Die Defensive des MSV Duisburg ist in dieser Saison das Prunkstück des Traditionsvereins. In der Regionalliga West gab es nach 15 Spieltagen erst zwölf Gegentreffer - das ist der absolute Bestwert der Liga. Großen Anteil daran haben unter anderem Kapitän Alexander Hahn, der in Wuppertal den wichtigen Siegtreffer erzielte, und Florian Egerer, der ebenso unauffällig wie souverän vor der Abwehr die Reihen sauber hält. So bewerten die beiden die aktuelle Lage bei den Zebras.
Es war ein hartes Stück Arbeit für den MSV im Traditionsduell beim Wuppertaler SV. Mit 2:1 konnte sich der Liga-Primus letztlich verdient wie erwartet durchsetzen und den nächsten Schritt in Richtung des direkten Wiederaufstiegs in die 3. Liga machen. "Wuppertal hat es sehr gut gemacht und uns das Leben ganz schön schwer. Wir haben den Kampf angenommen und an uns geglaubt. Am Ende haben wir verdient gewonnen", sagte Kapitän Hahn nach der Partie. Zwischenzeitlich kassierte seine Mannschaft zwar den Ausgleich, fand aber gleich die passende Antwort. "Ein Unentschieden wäre extrem enttäuschend für uns gewesen", unterstrich der 31-Jährige.
Er selbst war es nämlich, der fünf Minuten nach dem 1:1 genau richtig stand und die Duisburger erneut in Front brachte. "Ich habe intuitiv gehandelt. Den Ball habe ich kommen sehen und dann einfach den Schädel hingehalten", schilderte er seine Sicht des Siegtreffers. Hahn, der eigentlich der Abwehrchef beim MSV ist, hat mit seinem fünften Saisontreffer jedoch einmal mehr auch seine Torjägerqualitäten unter Beweis gestellt und dabei im dritten Spiel in Folge einen Treffer erzielt.
Wie genau der Gastgeber aus dem Bergischen agieren würde, war vor der Begegnung alles andere als klar. Erst unter der Woche hatte Sebastian Tyrala als neuer Cheftrainer beim Wuppertaler SV übernommen und gleich für einige Überraschungsmomente gesorgt. So nahm er unter anderem einen Wechsel auf der Torhüterposition vor und schickte seine Elf mit deutlichem Offensivdrang ins Rennen. "Es war nicht vorhersehbar, was Wuppertal nach dem Trainerwechsel macht. Das Trainerteam hat uns darauf sehr gut vorbereitet und als inzwischen erfahrene Mannschaft hat uns das nicht aus der Ruhe bringen lassen", analysierte Hahn.
Florian Egerer, der im Zentrum in der Reihe vor Hahn spielt, fasste das Spiel folgendermaßen zusammen: "Es war ein ausgeglichenes Spiel, in das wir mit einem Tor aus dem Nichts gut reingekommen sind. Wir kommen gut aus der Pause, hatten mehr Kontrolle, die wir dann aber wieder verlieren und einen unnötigen Elfmeter kassieren. Davon haben wir uns aber nicht beirren lassen und weiter unser Spiel durchgezogen." Im Zentrum ist der 26-Jährige nicht mehr wegzudenken. Mit seinen nahezu fehlerfreien Auftritten ist er ein großer Rückhalt in der Duisburger Verteidigung. "Nach einer Findungsphase passen inzwischen die Abläufe ganz gut. Im Zentrum haben wir uns gut abgestimmt. Meine Rolle als Staubsauger vor der Abwehr habe ich gefunden", sagte er abschließend.