Der 1. FC Saarbrücken hat sich den nächsten Heimsieg gesichert. Beim 1:0 (1:0)-Erfolg über Rot-Weiss Essen markierte Calogero Rizzuto den entscheidenden Treffer. Sein Schuss wurde vom Essener Tobias Kraulich ins eigene Tor abgefälscht.
Rüdiger Ziehl, Cheftrainer und Manager des 1. FC Saarbrücken, nahm nach dem starken Auftritt in Dresden keinen Wechsel vor und schickte seine Startelf in der gleichen Formation auf den Platz. Bei RWE waren Mampasi Joseph Boyamba und Jimmy Adrian Kaparos neu im Team, dafür fehlten der gesperrte Ahmet Metin Arslan sowie Kelsey Owusu Aninkorah-Meisel, der auf der Bank saß.
Gleich zu Beginn gab es je eine Chance auf beiden Seiten. Boyamba hatte sich in der Schnittstelle weggestohlen. Doch Menzel roch den Braten und ließ keine Gefahr aufkommen. Kurz später scheiterte Brünker vorm Essener Kasten per Kopf.
Mehr ließen beiden Defensivreihen lange Zeit nicht zu. Nach und nach legten sich die Blau-Schwarzen die Gäste aber besser zurecht. Insbesondere Krahn fand immer wieder freie Räume tief in der Essener Hälfte. Größere Möglichkeiten blieben bis kurz vor der Pause jedoch aus.
In der 41. Minute zappelte das Netz dann aber. Eine Ecke von Neudecker wurde am ersten Pfosten verlängert, Krahn verlagerte nach hinten zu Sontheimer. Von ihm folgte die Ablage zu Rizzuto. Der schloss mit Schnitt aufs lange Eck ab. Kraulich fälschte ab und Keeper Golz war geschlagen.
Mehr passierte vor der Pause nicht mehr, da Brünker nach einem klasse Zuspiel von Günther-Schmidt hauchzart im Abseits stand.
Rein in den zweiten Durchgang ging es gleich mit einer Doppelchance. Günther-Schmidt nahm außerhalb des Strafraums Maß, Golz tauchte ab und klärte zur Seite. Den Nachschuss konnte Rizzuto nicht entscheidend platzieren, sodass Golz erneut zur Stelle war (49.). Kurz darauf versuchte sich Neudecker nach hohem Ballgewinn mit einem Versuch aus der Drehung aufs kurze Eck, Golz war erneut da (55.).
Danach richtig unschöne Szenen des Essener Anhangs. Im ersten Durchgang musste bereits ein aussichtsreicher FCS-Angriff unterbrochen werden, da aus dem Gästeblock Pyro aufs Spielfeld geworfen wurde. Im zweiten Durchgang flogen dann Raketen in die Zuschauerbereiche. Schiedsrichter Bacher schickte beide Trams folgerichtig erstmal in den Kabinengang. Nach kurzer Unterbrechung ging es weiter.
Die Gäste schoben nach und nach immer weiter vor und wechselten sehr offensiv. Die Möglichkeiten verbuchten aber die Blau-Schwarzen. Rizzuto setzte einen Freistoß aus 16 Metern ganz knapp drüber (63.). In der 71. Minute wurde es noch enger. Einen zweiten Ball nahm Rizzuto direkt ab und feuerte an den Querbalken.
Zum Start der Schlussviertelstunde musste dann auch Menzel eine starke Parade auspacken. Eisfeld schloss aus 25 Metern ab. Der Schuss wurde abgefälscht und trotzdem klärte Menzel.
Zur Schlussphase brachte Ziehl frische Kräfte. Civeja ersetzte zunächst Krahn (77.). Später folgten Rabihic und Schumacher für Günther-Schmidt und Rizzuto (86.). Und schließlich kam noch Wilhelm für Neudecker (90.).
Der FCS verteidigte weiter alles weg und sicherte sich die drei Punkte. Damit zog das Ziehl-Team nach Punkten mit dem Tabellenzweiten gleich.
Gäste-Trainer Christoph Dabrowski sagte nach dem Spiel: "Das war eine extrem bittere Niederlage, vor allem in der Entstehung des Eigentores. Wir wollten sehr kompakt auftreten, dem Gegner wenig Chancen geben. Das ist uns ganz gut gelungen. Sie hatten Probleme gegen unseren Block anzurennen. Wir hatten Räume, in denen wir die bälle aber nicht genug fest gemacht haben. Wir hatten in den ersten 23 Minuten durch Boyamba und Vonic zwei Chancen. Das war aber bezeichnend, dass wir nicht in Führung gingen, wir kamen dann unglücklich in Rückstand. Wir wollten dann höher anlaufen, hatten den ein oder anderen Ballverlust zu viel. Da wurden sie gefährlich. Wir wollten, aber die Durchschlagskraft in der Box und darum herum hat gefehlt. Wir hatten dann nur einen Fernschuss von Eischberger. und einen abgefälschten Schuss von Müsel. Wir sind für den Moment enttäuscht. Wir hoffen, dass bei den Geschossen niemand getroffen und verletzt wurde, das gehört nicht zum Fußball, dafür entschuldigen wir uns. Wir sind bitterböse bestraft worden bei dem Gegentor, das tut weh. Wir werden weitermachen und wollen noch vor der Winterpause Punkte holen. Schultz hat die fünfte gelbe Karte bekommen, da haben wir auf Viererkette umgestellt. Eisfeld ist momentan etwas hinten dran, das ist klar kommuniziert. Er gibt bei Einwechslungen gute Impulse. Zu Hause ist die Wucht der Hafenstr. ein Faktor. Heute hätten wir mit einer Führung anders gespielt, da fehlt uns das Quäntchen, dann hatten wir heute nicht die Lösungen und das war dann hier gegen eine gut verteidigende Mannschaft zu wenig. Zu den Beweggründen der Fans kann ich nichts sagen, da wird der Verein reagieren und klären müssen. Aber die Fans stehen hinter der Mannschaft. Das ist eine Wand, die hinter uns steht, auch in einer Phase, in der es nicht läuft. Das ist für uns ein Faustpfand. Dafür hat die Mannschaft sich bedankt. Es waren mehrere Spieler und Offizielle bei den Fans. Wir haben versucht zu deeskalieren, was nötig war. Die Gefahr bestand ja, dass es abgebrochen wird und das brauchen wir nicht. Es ist schwierig, bei der Lautstärke und der Emotionalität Zugriff zu bekommen auf die Fans".
Sein Gegenüber Rüdiger Ziehl meinte: "Es war ein schwerer Start für uns, sie haben viel probiert. sie wollten uns überraschen. Menzel war da zur Stelle, dann kam es wie es zu erwarten war. Wir hatten Halbchancen, haben den Druck erhöht. Das Tor war dann verdient. Wir hätten in der zweiten Haöbzeit, als wir Räume hatten, erhöhen müssen. Die Mannschaft hat sich in alles reingeworfen. Wir hatten stets einen Fuß dazwischen. Dann hatten wir Kontermöglichkeiten. Es war dann auch ein verdienter Heimsieg".
Für den FCS geht es am kommenden Freitag (19 Uhr) nun als Tabellen-Vierter zum SC Verl, Essen bleibt auf Rang 17 und empfängt am Sonntag im Duell zweier Ex-Meister um 13.30 Uhr den TSV 1860 München an der Hafenstr.