben heute mal nichts gegen uns.“ Und Beecks Boss Werner Tellers fasste die Partie kurz und knackig so zusammen: „Die erste Halbzeit war gut, die zweite vogelwild – alles okay.“

Eine ausgezeichnete Leistung bot zudem Schiedsrichter Jan Lübberstedt. Auf eine sehr entspannte Art, zumeist mit einem Lächeln im Gesicht, redete er viel mit Spielern und Trainern, erklärte ihnen dabei auch so manche Entscheidung – das war einfach souverän.

Aufrufe: 023.9.2024, 18:15 Uhr
Mario EmondsAutor